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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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eine schlanke Frau trat ins Freie. Einer der Wachposten sprach sie an. Das war ihm nicht zu verdenken. Selbst aus zweihundert Metern Entfernung war zu erkennen, dass sie äußerst sexy war.
    Sie ließ den Mann mit erhobener Hand abblitzen und eilte zum Parkplatz. Offenbar hatte sie genug von der Party und konnte gar nicht schnell genug das Weite suchen.
    12:49
    DAS GESPRÄCH LIEF nicht gut.
    Painter und Senator Gorman waren dem Viatus-Boss zu den Büros gefolgt, die vom Tunnel abgingen. Im größten Büro hatte man die Schreibtische an die Wand gerückt, um Platz für den Catering-Service und die Serviertische, Rechauds und Essensbehälter zu schaffen. Das Dessert, ein Schokoladebrunnen, war vorbereitet. Es roch nach einer Mischung aus Bonbonfabrik und norwegischem Stockfisch.
    Sie wandten sich einem Nebenraum zu. Darin stand ein langer Tisch, an dessen beiden Enden je ein Computer lief. Dazwischen lagen Alutüten. An der Wand war ein halbes Dutzend Plastikboxen gestapelt. Eine stand offen am Boden, gefüllt mit silbrig glänzenden Tüten.
    »Täglich treffen Samenlieferungen hier ein«, erklärte Karlsen, der den Fremdenführer spielte. »Wegen der Veranstaltung sind wir leider im Verzug. Morgen werden die Tüten sortiert, katalogisiert, nach Ländern geordnet, und …«
    Von diesem Moment an ging alles schief.
    Vielleicht lag es an der nonchalanten Art des Konzernchefs, oder daran, dass Karlsens Abschweifung auf verborgene Schuldgefühle hindeutete, jedenfalls packte der Senator Karlsen beim Hemd, kaum dass die Tür sich geschlossen hatte, und drückte ihn gegen die Stapelboxen.
    Verblüfft von dem unerwarteten Angriff, zeigte Karlsen zunächst keine Reaktion. Dann spiegelte sich Verwirrung in seiner Miene wider. »Sebastian, was haben Sie?«
    »Sie Scheißkerl haben meinen Jungen umgebracht!«, schrie Gorman. »Gestern Abend haben Sie versucht, mich ebenfalls zu töten!«
    »Sind Sie verrückt geworden?« Karlsen machte sich von ihm los. »Weshalb sollte ich Sie umbringen wollen?«

    Die Bestürzung des Mannes klang echt, das musste Painter ihm lassen. Allerdings fiel ihm auf, dass Karlsen seine Mitschuld am Tod von Gormans Sohn nicht geleugnet hatte. Painter ging dazwischen. Gorman, der im Gesicht rot angelaufen war, wich einen Schritt zurück. Er wandte sich ab und rang um Fassung.
    Painter hätte sich in den Hintern beißen können. Dass es in Gorman gebrodelt hatte, war ihm gar nicht aufgefallen. Er hätte ihn schon eher in die Schranken weisen sollen. Wenn sie Karlsen in die Enge trieben, würden sie nichts aus ihm herausbekommen. Dann würde er eine Abwehrmauer errichten, die sie niemals durchdringen könnten.
    Painter änderte seine Strategie. Jetzt mussten sie Klartext reden, bevor Karlsen vollends dichtmachte.
    »Wir wissen über die Pilzzucht und die Bienen Bescheid und auch über das Vorhaben, das in Afrika vertuscht werden sollte.« Painter konfrontierte ihn mit einem Vorwurf nach dem anderen. Einen Schlag hätte Karlsen womöglich verkraftet, doch so hatte er keine Chance.
    Karlsens Fassade zerbröckelte. Seine Komplizenschaft und sein Mitwissertum standen ihm ins Gesicht geschrieben. Er war keine harmlose Schachfigur und auch keine unwissende Galionsfigur. Karlsen wusste ganz genau, was vor sich ging.
    Gleichwohl versuchte er zurückzurudern. Seine schuldbewusste Miene verschwand hinter einer Mauer des Leugnens. »Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
    Damit konnte er nicht punkten.
    Am wenigsten beim trauernden Vater.
    Senator Gorman warf sich erneut auf Karlsen. Diesmal unternahm Painter keinen Versuch, ihn zurückzuhalten. Er wollte Karlsen aus dem Gleichgewicht bringen und ihn von allen Seiten unter Druck setzen. Moralisch, psychologisch, physisch.
    Gorman rammte Karlsen die Schulter gegen die Brust und
drückte ihn nach hinten. Karlsen geriet aus dem Gleichgewicht und prallte gegen die Wand. Die Luft wurde ihm aus der Lunge gepresst. In seiner College-Zeit hatte der Senator Football gespielt und war dort Verteidiger gewesen.
    Karlsen aber war kein wackliger alter Mann. Er hob die Arme und rammte dem Senator die Ellbogen gegen den Rücken. Gorman knickte in den Knien ein.
    Als er am Boden war, schob der Senator seinen Arm hinter Karlsens linkes Bein. Brüllend packte er zu und riss das Bein vor. Er warf den Mörder seines Sohnes bäuchlings zu Boden und kniete sich auf dessen Rücken.
    »Sie haben Jason getötet!«, knurrte Gorman. »Sie haben ihn umgebracht.«
    Karlsen wehrte sich verzweifelt, doch

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