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Signal: Roman (German Edition)

Signal: Roman (German Edition)

Titel: Signal: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Sie mir erzählen, dass Sie tatsächlich eine ausgebildete Ärztin sind?«
    »Ja, das bin ich.«
    Der Sicherheitschef überprüfte noch einmal die Anzeigen auf seinem Kommunikator. Auch jetzt fiel es ihm schwer, die Informationen zu verdauen, die er erhalten hatte. Wenn er den Monitoren Glauben schenken konnte, dann sagte die Frau ebenfalls die Wahrheit.
    Da ihr Gegenüber keinen Kommentar abgab und ihr auchkeine Fragen stellte, beschloss Ingrid, dass es klug oder zumindest akzeptabel war, weiterzusprechen. »Bei meiner Arbeit bin ich auf einige Objekte gestoßen, die aus einem Material bestanden, das metastabiler metallischer Wasserstoff zu sein schien. Ein Material, das nicht existieren dürfte, zumindest nicht hier auf der Erde.« Sie hob den Kopf, da sie dachte, dass sie ihn ebenso gut mit den Augen wie mit der Stimme um Gnade anflehen konnte. »Ich wurde regelrecht besessen davon und habe versucht herauszufinden, wie so etwas hergestellt werden kann. Ich habe einige Nachforschungen angestellt.« Sie deutete mit dem Kopf nach links. »Durch Umstände, auf die wir nicht näher eingehen müssen, machte ich die Bekanntschaft dieses Gentlemans hier   …«
    Gentleman. Whisprs Fesseln schienen auf einmal etwas leichter zu werden.
    »… der sich auf der Straße deutlich besser auskennt als ich.« Erneut sah sie den zweifelnden, aber aufmerksam lauschenden Sicherheitschef an. »Ich habe ihn eingestellt, um mir bei Verhandlungen mit gewissen Gesellschaftsschichten zu helfen, die mich bei lebendigem Leib verschlingen würden, wenn ich versuchen sollte, alleine dorthin vorzudringen.« Irgendwie gelang es ihr zu lächeln. »Wie Sie sehen können, bilden wir ein ziemlich gutes Team. Wir sind immerhin so weit gekommen. Wir waren sehr vorsichtig.« Sie sah auf ihre Füße hinab, die in den dreckigen Stiefeln steckten. »Letzten Endes hat uns etwas ganz Alltägliches auffliegen lassen.«
    Kruger nickte verständnisvoll. »Sie wären überrascht, wie oft das bei meiner Arbeit passiert, Ingrid Seastrom. Es sind oft die einfachsten Dinge, die den ausgeklügeltsten Plan zunichtemachen.«
    Während er lauschte, beschrieb sie die Reise, die sie undihren Begleiter den ganzen Weg aus der zivilisierten Umgebung von Savannah in die Namib-Wüste geführt hatte. Sie sprach in einfachen und direkten Worten. Es klang, als würde jemand ein Testament diktieren.
    Das waren ganz gewöhnliche Leute, sagte er sich. Er brauchte keine teure verborgene Ausrüstung, um das zu erkennen. Vielleicht war das der Grund, warum sie es so weit geschafft hatten, indem sie sich einfach auf ihre Gewöhnlichkeit verlassen hatten. Wenn er nicht glauben konnte, dass sie etwas Besonderes waren, dann war es durchaus verständlich, dass alle Sicherheitswachen von hier bis nach Kapstadt das ebenfalls so gesehen hatten. Für jemanden, der das Unmögliche versuchen will, ist es großartig, ständig übersehen und unterschätzt zu werden.
    Diese Sünde würde er allerdings nicht begehen. Sie waren in Nerens eingedrungen und hatten es fast bis zur Forschungsabteilung geschafft. Es musste einfach mehr an ihnen sein, als er auf den ersten Blick erkennen konnte. Trotz dieses anfänglichen Eindrucks zog er durchaus in Erwägung, dass sie die gerissensten Eindringlinge waren, denen er je begegnet war, und dass sie nicht nur ihn, sondern auch die aufmerksamen Instrumente täuschen konnten, die dazu gedacht waren, die geübtesten Lügner auffliegen zu lassen.
    Er hielt den Kommunikator an seine Lippen und murmelte einen Befehl. Einige neue Instruktionen erschienen auf dem Bildschirm, und er tippte eine davon an.
    Zwei Paare fingerdicker Metallstreben kamen aus dem Boden und flankierten jeden der beiden Gefangenen. Auf jeder Stange thronte eine faustgroße silberne Metallkugel. Seine Finger schwebten über dem Bildschirm des Kommunikators.
    »Sie waren sehr kooperativ, aber jetzt werde ich Ihnen einige Fragen stellen müssen, die Sie vielleicht nicht beantworten wollen.«
    »Es gibt keine Fragen, die ich nicht beantworten will.« Whispr schien zu spüren, was ihn erwartete, da er begann, ängstlich an seinen Fesseln zu zerren.
    »Trotz allem   …« Kruger senkte langsam einen seiner Finger.
    »Nur mich, nehmen Sie mich!« Die Stimme des dürren Melds wurde zum ersten Mal, seit sich Kruger in diesem Raum aufhielt, lauter. »Tun Sie ihr nicht weh!«
    Ingrid schien ebenso über seinen Ausbruch wie über seine Worte erstaunt zu sein und starrte ihn mit offenem Mund an.
    Kruger

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