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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Gorman hielt ihn fest. Karlsen wurde puterrot. Er verrenkte sich den Hals, um Gorman ansehen zu können. »Ich … ich habe es für Sie getan! «, fauchte er.
    Dem Senator verschlug es die Sprache. Painter war sich nicht sicher, ob es an der Bestürzung über das plötzliche Geständnis lag oder an Karlsens merkwürdiger Formulierung. Vielleicht hatte Gorman insgeheim gehofft, dass Painter falsch läge. Jetzt gab es keinen Raum für Zweifel mehr.
    »Halten Sie verdammt noch mal das Maul!«, sagte Gorman, der genug gehört hatte.
    Der erste Dominostein war gefallen, die anderen würden nachfolgen. Wofür Painter einen ganzen Tag veranschlagt hatte, das hatte Gorman in wenigen Minuten geschafft. Doch sie waren noch lange nicht fertig. Karlsen würde widerrufen. Er befand sich noch immer auf heimatlichem Boden, wo er auf ein engmaschiges Beziehungsnetz zurückgreifen konnte.
    Painter war entschlossen, den momentanen Vorteil zu nutzen und die Zügel nicht aus der Hand zu geben. Das bedeutete, sie mussten Karlsen von hier fortschaffen und ihn in Gewahrsam
nehmen. Dabei war er freilich auf Unterstützung angewiesen.
    »Lassen Sie ihn nicht entwischen«, sagte Painter.
    Er schaute hinter einen der Computer. Daran musste ein DSL-Kabel angeschlossen sein, und das führte…
    Painter folgte der Leitung bis zur Wand. Da das Handy hier keine Verbindung hatte, musste er Monk anfunken, doch auch das war so tief unter der Erde nicht ohne Weiteres möglich. Er musste eine vorhandene Leitung anzapfen und das Signal mit einem sogenannten SQUID-Gerät verstärken. Als er sich mit den Fingern am Kabel entlang zur Wand vortastete, stellte er fest, dass in der Telefonbuchse bereits ein Gerät steckte. Er zog es heraus und betrachtete es.
    Ein Handy-Zusatzverstärker.
    Das Gerät war recht einfach, doch die Bauweise war ihm fremd. Es passte nicht hierher. Als er es genauer untersuchte, stellte er fest, dass es mit einem Kurzstreckensender verbunden war.
    Weshalb bringt jemand einen Kurzstreckensender an einer Telefonleitung an?
    Dafür konnte es nur eine Erklärung geben.
    Hinter ihm wurde die Tür aufgerissen. Painter fuhr herum.
    Kopräsident Boutha stürmte in den Raum. Hinter ihm standen mehrere Männer. Verdutzt schaute er sich um. Karlsen lag auf dem Boden, der Senator kniete auf seinem Rücken.
    »Die Leute vom Catering-Service haben lautes Geschrei gemeldet … «, setzte Boutha an, dann schüttelte den Kopf. »Was geht hier vor?«
    Karlsen nutzte die Ablenkung, holte mit dem Arm aus und rammte Gorman den Ellbogen gegen das Ohr. Der Senator kippte zur Seite, Karlsen kam frei.
    Boutha und die anderen Männer blockierten noch immer den Eingang. Karlsen wandte sich Gorman zu und sah dessen
Faust auf sich zukommen. Er duckte sich rechtzeitig und ersparte sich damit eine gebrochene Nase, doch der Hieb traf sein Ohr, sodass er zurücktaumelte.
    »Aufhören!«, rief Painter, worauf alle erstarrten.
    Alle Blicke wandten sich ihm zu.
    Painter zeigte auf Boutha. »Wir müssen den Bunker evakuieren, und zwar unverzüglich.«
    »Weshalb?«
    Painter sah auf das fremdartige Gerät in seiner Hand. Ein Irrtum war nicht ausgeschlossen, doch für die Existenz des Kurzstreckensenders gab es nur eine Erklärung.
    »Irgendwo hier unten ist eine Bombe versteckt.«
    Verwirrte Gesichter und ein Schwall von Fragen.
    Painter übertönte das Stimmengewirr. »Alle raus hier!«
    Leider kam seine Warnung zu spät.
    12:55
    MONK FUHR IM Slalom durchs Tal. Creed folgte ihm und hielt Ausschau nach Eisbären. Monk behielt den Eingang des Betonbunkers im Auge, in dem die Saatgutbank untergebracht war.
    Dunkle Wolken zogen dicht über die Berge hinweg. Die Temperatur fiel. Der Wind hatte zugenommen und fegte in Böen Eiskristalle durchs Tal.
    Monk bremste. Er meinte, etwas gehört zu haben, und stellte den Motor ab. Das Grollen hielt an. Es kam aus den tief ziehenden Wolken, ein Geräusch wie ferner Donner im Norden. Ehe er sich über den Ursprung des Geräuschs klar werden konnte, schwoll das Grollen zu einem Tosen und dann zu einem Kreischen an. Zwei Düsenflugzeuge schossen aus den Wolken hervor und flogen durchs Tal direkt auf Monk und Creed zu.

    Nein, sie hatten ein anderes Ziel.
    Unvermittelt schwenkten sie mit brüllenden Triebwerken ab. Raketen schossen aus der Unterseite des Rumpfs hervor. Hellfire-Raketen. Sie trafen die verschneite Bergflanke mit der Samengutbank. Entlang des Hangs schossen Flammen empor. Gesteinstrümmer flogen durch die Luft. Monk und

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