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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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eingeschränkte Reichweite, zumal die Felswände für Funksignale undurchlässig waren. Wenn hier eine Bombe versteckt war, musste sie ganz in der Nähe sein. Wahrscheinlich war sie erst kürzlich hierhergebracht worden.
    Vielleicht vom Catering-Service?
    Nein, das wäre zu riskant gewesen, da zu viele Personen hätten eingeweiht sein müssen.
    Er musste an die Bemerkung denken, die Karlsen bei Betreten des Büros fallen gelassen hatte: Täglich treffen Samenlieferungen ein. Aufgrund der Veranstaltung sind wir leider im Verzug.
    Die Plastikboxen.
    Painter tastete sich im Dunkeln bis zu den Boxen vor. Er öffnete die erste und wühlte in den versiegelten Samenpaketen.
    Nichts.
    Er schleuderte die Box in den Raum. Mit einem lauten Krachen prallte sie auf den Boden.
    »Was machen Sie da?«, rief Gorman erschreckt.
    Painter hatte keine Zeit für eine Antwort. Auch in der zweiten Box wurde er nicht fündig – als er jedoch den Deckel der dritten Box abnahm, bemerkte er unter den Samenpaketen ein schwaches Glimmen.
    Im Dunkeln hatte es die Wirkung eines Leuchtfeuers. Die anderen Männer kamen näher. Painter riss die Samenpakete heraus.
    Darunter kamen die Leuchtziffern einer LED-Anzeige zum Vorschein.
    09:55
    Der Countdown ging weiter.

    Das Licht im Raum flackerte, erlosch und ging wieder an. Endlich hatten sich die Notstromaggregate eingeschaltet. Auf dem Gang verstummte das Geschrei. Die Lage hatte sich zwar nicht verbessert, doch wenigstens hatten sie jetzt Licht.
    Painter hob das Objekt vorsichtig heraus. Er glaubte nicht, dass es über einen Bewegungssensor verfügte. Die Box war beim Versand vermutlich nicht besonders sanft behandelt worden. Gleichwohl setzte er die Vorrichtung behutsam auf den Boden und kniete davor nieder.
    Das Objekt war so groß wie zwei Schuhkartons und annähernd fassförmig. Die LED-Anzeige befand sich an der Oberseite. Zahlreiche Kabel führten in den Metallbehälter hinein. Die in die Seite eingestanzte Bezeichnung in Militärbuchstaben – PBXN-112 – ließ keinen Zweifel daran, womit sie es zu tun hatten.
    Selbst Boutha hatte da so eine Vermutung.
    »Das ist eine Bombe!«, flüsterte er.
    Bedauerlicherweise lag er falsch.
    Painter verbesserte ihn. »Das ist ein Gefechtskopf.«
    13:02
    KRISTA BREMSTE DEN SUV am Fuße des Berges ab. Als sie die vereiste Straße entlanggefahren war, hatte sie im Rückspiegel den Einschlag der Raketen beobachtet. Hinter ihr waren Flammen emporgelodert. Die Wagenfenster hatten geklirrt. Im nächsten Moment war der Gletscherrand weggebrochen und hatte den Eingang der Saatgutbank verschüttet.
    Als der SUV zum Stehen kam, klammerte sie sich mit zitternden Händen am Lenkrad fest. Sie atmete schwer.
    Unmittelbar nach der telefonischen Warnung war sie geflüchtet.
Was wäre gewesen, wenn sie aus irgendeinem Grund aufgehalten worden wäre? Sie hatte nicht den geringsten zeitlichen Spielraum gehabt.
    Immerhin hatte sie überlebt.
    Ihre Angst machte nach und nach einem seltsamen Hochgefühl Platz. Sie war am Leben. Sie ballte die Hände am Steuer zu Fäusten. Ihre Erleichterung machte sich mit krampfhaftem Gelächter Luft. Sie rang um Fassung.
    Beiderseits der Straße tauchten Männer in Schneeanzügen auf. Ein panzerartiges Fahrzeug mit großen Raupen blockierte die Straße.
    Sie hatte nichts zu befürchten. Jetzt nicht mehr. Das waren ihre Leute.
    Sie öffnete die Wagentür und ging zu ihnen hinüber. Es hatte zu schneien begonnen. Schwere Schneeflocken schwebten herab. Sie kletterte in die Kabine des großen Fahrzeugs. Der Insassenraum war vollgestopft mit grimmig dreinblickenden Männern, die mit Sturmgewehren bewaffnet waren.
    Die Männer draußen setzten sich auf die Schneemobile.
    Die Bergstraße mochte verschwunden sein, doch sie hatte noch etwas zu erledigen. Der eine oder andere mochte dem Raketeninferno entkommen sein, und sie hatte ihre Anweisungen.
    Keine Überlebenden.
    13:04
    »KOMMEN SIE MIT dem Ding zurecht?«, fragte Senator Gorman.
    Alle hatten sich um Painter und den Gefechtskopf versammelt, auch Karlsen. Er wirkte ebenso beunruhigt wie die anderen. Er hatte mit dem Anschlag anscheinend nichts zu tun. Zumal
er jetzt zusammen mit ihnen in der Falle saß. Painter hatte im Moment keine Zeit, sich über die Schlussfolgerungen Gedanken zu machen.
    Er wandte sich an die Allgemeinheit. »Jemand sollte mal nachsehen, in welchem Zustand der Haupttunnel ist«, sagte er ruhig und entschieden. »Ist er eingestürzt? Gibt es einen Weg nach draußen?

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