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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Ausgang.
    Die anderen versuchten schreiend, sich irgendwo festzuhalten.
    Die Steinplatte glitt vom Sarkophag hinunter, rutschte über den geneigten Boden und fiel in das klaffende Loch unter Grays Füßen. Auch seine Taschenlampe war bereits darin verschwunden. Sie beleuchtete tückische Bronzedorne, die alle nach oben wiesen.
    Die Steinplatte stürzte auf die Dorne und zerbarst.
    Der Boden neigte sich unterdessen immer mehr in die Senkrechte.
    Wallace und Rachel hatten hinter dem Sarkophag Deckung gesucht und klammerten sich daran fest. Der steinerne Sarg war am Boden verankert und rührte sich nicht vom Fleck. Seichan aber hatte den Sarkophag nicht mehr rechtzeitig erreicht. Sie rutschte auf die Fallgrube zu.

    Rachel streckte den Arm aus und bekam ihre Jacke zu fassen. Dann zog sie Seichan so dicht an sich heran, dass diese den Rand des Sarkophags packen konnte.
    Rachel hielt sie fest. In diesem Moment waren sie beide auf Leben und Tod aufeinander angewiesen.
    Als der Boden sich senkrecht stellte, baumelte Seichan genau wie Gray in der Luft.
    Gray aber hatte niemanden, der ihn festgehalten hätte.
    Seine Finger lösten sich, und er stürzte auf die Bronzedornen zu.

22
    13. Oktober, 13:13 Svalbard, Norwegen
    DER GEFECHTSKOPF DETONIERTE genau nach Plan.
    Obwohl sie durch zwei Stahltüren und Felswände geschützt waren, hatte Painter das Gefühl, ein Riese hätte ihm die Hand auf die Ohren gelegt und wollte ihm den Schädel zerquetschen. Trotzdem hörte er, wie die Luftschleusen der anderen beiden Bunker eingedrückt wurden. Es donnerte so laut, als hätte der Riese die Türen eingetreten und die Bunker platt gestampft.
    Painter, der neben der Luftschleuse hockte, hörte, wie die Außentür sich löste und mit einem lauten Dröhnen gegen die Innentür krachte. Diese Tür aber hielt stand. Der Überdruck im Bunker kompensierte die Druckwelle.
    Erleichtert berührte Painter die Stahltür. Sie fühlte sich warm an, erhitzt vom Feuerblitz der zweiten Explosionsstufe.
    Das Licht war erloschen. Darauf aber waren sie vorbereitet gewesen. Taschenlampen wurden herumgereicht, deren umherhuschende Lichtkegel ein unstetes Licht verbreiteten.
    »Wir haben es geschafft!«, sagte Gorman.
    Seine Stimme klang blechern. Die ersten rappelten sich vom Boden hoch. Die versammelten Gäste und Angestellten machten
ihrer Erleichterung mit lauten Ausrufen Platz, einige lachten nervös.
    Painter spielte nur ungern den Hiobsboten, doch sie durften sich keine falschen Hoffnungen machen.
    Er richtete sich auf und hob den Arm. »Ich bitte um Ruhe!«, rief er, und schon hatte er die Aufmerksamkeit von allen. »Wir sind noch nicht in Sicherheit! Wir wissen noch nicht, ob die Druckwelle die Eisschicht weggesprengt hat. Sollten wir hier festsitzen, dürfte die Rettung mehrere Tage in Anspruch nehmen. «
    Painter deutete auf den Wartungstechniker. Der Mann stammte von hier. Er kannte das Terrain und die Ressourcen des Archipels.
    »Die Rettungsaktion könnte gut eine Woche dauern«, sagte er. »Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass die Straße noch befahrbar ist.«
    In Anbetracht der Raketeneinschläge, die Painter gehört hatte, war das eher unwahrscheinlich. Das behielt er allerdings für sich. Die Nachricht war auch so schon schlecht genug. Und das war noch nicht alles.
    Painter zeigte auf die Tür. »Die Feuerwalze hat allen verfügbaren Sauerstoff verbraucht. Die Luft dort draußen ist nicht atembar. Selbst wenn der Ausgang offen sein sollte, wird die giftige Luft nicht so schnell abziehen. Hier unten befinden wir uns in der einzigen sicheren Luftblase. Allerdings wird die Luft vermutlich nur maximal drei Tage reichen.«
    Der Techniker machte Anstalten, die Schätzung nach unten zu korrigieren, doch Painter hob warnend die Hand. Außerdem hatte er vor, den eigentlichen Grund für seine Eile zu verschweigen.
    Die Angreifer konnten jederzeit zurückkommen .
    Die Zuhörer waren mucksmäuschenstill geworden und bemühten sich, die ernüchternden Neuigkeiten zu verarbeiten.

    Schließlich ließ Karlsen sich vom Rand der Gruppe aus vernehmen. Die meisten Anwesenden waren schließlich seine Gäste. »Wie geht es weiter?«
    »Jemand muss dort rausgehen und nach dem Eingangstor sehen. Der Betreffende muss durch die giftige Suppe rennen. Aber irgendjemand muss nachsehen und Hilfe holen. Die anderen bleiben in der Schleuse, denn hier ist es einstweilen sicher.«
    »Wer soll rausgehen?«, fragte Senator Gorman.
    Painter hob die Hand.

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