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Signal: Roman (German Edition)

Signal: Roman (German Edition)

Titel: Signal: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Gefangenen zu lösen, während die anderen (zu viele, als dass sie irgendetwas versuchen konnten, erkannte die Anführerin der Eindringlinge) Waffen, wie sie im Straßenkampf üblich waren, auf die letzten drei Gefangenen richteten.
    Wie es Kruger versprochen hatte, wurden sie ohne Kleidung in einem Gebiet mit flachen Dünen und kiesbedeckten Ebenen eine unbestimmte Anzahl von Kilometern von der Anlage entfernt, in die sie eingedrungen waren, freigelassen. Es wehte eine leichte, aber glücklicherweise warme Brise. Als ihre schwer bewaffnete Eskorte wieder in die beiden Schweber gestiegen war, die sie aus der Anlage hergebracht hatten, stemmte die Anführerin der Gruppe die Hände in die nackten Hüften und musterte ihre Umgebung. Sie sagte erst etwas, als die beiden Transporter im Westen verschwunden waren.
    »Die glauben, wir würden hier sterben.« Ihre Stimme war voller Zuversicht, da sie auf ihr langes Training vertraute. »Alsob wir Kleidung und moderne Ausrüstung zum Überleben brauchen würden.«
    Der große Meld rückte zu seiner Kommandantin auf und sah zusammen mit ihr zum südlichen Horizont herüber. »Vielleicht glauben sie, dass sie uns jederzeit wieder abholen könnten, falls wir tatsächlich überleben.«
    Sie nickte nachdenklich. »Wir müssen uns gut verstecken. Diese Dummköpfe. Dieser Kruger war so arrogant, dass man es schon fast riechen konnte. Er dachte, er hätte uns im Sack, als er Sulok gegrillt hat. Vermutlich ist er daran gewöhnt, arme Prospektoren und herumwandernde Wilderer zu rösten. Er hat ja keine Ahnung, wozu wir fähig sind. Wir finden hier schon wieder raus.« Sie sprach durch zusammengebissene Zähne. »Wir sollen hier draußen sterben. Tja, das tun die Tiere, die hier leben, nicht, und falls es noch irgendwelche rousseauanischen Einheimischen gibt, dann tun die es auch nicht. Und keiner von denen hat unsere Ausbildung genossen oder besitzt unsere Fähigkeiten. Dann mal los.« Sie begann, inspiriert durch die Sonne, in Richtung Süden zu gehen. »Haltet die Augen nach allem offen, was uns nützlich sein kann, als Nahrung, Waffe oder Unterschlupf.«
    »Was ist mit Wasser?«, wollte die andere weibliche Natural wissen.
    »Keine Sorge, ich kann Wasser riechen. Was ist, hast du jetzt schon Durst?« Sie deutete mit dem Daumen auf das jetzt weit entfernte Nerens. »Wenn du einen trockenen Mund hast, warum gehst du dann nicht zurück? Die werden dir bestimmt gerne was zu trinken geben.«
    Daraufhin hielt die andere Frau den Mund.
    Bis zum Abend hatten sie eine ansehnliche Sammlung an Objekten gefunden. Einige Buschbeeren schmeckten zwarbitter, schienen aber essbar zu sein, außerdem spendeten sie Feuchtigkeit. Mithilfe ihrer Finger und den rauen Kanten von Steinen hatten alle drei robuste Stöcke angespitzt, die nun als Speere dienen konnten. Die Wolken am Himmel versprachen Regen. Aus entsprechendem Pflanzenmaterial ließen sich Wasserbehälter anfertigen. Oh ja, sie würden überleben. Sie würden es zurück zum Fluss Orange schaffen, einen Bogen um Orangemund und alle Agenten der Firma, die dort warteten, machen, und sich weiter ins Inland durchschlagen. Alles, was sie brauchten, war ein einziger Kommunikator, und schon würden sie Hilfe bekommen. Ihr Arbeitgeber wäre zwar enttäuscht, aber nicht am Boden zerstört. Zwar konnte man ihre Mission nicht gerade als Erfolg bezeichnen, sie war aber auch kein völliger Fehlschlag. Sie besaßen einige Informationen: Details über die Nerens-Sicherheit, Erinnerungen an einen Teil der inneren Anlage und noch einiges mehr.
    Ein Feuer war aus gefundenen trockenen Stöcken und den wachsartigen Ästen der Buschmannskerze schnell entfacht. Die uralten menschlichen Jäger und Sammler hatten dieselben Überlebenstechniken genutzt. Dann saßen sie um das Feuer und ließen es hoch auflodern, um die kalte Wüstennacht abzuwehren. Ja, es war kalt, aber der Tod war kälter. Jeder der drei war einfallsreich, gut trainiert und zäh. Die Namib war bei Nacht kühl, aber sie war nicht die Arktis. Der vermessene Sicherheitschef von Nerens hatte sie sehr unterschätzt, als er sie laufen gelassen hatte.
    Die Gruppenanführerin hatte gerade die Augen geschlossen und den Kopf auf einen kleinen Haufen aus gesammelten Ästen gelegt, als sie das Husten hörte.
    Zuerst glaubte sie, es wäre einer ihrer Kameraden. Erst als der tiefe, raue Klang erneut zu hören war, hob sie den Kopfund sah blinzelnd in die Dunkelheit hinaus. Im Licht des Mondes und der Sterne sah

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