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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Ich habe ihm gesagt, mein Sponsor, die Viatus Corporation, werde seine Forschungsarbeit vielleicht finanzieren, wenn sie im Zusammenhang mit meiner Ausgrabung stünde. Ich gab ihm den Namen meiner Ansprechpartnerin, die eine leitende Stellung in der Forschung von Viatus einnimmt. Magnussen heißt die Dame.«
    Seichan versteifte sich, enthielt sich aber einer Bemerkung.
    »Marco hat mich nicht mehr darauf angesprochen.« Wallace wirkte zerknirscht. »Das ist mir eben erst wieder eingefallen. Womöglich habe ich ihn direkt zu seinen Mördern geführt.«
    Gray spielte das Szenario im Kopf durch. Es klang logisch. Viatus hatte Marco ein Angebot gemacht, nachdem er sich bereit erklärt hatte, nach einem potenziellen Gegenmittel gegen die Pilzkrankheit zu suchen, der die Mumien zum Opfer gefallen waren. Wie hätte er da ablehnen sollen? Irgendwann aber hatte Marco eine Entdeckung gemacht, die ihm einen so großen Schrecken einjagte, dass er sich unverzüglich nach Rom begeben hatte, um alles mit Vigor Verona zu besprechen. Seine Finanziers hatten von seinem Vorhaben erfahren und ihn eliminiert.
    Wallace hatte die Rechte vor den Mund geschlagen. Mit der anderen Hand schlug er die Seiten über das Loch in der Bibel und deckte die Zerstörung wieder zu, als könnte er seine eigene Schuld damit mindern.
    Rachel nahm den Beutel von Gray entgegen und sagte: »Pater Giovanni hat das Artefakt mitgenommen, aber wir wissen noch immer nicht, wer es hier deponiert hat und warum .«
    Damit verwies sie auf den Kern des Mysteriums. Von der Antwort auf diese Fragen hing ihr Leben ab.
    »Ich weiß vielleicht, wer die Bibel hier versteckt hat«, sagte
Wallace und atmete tief durch, um seiner Bestürzung Herr zu werden.
    Gray wandte sich überrascht zu ihm um. »Wen meinen Sie?«
    Wallace zeigte auf die Innenseite des Ledereinbands. Darauf war ein Blatt Pergament geklebt.
    Gray war dermaßen vom Inhalt des Buchs in Anspruch genommen gewesen, dass er das Pergament bislang übersehen hatte. Jetzt betrachtete er es eingehend. Es war ebenso üppig illustriert wie der Rest des Buches, doch in der Mitte der Seite stand ein Name, vielleicht der des Besitzers des kostbaren Werks.

    Wallace las den verschwenderisch verzierten Namen laut vor: »Mael Maedoc Ua Morgair.«
    Gray sagte der Name nichts. Die Ahnungslosigkeit stand ihm anscheinend ins Gesicht geschrieben.
    »Wer in dieser Gegend lebt, kommt an diesem Namen nicht vorbei«, erklärte Wallace. »Das gilt besonders für Leute in meinem Beruf.«
    »Wer ist dieser Mann?«
    »Einer der berühmtesten irischen Heiligen, der gleich nach dem heiligen Patrick kommt. Sein Vorname lautete Mael Maedoc, latinisiert Malachias.«
    »Der heilige Malachias«, murmelte Rachel, die den Namen anscheinend kannte.

    »Wer war das?«
    »Er wurde etwa in dem Jahr geboren, als das ›Doomsday Book‹ verfasst wurde.« Wallace legte eine Kunstpause ein, dann fuhr er fort. »Zunächst lebte er in der Abtei Bangor, dann wurde er Erzbischof. Einen Großteil seiner Zeit hat er auf Pilgerreisen verbracht.«
    »Dann ist er wohl auch hierhergekommen?«
    Wallace nickte. »Malachias war ein interessanter Mensch und ein etwas unwilliger Erzbischof. Er reiste lieber und mischte sich unter die Heiden und die Frommen, verbreitete das Evangelium. Er war ein Wanderer zwischen den Welten und handelte schließlich einen dauerhaften Frieden zwischen der Kirche und den Anhängern der alten Überlieferung aus.«
    Gray erinnerte sich an Wallace’ Bemerkung, wonach die letzten Heiden bei dem Entscheidungskampf gegen das Christentum eine Biowaffe eingesetzt hatten, die noch aus der Vorzeit stammte. »Glauben Sie, dass zu dem ausgehandelten Frieden auch die Kenntnis des Gegenmittels gehörte, der schon sprichwörtliche Schlüssel zum ›Doomsday Book‹?«
    »Jedenfalls hat er hier seine Spuren hinterlassen«, sagte Wallace. Er deutete auf das Buch. »Dann wäre da noch der Grund, weshalb Malachias der Heiligsprechung für würdig erachtet wurde.«
    »Worum ging es da?«
    »Genau da liegt der Hase im Pfeffer«, meinte Wallace. »Malachias galt sein Leben lang als begnadeter Heiler. Zahlreiche Wunderheilungen werden mit ihm in Verbindung gebracht.«
    »Genau wie bei der Insel Bardsey«, sagte Gray.
    »Allerdings erinnere ich mich auch an eine andere Geschichte, die über Malachias erzählt wird. Sie stammt aus meinem geliebten Schottland. Malachias wanderte durch Annandale und bat den Grundbesitzer, das Leben eines Taschendiebs zu schonen. Der

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