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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Catering-Bereich. Tische waren umgestürzt und gegen das Tunnelende geschleudert worden. Der Kunststoff war geschmolzen. Die Eisskulpturen waren verdampft worden. Alles Brennbare hatte zunächst gebrannt, doch aufgrund des Sauerstoffmangels waren die Flammen rasch wieder erloschen.
    Dichter Rauch hing in der Luft, doch je weiter sie kamen, desto mehr lichtete sich der Qualm. Alles war von einer feinen schwarzen Staubschicht bedeckt, ein Abfallprodukt, das bei der Verbrennung des fluorierten Aluminiums angefallen war.
    Sie liefen weiter.
    Painter musste zum ersten Mal Atem schöpfen. Er drückte sich den feuchten Schal auf die Nase und saugte die Luft durch sie ein. Sie stank nach versengtem Gummi und brannte wie Säure. Er hatte keine Ahnung, wie viel Restsauerstoff noch in der Luft war, doch er lief weiter. Je höher sie kamen, desto sauberer würde die Luft sein – zumal wenn der Eispfropfen tatsächlich weggesprengt worden war.
    Etwa die Hälfte der Strecke hatten sie geschafft, fünfundsiebzig Meter lagen noch vor ihnen. Jetzt sah er den Lichtschimmer selbst mit eingeschalteter Taschenlampe. Doch je öfter er atmen musste, desto stärker begann der Tunnel vor seinen tränenden Augen zu verschwimmen. Seine Lunge brannte. Die unbedeckten Hautflächen juckten.
    Trotzdem wurde er nicht langsamer.
    Seine beiden Begleiter waren zurückgefallen. Senator Gorman taumelte und wirkte besonders stark mitgenommen. Karlsen hatte ihn beim Ellbogen gefasst und zog ihn mit sich mit.
    Painter hielt an, um ihnen zu helfen. Nur lebendig konnten sie ihm eine Hilfe sein.
    Karlsen aber winkte zornig ab. Die Botschaft war klar.
    Weiterlaufen.
    Der Mann hatte recht. Er musste die giftige Suppe schnellstmöglich
hinter sich lassen, damit er wieder einen klaren Kopf bekam. Dann konnte er immer noch umkehren. Da ihm keine Wahl blieb, rannte Painter auf den Lichtschimmer zu, der von frischer Luft kündete.
    Endlich tauchte die Panzertür vor ihm auf, gebadet in ein bläuliches Licht. Painter bemerkte ein paar hellere Stellen. Als er näher kam, sank ihm jedoch der Mut.
    Das kann doch nicht wahr sein …
    Der Ausgang war immer noch blockiert.
    Der Lichtschimmer stammte von dem durchs Eis einfallenden Tageslicht. Die Druckwelle hatte es nicht geschafft, den Eingang freizumachen. Trotzdem lief Painter weiter. Schließlich konnte er sonst nirgendwo hin. Dann sah er, dass das Tageslicht durch Risse in der Eiswand fiel.
    Von neuer Hoffnung erfüllt, stürzte er sich auf eine der Lücken im Eis, presste das Gesicht dagegen und saugte die frische Luft ein. Vor allem war sie wundervoll kühl. Er atmete mehrmals tief durch. Augenblicklich bekam er wieder einen klaren Kopf, und der Nebel vor seinen Augen verflüchtigte sich.
    Als er sich umdrehte, waren Karlsen und Gorman noch fünfzehn Meter entfernt. Karlsen musste den Senator fast tragen. Painter drückte sich von der Eiswand ab und eilte Karlsen entgegen. Sie nahmen Gorman in die Mitte und stolperten zum Ausgang. Painter schob die beiden Männer vor ein Luftloch, dann suchte er sich ein drittes, das etwas höher in der Eiswand gelegen war. Während er nach Luft schnappte, wurde ihm bewusst, dass das Eis nicht mit schwarzem Staub bedeckt war. Das Eis hatte den Eingang erst nach der Explosion blockiert. Die Druckwelle hatte den Eingang freigesprengt – erst dann war ein zweiter Erdrutsch davor niedergegangen und hatte ihnen den Fluchtweg erneut versperrt.
    Allerdings stand zu vermuten, dass diese Eisschicht nicht besonders dick war.

    Painter legte das Auge an den Riss. Er konnte nach draußen sehen.
    Nahe der Oberkante des Eingangs war die Eisschicht nur einen halben Meter dick und bestand aus unterschiedlich großen Brocken. Die meisten Eisstücke waren recht groß, doch eigentlich sollte es ihnen gelingen, sich den Weg nach draußen freizugraben.
    Wie aufs Stichwort ertönte auf einmal ein Grollen.
    Painter spürte, wie das Eis an seiner Wange erbebte.
    O nein…
    13:20
    MONK HATTE DIE Explosion von der anderen Talseite aus beobachtet. Sie hörte sich an wie ein Donnerschlag im Innern seines Kopfes. Benommen und halb taub plumpste er im Schnee auf den Hintern.
    Creed und den beiden Norwegern erging es nicht besser.
    Eis wurde emporgeschleudert, Flammen schlugen aus dem unterirdischen Saatgutbunker hervor. Eine ölige schwarze Qualmwolke stieg in den Himmel.
    Als fühlten sie sich beleidigt, taten auf einmal die Unwetterwolken die Schleusen auf. Dichter Schnee fiel vom Himmel. Von einem Moment

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