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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Geräusche.
    Als der Donner verhallte, beugte Wallace sich ins Bodenloch hinunter. »Haben Sie schon was entdeckt?«
    Keine Antwort.
    Seichan fiel auf, dass das Licht in der Gruft erloschen war. Irgendetwas stimmte da nicht. Instinktiv legte sie die Arme an und sprang durch die schmale Öffnung. Sie landete in einer Pfütze und federte den Aufprall ab. Das Feuerzeug hielt sie bereits in der Hand. Sie streckte den Arm in die dunkle Wandhöhlung und entzündete die Flamme, welche die ganze Nische ausleuchtete.
    Sie war leer.

    »Was ist los?«, rief Wallace von oben.
    »Sie sind weg.«
    Kowalski näherte sich der Krypta, klitschnass und verdrossen. Lyle war Regenschirme holen gegangen. »Hab ich’s nicht gesagt? Man sollte niemals mit Pierce in ein Loch einsteigen. «
    »Das hat vielleicht auch sein Gutes«, sagte Wallace.
    Kowalski musterte ihn vorwurfsvoll.
    »Das kann nur bedeuten, dass sie den Geheimeingang entdeckt haben«, erklärte Wallace.
    Rachel Schrei aber hatte gar nicht erfreut geklungen.
    Seichan beugte sich in die Wandnische hinein. Aus vollem Hals schrie sie: »Pierce! Rachel!«
    Es blitzte und donnerte, doch Seichan hörte eine leise Stimme. Wenigstens waren die beiden noch am Leben. Sie kletterte weiter in die Nische hinein.
    »Ich kann Sie nicht verstehen!«, rief sie.
    Ein lautes Geräusch ließ sie zusammenzucken. Als sie den Kopf wandte, erblickte sie Wallace, der noch die Hand ans Seil gelegt hatte.
    »Ich an Ihrer Stelle würde lieber vorsichtig sein«, sagte Kowalski von oben.
    »Ach, halten Sie doch die Klappe!«, fauchte Seichan.
    Sie legte den Kopf schief und lauschte angestrengt. Sie hörte Grays Stimme, schloss die Augen und spitzte die Ohren. Seine Anweisungen waren schwer zu verstehen. Sie stellte sich vor, dass er die Hände um den Mund gelegt hatte und aus vollem Halse brüllte.
    » In der Nische! Ein vertikaler Ziegel! Sie müssen daran ziehen! «
    Da sie beide Hände benötigte, ließ sie das Feuerzeug zuschnappen und drehte sich in der Krypta um. Blindlings befühlte sie den Mauerbogen, betastete die Ziegel, bis sie den
Stein gefunden hatte, auf den Grays Beschreibung passte. An der Oberseite befand sich eine Vertiefung. Sie krallte die Finger hinein und zog am Stein.
    Es ertönte ein lautes Klicken.
    Die Rückwand der Krypta schwang auf. Seichan blickte in Rachels furchtsames Gesicht. Hinter ihr stand Gray.
    »Wir wurden eingesperrt«, sagte Gray. »Holen Sie Wallace und Kowalski nach, aber achten Sie auf die fünfte Stufe. Damit wird der Türverschluss ausgelöst.«
    Wallace leuchtete in die Nische hinein. »Sie haben den Eingang entdeckt. Brillant! Einfach genial!«
    Nach einigen Verrenkungen waren alle wohlbehalten am Fuß der Treppe angelangt. Der finstere, gemauerte Gang senkte sich steil ab.
    Kowalski hatte sich geweigert, sich in die Gruft abzuseilen. »Machen Sie nur. Ich warte auf die Regenschirme.«
    »Seht mal«, sagte Rachel, die etwas abseits stand. Sie richtete die Taschenlampe auf einen dicken Bronzehebel, der nahe der untersten Treppenstufe aus dem Boden ragte. »Ich glaube, damit lässt sich die Geheimtür bedienen.«
    »Pater Giovanni hat den Schließmechanismus offenbar mehrfach benutzt«, sagte Gray. »Trotzdem sollten wir den Eingang für alle Fälle offen lassen.«
    Als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme hatte er das Bruchstück eines geborstenen Grabsteins vom Friedhof in den Eingang geklemmt. Seichan war mit dieser Maßnahme einverstanden. Für den Fall, dass es Schwierigkeiten gab, hielt sie sich gern ein Hintertürchen offen.
    Wallace leuchtete in den Tunnel hinein. »Die Mönche des Mittelalters haben in ihren Abteien und Klöstern häufig Falltüren und Geheimräume angelegt. Viele Bauten waren von Geheimgängen wie diesem durchsetzt. Den Mönchen ging es darum, sich vor Plünderern zu schützen. Außerdem konnten sie
auf diese Weise ihre Gäste ausspionieren. In jenen schweren Zeiten bot Wissen ebenso guten Schutz wie ein Schild.«
    »Dann wollen wir doch mal sehen, was die Mönche hier unten versteckt haben«, sagte Gray und übernahm die Führung.
    Die anderen folgten ihm. Seichan bildete die Nachhut.
    Der Gang senkte sich steil ab, doch schon nach kurzer Zeit mündete der Tunnel in einen Raum. Weitere Ausgänge gab es nicht.
    »Wir müssen uns unmittelbar unter der Turmruine befinden«, sagte Gray.
    Wallace fuhr mit der Hand über die Wand. »Keine Meißel-oder Hackenspuren. Der Hohlraum ist natürlichen Ursprungs.«
    Der Professor blickte zur Mitte

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