Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Signale

Signale

Titel: Signale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
Vom Netzwerk:
hat!«
    »Ausgeschlossen? Also, Walter, nach all dem Zucker, den ich dir gegeben habe!« Drei Fnits traten auf sie zu. Sie stellte das Schelten ein und schüttelte reuevoll den Kopf. »Diese Fnits«, meinte sie mißbilligend.
    Der Glühende begann zu sprechen, und es klang wie der erhabene Gesang der Grillen in einer Sommernacht. Er legte eine Pause ein, und der Dolmetscher, den Miß Garney Walter genannt hatte, sagte: »Ihr müßt sterben, weil ihr das Para-Weibchen des Glühenden geraubt habt. Ist es für euch von Interesse, für welche Todesart ihr vorgesehen seid?«
    »Ja, sehr«, pfiff General Glick und wand sich in seinem kettenrasselnden Totenhemd. »Ihr Eingeborenen seid immer ziemlich geschickt in diesen Angelegenheiten, nicht wahr? Also, wir verloren einmal einen Dienstgrad an die Pathans, und als sie seinen Körper auslieferten, war er …«
    »Ruhe!« zwitscherte der Fnit erneut. »Vernehmt eure Todesart. Es ist beschlossen, daß ihr jener dienen sollt, die ihr geraubt habt. Da es ein Para-Weibchen ist, ein Empfänger von Eiern, werdet ihr die Larven aus ihren Eiern tragen, bis sie ausschlüpfen.«
    Redfern, der eine scheußliche Erinnerung an paralysierte Käfer hatte, welche die Brut der irdischen Wespen ernähren müssen, krächzte: »Wartet eine Minute! Laßt uns darüber reden. Ihr könnt uns nicht umbringen; Ihr werdet das – Para-Weibchen, oder wie ihr es nennt, nicht finden.«
    Es gab eine Unterhaltung zwischen dem Dolmetscher und dem Glühenden; der Dolmetscher verfiel wieder in Englisch und erklärte: »Das ist nicht so – wir berichtigen dich. Wir wissen, daß das Para-Weibchen sich in dem großen Schiff befindet und daß ihr von dort bis hierher gelaufen seid, so daß es nicht weit sein kann. Wir brauchen bloß nach dort zu gehen.«
    »Aber es ist Nacht!« schrie Redfern. »Ihr wißt, wie wir Erdenmenschen sind – wir können in der Nacht umherlaufen und wenn es kalt ist und überhaupt! Unsere Schiffe sind im Innern so kalt, wie die Luft außerhalb; das Weibchen wird erfrieren. Es wird euch nichts einbringen, es zu finden, wenn es erfroren ist, oder?«
    Seine Bemerkung verursachte ein wahnsinniges Zwitschern. Der Glühende war aufgebracht; er hob alle acht Beine und rasselte entsetzlich seinen Artgenossen zu. Der Dolmetscher sagte: »Du hast die Wahrheit gesprochen. Wenn das Para-Weibchen der Nachtkälte ausgesetzt ist, wird es sterben. Dafür werden wir euch unverzüglich töten.«
    »Halt!« brüllte Redfern, als der Glühende den Wächtern etwas zuzwitscherte. »Wollt ihr sie nicht retten?«
    »Das ist unmöglich«, erklärte der Dolmetscher. »Du hast gesagt, daß sie erfrieren wird, und es bringt uns keinen Nutzen, wenn wir sie erfroren finden. Wir können nicht hinaus, um sie zu befreien, und wenn wir könnten, würde sie den Rückweg in die Stadt nicht überstehen.« Er machte eine Bewegung mit seinen Kinnbacken, was bei den Fnits ein philosophisches Achselzucken bedeutete. »Es wäre besser für uns, euch als Träger der Larven zu verwenden«, sagte er bedauernd, »aber das ist ohne das Para-Weibchen nicht möglich, und deshalb …« Er deutete vielsagend auf die Wächter.
    »Aber wir können sie retten!«
    Der Dolmetscher fragte wißbegierig: »Wie?«
    »Wir können unser Schiff erwärmen, wie ihr wißt. Erlaubt uns nur, zum Schiff zurückzukehren, und wir beheizen es. Am Morgen könnt ihr kommen und sie abholen.«
    Der Dolmetscher machte eine Geste, die für ein Nicken stand. »Sehr interessant«, sagte er. »Nein.«
    »Aber warum nicht?« wollte Redfern wissen.
    »Der Glühende in seiner Weisheit versteht, daß ihr entfliehen wollt. Es ist besser, daß das Para-Weibchen stirbt, als euch entkommen zu lassen. Es gibt noch mehr Para-Weibchen.«
    »Wir versprechen, daß wir nicht fliehen«, sagte Redfern hoffnungsvoll. »Wir …«
    Er hielt mit offenem Mund ein.
    »Was?« fragte der Fnit einen Augenblick später.
    Redfern schluckte. »Kann ich – kann ich kurz mit dem Glühenden sprechen? Allein?«
    »Das ist nicht möglich«, meinte der Dolmetscher. »Der Glühende spricht kein Englisch, wie du weißt, so daß du …«
    »Ich meine, allein bis auf dich. Ohne die anderen Menschen.«
    Miß Garney warnte: »Mr. Redfern, ich nehme selbstverständlich an, Sie wollen uns nicht verkaufen.«
    Redfern kam nicht mehr zu einer Antwort, denn der Glühende erhob sich majestätisch auf sämtliche Beine und zirpte in befehlendem Tonfall. Die Fnit-Wächter packten Miß Garney und die Männer und

Weitere Kostenlose Bücher