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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Patrouillen ein Katz-und-Maus-Spiel geliefert. Sie hatten sich bemüht, einen Sicherheitsabstand einzuhalten und nicht aufzufallen. Mit dem Logo der Verleihfirma auf dem Fahrzeug kamen sie nicht näher an den Eingang heran.
    »Was sollen wir tun?«, fragte Creed.
    »Abwarten.«
    Mit ihren kleineren Maschinen hätten sie das schwerfälligere Sno-Cat wahrscheinlich abhängen können, aber dann wären sämtliche Soldaten vor Ort auf sie aufmerksam geworden. Stattdessen winkte Monk den Soldaten freundlich zu.
    Als wollte er einem Nachbarn Hallo sagen.
    Monk hatte die Norweger aufmerksam beobachtet. Die meiste Zeit über schwatzten sie in kleinen Grüppchen. Einige rauchten. Hin und wieder hallte von den Berghängen Gelächter wider. Das alles deutete auf Langeweile hin. Hier im Hinterland des vereisten Nordens vertrauten die Soldaten offenbar voll und ganz auf die Abgeschiedenheit des Orts und das unwegsame Terrain.
    Dabei wollte er es auch belassen.
    »Immer schön cool bleiben«, sagte Monk ins Mikrofon.
    »Wenn ich noch cooler werde, pinkle ich bald kleine Eisperlen. «
    Monk blickte zu Creed hinüber. Hatte er da etwa einen Scherz gemacht? Monk hob die Brauen. Vielleicht bestand für den Burschen ja noch Hoffnung.
    Die Tür des Sno-Cats wurde geöffnet. Dampf strömte aus der beheizten Kabine. Der Soldat machte sich nicht einmal die Mühe, die Kapuze überzustreifen und den Reißverschluss des Parkas zu schließen. Mit seinem blonden Haar und den Apfelbäckchen sah er aus, als sei er geradewegs der norwegischen Ausgabe des Ralph-Lauren-Katalogs entsprungen.
    Hier sehen wir den Norweger in seiner natürlichen Umgebung …

    Monk nahm den Helm ab, damit er weniger einschüchternd wirkte. Creed folgte seinem Beispiel. Der Soldat hob grüßend den Arm und sagte etwas auf Norwegisch. Monk verstand ihn nicht, doch der Sinn seiner Worte lag auf der Hand.
    Was machen Sie hier?
    Creed antwortete ihm stockend. Monk hörte das Wort »Amerikaner« heraus. Offenbar tischte er dem Soldaten die vereinbarte Lügenschichte auf. Monk zog ein Buch aus der Parkatasche hervor, ein Bestimmungsbuch für Vögel, das er von der Vermietungsagentur erworben hatte. Außerdem hob er das Fernglas, das er an einem Riemen um den Hals trug.
    Wir beobachten nur Vögel.
    Der Soldat nickte und kramte seine dürftigen Englischkenntnisse hervor. »Sturm kommt«, warnte er. Er zeigte nach Longyearbyen. »Besser zurückfahren.«
    Dem konnte Monk schlecht widersprechen. »Wir fahren zurück«, versprach er. »Vorher ruhen wir uns nur noch einen Moment aus.«
    Er rieb sich das Gesäß – nach der Fahrt durch die Gletscherlandschaft tat ihm tatsächlich der Hintern weh.
    Der Soldat grinste. Die Fahrertür des Sno-Cats wurde geöffnet. Der Fahrer sprang heraus, rief etwas, setzte eine Trillerpfeife an die Lippen und zog die Waffe. Während ein gellender Pfiff ertönte, zielte er mit der Waffe auf sie.
    Was zum Teufel sollte das?
    Creed und der andere Soldat warfen sich flach auf den Boden. Monk zögerte. Der Soldat feuerte dreimal. Monk fuhr herum und sah, wie ein großer, verschwommener Schemen in der Ferne hinter einer Ansammlung von Felsen verschwand. Die Kugeln prallten von den Felsen ab.
    »Ein Eisbär«, sagte Creed überflüssigerweise, als das Echo der Schüsse verhallt war.
    Er und der Soldat richteten sich wieder auf. Creed war blass
geworden, doch der Soldat lächelte nur und sagte etwas auf Norwegisch. Der Mann mit der Pistole grinste.
    Sonderlich besorgt wirkten sie nicht. Eher so, als hätten sie einen Waschbären von einem Mülleimer verscheucht. In diesem Fall waren allerdings Monk und Creed die Mülleimer gewesen. Der Eisbär hatte sich an sie angeschlichen, seit sie hier gehalten hatten.
    Der erste Soldat zeigte zur Siedlung.
    Monk nickte.
    Die beiden Soldaten kletterten in das Sno-Cat, und der eine machte einen Scherz, offenbar auf Kosten der Amerikaner.
    Creed ging zum Schneemobil zurück. »Was jetzt?«
    »Wir patrouillieren weiter. Aber diesmal machen wir’s anders ; ich behalte die Saatgutbank im Auge, und Sie achten auf alles, was uns fressen will.«
    Creed nickte und setzte den Helm auf.
    Monk hob das Fernglas an die Augen und schwenkte es übers Tal. Hoffentlich ließ Painter sich nicht mehr allzu lange Zeit. Wenn er und Creed sich noch länger hier herumtreiben mussten, würden sie Verdacht erregen. Zumal wenn der Sturm losbrach.
    Er justierte die Schärfe nach und musterte den Bunkereingang. In diesem Moment ging das Tor auf, und

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