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Signal: Roman (German Edition)

Signal: Roman (German Edition)

Titel: Signal: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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auf den ersten Blick an, dass sie weder auf professioneller noch anderer Ebene etwas mit dem vorangegangenen Team zu tun hatten. Er nahm seine übliche Pose im Verhörzimmer ein und betrachtete die beiden neuen Gefangenen nachdenklich. Wie ihre jetzt toten und zerfetzten Vorgänger waren sie an Armen und Beinen gefesselt und an der Wand hinter ihnen festgebunden. Je länger er sie musterte, desto weniger hielt er die Fesseln für notwendig.
    Das waren keine ausgebildeten Attentäter oder finstere Agenten, die auf Industriespionage aus waren. Der eine war der dünnste Mann-Meld, den der Sicherheitschef je gesehen hatte. Er hing in seinen Fesseln und stieß entweder Flüche aus oder schluchzte verzweifelt. Seine Natural-Begleiterin war eine sehr attraktive und, wie Krugers geübtes Auge zu Recht erkannte, kürzlich manipulierte Rothaarige, die in den Tiefen der Namib und den Eingeweiden von Nerens ebenso deplatziert wirkte, wie es ein mehrgliedriger Stripper, der eine Vorlesung über Kierkegaard in Oxford hielt, gewesen wäre.
    Was zum Henker hatten diese beiden in Nerens zu suchen? Und, noch viel wichtiger, wie war es derart offensichtlichen Amateuren gelungen, nicht nur einen, sondern gleich drei unabhängige Sicherheitsperimeter zu überwinden, ohne auch nur einen einzigen Alarm auszulösen? Obwohl es seine Arbeitgeber anders sehen mochten, verlangte sein Verantwortungsgefühl, dass er das letzte Rätsel als Erstes löste.
    Eines war sicher: Durch Spekulationen würde er nichts herausfinden. Er bewegte die rechte Hand nicht in Richtung des Kommunikators, der in seiner Hemdtasche wartete. Keine ominösen Apparate erschienen aus der Decke, hervorgerufendurch einen Befehl. Bei diesen beiden musste er keine übertriebene Überzeugungsarbeit leisten. Er würde ihnen höchstens einige ausgewählte Dinge beschreiben, die geschehen konnten, wenn sie sich weigerten, mit ihm zu kooperieren, und schon wäre jeglicher Widerstand vergessen. Er schluckte den Ärger herunter, den er ob der neuesten Störung seiner präzise eingehaltenen täglichen Routine spürte, seufzte und begann.
    »Wie heißen Sie, und für wen arbeiten Sie?«
    Er musste ihnen nicht einmal drohen. Der schlanke Meld antwortete, ohne zu zögern. »Man nennt mich Whispr, und das ist meine Freundin Dr. Ingrid Seastrom.«
    Die Frau sah schockiert aus. »Whispr! Wie kannst du nur   …?«
    Kruger schnitt ihr das Wort ab. »Ihr Freund ist ebenso vernünftig wie aufmerksam. In diesen Wänden sind zahlreiche Monitore verborgen, und während Sie da hängen, zeichnen sie Ihren Blutdruck, Ihre Herzfrequenz, Ihre neurologischen Aktivitäten, die Reaktionen Ihres Kranialkortex sowie zahlreiche weitere physiologische Faktoren auf, die mir sagen, ob Sie lügen oder nicht.« Er nickte Whispr aufmunternd zu. »Ich denke, dass dieses Gespräch sehr kurz und erfolgreich verlaufen wird.«
    »Und dann werden Sie uns umbringen«, murmelte Ingrid resigniert.
    »Nicht unbedingt. Die letztendliche Terminierung hängt von Ihren Antworten ab. Also, für wen arbeiten Sie?«
    Sie hielt den Kopf gesenkt und starrte auf den Boden. »Nur zu, rede ruhig, Whispr. Du wirst es doch ohnehin tun.«
    »Tut mir leid, Doc. Ich kenne solche Leute. Es wird uns nicht gelingen, ihn zu täuschen, und die Sache wird dadurch für uns nur umso unangenehmer.«
    Erneut nickte Kruger. »Sehr richtig. Fahren Sie fort.«
    »Wir arbeiten in eigenem Auftrag.«
    Kruger zog seinen Kommunikator aus der Tasche. Nicht, um den Meld in Brand zu stecken, sondern um die Anzeigen der versteckten Überwachungsinstrumente zu überprüfen. Er war ziemlich überrascht, als er feststellen musste, dass die diversen modernen Geräte angaben, der Sprecher würde die Wahrheit sagen. Obwohl der Sicherheitschef wusste, dass sie sich nicht irren konnten, weigerte er sich noch, die Ergebnisse anzuerkennen.
    »In eigenem Auftrag? Sie sehen nicht aus wie die unabhängigen Unternehmer, mit denen ich es sonst zu tun bekomme. Also gut, Sie behaupten, in eigenem Auftrag zu arbeiten. Was bezwecken Sie? Warum riskieren Sie Ihr Leben, um in eine private, gut gesicherte Anlage in der verbotenen Zone einzudringen?«
    Ingrid seufzte. Whispr hatte zweifellos recht. Es brachte ihnen nichts, diesem Mann Informationen vorzuenthalten. Aber sie konnten ja zumindest versuchen, ein wenig um den heißen Brei herumzureden.
    »Bei meiner Arbeit als praktizierende Allgemeinmedizinerin   …«, begann sie.
    Erneut wurde sie von Kruger unterbrochen. »Wollen

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