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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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des Raums. Dort stand ein wuchtiger Sarkophag. Er war hüfthoch und anscheinend aus einem einzigen Steinblock gemeißelt worden.
    An der Wand hinter dem Sarkophag stand ein Keltenkreuz.

    Während der Rest der Gruppe sich dem Sarkophag näherte, betrachtete Seichan das Kreuz. Wie die anderen Kreuze auf dem Abteifriedhof wies es Verzierungen auf. Dieses Kreuz wirkte jedoch eher nüchtern und war grober gearbeitet, weshalb es älter wirkte. Verziert war es mit einigen Spiralen, ausgeführt als Flachrelief, und das Kreiselement war in kleine Segmente unterteilt.
    Die anderen musterten derweil den Sarkophag. Die Seiten waren schmucklos, der Deckel lag fest auf.

    »Ob das Lord Newboroughs letzte Ruhestätte ist?«, fragte Rachel.
    Wallace legte die Hand auf den Deckel und fuhr über die raue Oberfläche. »Zu alt. Wenn Newborough hier unten liegt, dann vermutlich in einer der verschlossenen Krypten. Hier ist jemand anderes bestattet. Außerdem ist der Sarkophag aus Blaustein, wie er auch bei den Steinkreisen verwendet wurde. Er wurde auf dem Festland gebrochen und mit dem Schiff hierherbefördert. Ein ziemlicher großer Aufwand. Ich könnte mir denken, dass hier einer der Erbauer der Steinkreise bestattet ist, vielleicht ein Häuptling.«
    »Zum Beispiel die Fomoren-Königin?«
    »Ja, unsere dunkelhäutige Göttin«, sagte Wallace, dann stockte er und beugte sich vor. Er schwenkte den Lichtkegel der Taschenlampe über die Oberfläche und fuhr mit der Hand über den Stein. »Die Oberfläche ist bearbeitet worden. Vielleicht gab es hier mal Verzierungen oder eine Inschrift. Aber jemand hat das meiste abgeschlagen.«
    Die Schandtat schien ihn zu bekümmern.
    Gray schaute hoch. »Wenn der Sarkophag aus dem Neolithikum stammt, hat vermutlich die Kirche die Verzierungen entfernt. «
    »Aye. Das ist ihr zuzutrauen. Wenn irgendwas nicht in ihr Dogma passte, wurde es häufig zerstört. Denken Sie daran, wie es den Maya-Codices ergangen ist, diesem Schatz uralten Wissens. Die Kirche betrachtete sie als Teufelswerk und hat die meisten verbrannt.«
    Seichan, der ein Widerspruch aufgefallen war, trat näher. »Weshalb hat sie dann nicht auch den Sarkophag zerstört? Weshalb hat man sich die Mühe gemacht, nur die Reliefs zu entfernen?«
    »Wenn hier jemand bestattet ist, wollte man vielleicht seine Totenruhe nicht stören«, antwortete Wallace. »Auch die Kirche
war damals nicht über den Aberglauben erhaben. Vielleicht hatte sie einfach nur Respekt vor den Gebeinen des Toten.«
    Gray hatte seine eigene Theorie. »Oder hier wurde etwas aufbewahrt, das wertvoll für sie war.«
    »Wie zum Beispiel der Schlüssel zum ›Doomsday Book‹«, sagte Rachel.
    Seichan wich Rachels Blick aus und verschränkte erwartungsvoll die Arme vor der Brust.
    Gray beugte sich vor und untersuchte die Deckelplatte. »Sieht so aus, als wäre der Sarkophag mit Wachs versiegelt gewesen. « Er hob die Hände und streifte Wachsreste davon ab. »Allerdings hat jemand das Siegel gebrochen.«
    »Das dürfte Pater Giovanni gewesen sein«, meinte Rachel. »Schau mal.« Sie war vor das Kreuz getreten und zeigte auf die Wand.
    Jemand hatte mit Holzkohle und in schnörkelloser moderner Handschrift Berechnungen angestellt und Notizen gemacht. Pater Giovanni hatte das Kreuz offenbar eingehend vermessen. Außerdem hatte er einen Kreis darum gezogen. Darüber hatte er ein undurchschaubares Liniengewirr gezeichnet. Auf Seichan wirkte das Ganze irgendwie esoterisch.
    Was hat Marco hier getan?
    Gray untersuchte das Kreuz. Seichan konnte erkennen, wie es in ihm arbeitete. Wenn jemand den Schlüssel finden konnte, dann dieser Mann.
    Schließlich wandte Gray sich ab. Seichan hätte erwartet, dass er sich noch länger mit dem Kreuz beschäftigte, doch stattdessen zeigte er auf den Sarkophag.
    »Wenn Marco das Siegel gebrochen hat, sollten wir mal nachsehen, was sich darin befindet.«
    13:04
    SIE MUSSTEN ALLE mit anpacken, um den Deckel zu bewegen.
    Wie hat Pater Giovanni das allein geschafft? , überlegte Gray, als er mit aller Kraft gegen den Deckel drückte. Hat er Helfer gehabt? Oder hat er Werkzeug heruntergeschafft?
    Mit roher Gewalt kam man jedoch auch zum Ziel. Nach und nach schoben sie den Deckel ein Stück beiseite, achteten jedoch darauf, dass er nicht herabfiel.
    Gray leuchtete mit der Taschenlampe in den Sarkophag. Der Hohlraum war aus einem Blausteinblock gehauen. Gray hatte moderndes Gebein erwartet, doch obwohl der Platz für einen Leichnam ausgereicht hätte, war

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