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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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hatte Nachricht von Grays Team. Er wollte sich in England über die Fortschritte der Suche im Lake District informieren. Gegebenenfalls würde er dann auftanken und nach Washington weiterfliegen.
    Während des fünfstündigen Flugs musste er jedoch Karlsen befragen. Kat versuchte derweil herauszubekommen, auf welchen Feldern im Mittleren Westen der genveränderte Mais angebaut worden war. Die bislang vorliegenden Daten waren besorgniserregend; im Umkreis von fünfzehn Versuchsfeldern hatte es mehrere ungeklärte Todesfälle gegeben. Bei der Obduktion eines der Toten war ein unbekannter Pilz gefunden worden.
    Karlsen spürte Painters angespannte Erwartung und ergriff das Wort. »Ich wollte doch nur die Welt retten.«
    Senator Gorman wollte auffahren, doch mit kühlem Blick verbat Painter sich jede Einmischung.
    Da Karlsen aus dem Fenster sah, hatte er von dem wortlosen Austausch nichts mitbekommen. »Die Bevölkerungsexplosion ist in aller Munde, aber niemand will zugeben, dass sie bereits gezündet hat. Die Weltbevölkerung steuert geradewegs auf eine kritische Masse zu, die Nahrungsmittelproduktion kann nicht mehr Schritt halten. Bis zu einer globalen Hungersnot und allgemeinem
Chaos ist es nicht mehr weit. Die Hungeraufstände in Haiti, Indonesien und Afrika sind erst der Anfang.«
    Karlsen wandte sich Painter zu. »Das heißt aber nicht, dass es bereits zu spät wäre. Wenn genügend gleichgesinnte und entschlossene Menschen ihre Bemühungen koordinieren, lässt sich die Katastrophe noch verhindern.«
    »Und diese Menschen haben Sie im Club of Rome gefunden«, sagte Painter.
    Karlsens Augen weiteten sich ein wenig. »Das stimmt. Der Club läutet die Alarmglocke, trifft aber auf taube Ohren. Modischere Krisen ziehen die mediale Aufmerksamkeit auf sich. Die Erderwärmung, die Erdölversorgung, der Regenwald. Die Liste wird immer länger. Die Wurzel all dieser Probleme aber ist die gleiche: Zu viele Menschen teilen sich zu wenig Platz. Trotzdem spricht niemand dieses Problem direkt an. Das ist politisch inkorrekt, wie man bei Ihnen sagt. Das ist tabu, denn es berührt die Religion, die Volkszugehörigkeit und die Wirtschaft. Seid fruchtbar und mehret euch , heißt es in der Bibel. Niemand wagt es, dem zu widersprechen. Wer es dennoch tut, begeht politischen Selbstmord. Schlägt man eine Lösung vor, wird man eugenischer Absichten bezichtigt. Irgendjemand aber muss die Initiative ergreifen und die harten Entscheidungen treffen – nicht nur mit Worten, sondern ganz konkret.«
    »Und das waren Sie«, sagte Painter provozierend.
    »Reden Sie nicht in diesem Ton mit mir. Ich weiß, wie das alles geendet hat. Aber es hat anders angefangen. Ich wollte das Bevölkerungswachstum bremsen, die menschliche Biomasse auf diesem Planeten reduzieren, damit wir nicht in voller Fahrt in die Krise steuern. Beim Club of Rome habe ich die globalen Ressourcen vorgefunden, die ich brauchte. Ein riesiges Innovationspotenzial, modernste Technologien und politischen Einfluss. Somit begann ich, bestimmte Projekte auf meine Ziele abzustimmen und Gleichgesinnte um mich zu scharen.«

    Karlsen sah den Senator an und wandte den Blick gleich wieder ab.
    Ungeachtet Painters Warnung schaltete Gorman sich ein. »Sie haben mich dazu benutzt, Ihren krankheitserregenden Maissamen zu verbreiten.«
    Karlsen blickte auf seine im Schoß verschränkten Hände, doch dann sah er unverfroren wieder auf. »Das kam später. Ein Fehler. Jetzt weiß ich das. Aber ich habe Sie ausgewählt, weil ich wusste, dass Sie sich für Biokraftstoffe engagieren, für die Gewinnung von Kraftstoff aus Mais und Zuckerrohr. Ich war gern bereit, mich für eine gute Sache einzusetzen, eine erneuerbare Energiequelle, die unsere Abhängigkeit vom Öl verringert. Aber es nutzte auch meinen eigenen Plänen.«
    »Wie sahen die aus?«
    »Ich wollte die Nahrungsmittel verknappen.« Karlsen erwiderte Painters Blick ohne Schuldgefühle. »Wer die Nahrungsversorgung kontrolliert, kontrolliert die Menschen.«
    Painter erinnerte sich, dass Karlsen irgendwann einen Satz Henry Kissingers zitiert hatte. Wer das Öl kontrolliert, ist in der Lage, ganze Nationen zu kontrollieren, aber wer die Nahrungsmittel kontrolliert, der kontrolliert die Menschen in aller Welt.
    Das also war Karlsens Ziel. Er wollte die Nahrungsmittel verknappen und auf diese Weise das Bevölkerungswachstum stoppen. Wenn man es geschickt anstellte, konnte es sogar funktionieren.
    »Welchen Beitrag sollte Ihr Einsatz für

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