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Signal: Roman (German Edition)

Signal: Roman (German Edition)

Titel: Signal: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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erfüllten, dann wollten die Löwen trotz ihrer Magifizierung erst einmal in Ruhe fressen. Wenn sie mit ihrem menschlichen Mahl genug abgelenkt waren, vergaßen sie sie vielleicht sogar ganz.
    Sie rannte über den sandigen Boden der Schlucht und versuchte, eine möglichst große Distanz zwischen sich und dem andauernden Gemetzel zu bringen. Als sie schließlich stehen blieb, völlig außer Atem und mit Beinmuskeln, die in Flammen zu stehen schienen, konnte sie hinter sich nichts hören.
    Sie hatte es geschafft, sagte sie sich. Sie war die Einzige, die dem Massaker entronnen war. Aber letzten Endes war sieauch die Einzige, die zählte. Wenn das Sicherheitspersonal der Firma eintraf, um hinter ihrer Katzenpatrouille aufzuräumen, würde sie nur noch Überreste von Leichen finden, die auseinandergerissen und gefressen worden waren. Entsprechend zerkaut und zerfetzt konnten die Überreste zweier Menschen auch als die von dreien durchgehen, und in diesem Fall würde niemand nach der letzten Überlebenden suchen. Falls sie bis zur folgenden Nacht überlebte, war sie vor der weiteren Aufmerksamkeit von Het Kruger und seinen Schergen in Sicherheit. Während die Sekunden und dann die Minuten vergingen, ohne dass ein Löwe auftauchte, war sie sich zunehmend sicherer, dass sie es geschafft hatte.
    Wenn sie sich nur nicht auf die Schlange gesetzt hätte.

14
    Kruger entspannte sich in seinem Büro vor seiner Vidwand, als der Anruf kam. Wie an jedem zweiten Tag hatte sich das projizierte Tiefenbild automatisch verändert. An diesem Morgen zeigte es den mit Felsen bedeckten Strand von Anse Source d’Argent auf den Seychellen, den wohl berühmtesten und vermutlich auch schönsten Strand der Welt. Wellen in der Farbe von Peridot zerschellten am glatten weißen Sand, während Möwen, die nicht zu sehen waren, leise Rufe ausstießen. Ein obsidianschwarzer Paradiesschnäpper saß auf einem Felsen und putzte seine außerordentlich langen Schwanzfedern.
    Verärgert über die Unterbrechung, murmelte Kruger einen kurzen Befehl. Das verbale Kommando bewirkte, dass sich das Bild veränderte. Jetzt zeigte es den grünen Dschungel im westlichen Regenwald des Amazonas. Das Gekreische der Affen ersetzte die Rufe der Möwen. Da er ohnehin schon von Sand umgeben war, mochte er die Strandszenen nicht, mochten sie auch noch so spektakulär sein. Als er sich zu dem Vook umdrehte, in dem er gerade gelesen hatte, läutete der Kommunikator auf seinem Schreibtisch ein zweites Mal. Nun reagierte er darauf.
    Er hörte sich die Details an, bestätigte den Empfang der Transmission und stand auf. Was lief in der Welt schief, dass er drei dieser Benachrichtigungen in einer einzigen Woche erhielt? War dies die Eindringlingssaison? Mit einem Seufzen deaktivierte er das Vook, das die mit Vids illustrierte Seite, dieer gelesen hatte, automatisch markierte, hob seinen tragbaren Kommunikator auf und ging zur Tür.
    »Ich müsste bald wieder zurück sein«, sagte er zu seiner Rezeptionistin. »Weitere Eindringlinge.«
    »Schon wieder?« Sie sah ihn ungläubig an. Danae war wunderschön, sie waren beide Singles, und ihre Beziehung war rein professionell. Er wusste, dass man Sex einfach bekommen konnte, kompetente Mitarbeiter jedoch nur schwer zu finden waren.
    »Klingt ganz danach. Nur dass es diese beiden irgendwie geschafft haben, reinzukommen, und zwar bis ins Innerste, ohne einen Alarm auszulösen. Sie standen vor der Forschungsabteilung, als einer unserer Leute, Oompaul sei Dank, eine Ungereimtheit entdeckt hat.«
    »Sie glauben doch nicht wirklich, dass sie tatsächlich ins Forschungslabor gelangt wären, oder, Mr Kruger?«
    »Anhand der Beschreibung, die man mir gegeben hat, hätte ich nicht mal geglaubt, dass sie bis in die Tusker Bar in Pretoria vordringen können und erst recht nicht in diese Anlage. Aber sie haben es geschafft.« Er machte eine finstere Miene. »Irgendwo ist ein Fehler passiert. Ein gewaltiger Fehler. Aber ich werde die Lücke finden und sie schließen.«
    Sie sah ihm nach, als er den Empfangsbereich verließ, und kehrte dann an ihre Arbeit zurück. Trotz Het Krugers ansehnlichem Körperbau, seiner ausgesuchten Höflichkeit und seiner gehobenen Sprache hatte sie nie darüber nachgedacht, eine Beziehung mit ihm einzugehen. Der Sicherheitschef war durch und durch unerschütterlich, und zwar emotional ebenso wie körperlich.
    *
    Der Kontrast zu dem vorherigen Quintett aus Eindringlingen hätte kaum größer sein können. Kruger sah den beiden

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