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Signale

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Titel: Signale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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am Vorderbein? Das bedeutet, daß er königlicher Herkunft ist – höchst königlich! Dieser trägt vier Ringe, und sogar der König, den sie den Glühenden nennen, hat nur fünf! Dafür werden sie Ihnen die Arme und Beine einzeln ausreißen!«
    Der General kicherte geheimnisvoll. Redfern stampfte angewidert zur Sichtscheibe hinüber und blickte hinaus. Es war fast dunkel. Das war der einzige Vorteil, dachte er; die Fnits würden nicht einmal zur Befreiung einer königlichen Hoheit bei Nacht die Stadt verlassen. Aber auf die Nacht folgte die Dämmerung, und wenn der Morgen anbrach …
    Unbewußt rieb er seinen Nacken und spürte einen plötzlichen Schmerz, wo die Klammern gesessen hatten. Hoffentlich sind sie rücksichtsvoll genug, uns nur an den Pranger zu stellen und anschließend zu verbrennen, dachte er.
    Aber, so entschied er, die Lage war nicht aussichtslos. Die Fnits lechzten ohne Zweifel nach Blut. Aber die Menschen befanden sich im Schiff, und das Schiff konnte fliegen. Nichts könnte sie aufhalten – wenn die Dinge sich so schlecht entwickelten, wie er es erwartete –, den Fnit aus der Schleuse zu werfen und nach ruhigeren Welten zu starten. Er fühlte sich jämmerlich bei dem Gedanken, das eigene Schiff zurücklassen zu müssen, aber vielleicht konnte er eines Tages, wenn Gras über die Sache gewachsen war, nochmals herkommen und es holen. Oder, was besser sein würde, jemand danach schicken. Wie auch immer, sie konnten durchaus mit dem Leben davonkommen, solange sie sich im Schiff aufhielten.
    Cowper und das Mädchen kamen aus den Privaträumen des Schiffs zurück. »All right«, sagte Cowper zu General Glick und Di Candia. »Wir sind fertig.« Und er legte die Hand auf den Riegel der Schleuse.
    »He!« kreischte Redfern, als die drei anderen Männer hinaustrampelten. »Sie werden Sie in Fetzen reißen! Wohin, zum Teufel, wollen Sie gehen?«
    Cowper sah ihn kalt an. »Natürlich in die Fnit-Stadt«, sagte er und schloß das Schott hinter sich.
    Miß Garney sagte bösartig: »Also, Redfern, versuchen Sie Ihre Tricks nicht noch einmal!«
    »Keine Sorge!« schnauzte er. »Ich habe andere Dinge im Kopf. Wissen Sie, was die Fnits mit diesen Männern anstellen werden? Guter Gott, Mädchen, mit Entführungen haben Sie nirgendwo lange die Oberhand! Selbst wenn wir lebend hier fortkommen, wir können nicht heimkehren – wir würden den Rest unseres Lebens im Gefängnis zubringen, wegen Mißhandlung von Eingeborenen!«
    »Oh, das glaube ich nicht«, sagte Miß Garney leichthin. »Mr. Redfern, Sie machen sich zuviel Gedanken.«
    »Aber Entführung …«
    »Also, bitte«, sagte sie mütterlich, »wir schreiben Ihnen Ihre Arbeit nicht vor, warum wollen Sie sich in unsere Geschäfte einmischen? Ich nehme nicht an, daß Sir Vivian ursprünglich so etwas wie Entführung im Kopf hatte. Aber es hat, wie Sie andeuten, seine illegalen Aspekte, und wie die Dinge sich nunmehr ergeben haben, stehen sie besser.«
    »Wieso besser?«
    Miß Garney zögerte, dann blickte sie verschwörerisch drein. »Mr. Cowper würde toben, aber – also, Sie müssen verstehen, wir haben zwar nicht ein Jahr damit zugebracht, die Fnits zu studieren, wie Sie, aber wir haben es geschafft, ein paar Freunde zu finden. Und wir fanden heraus, daß der Glühende Hochzeitspläne hegte, und Sir Vivian sah zuerst die Möglichkeiten darin. Warum sollten wir, sagte er, die Braut des Glühenden nicht auf unser Schiff einladen? Das wäre eine gute Basis für Unterhandlungen mit dem Glühenden. Wir wollen Handelsrechte; er will seine Frau. Ein bloßer Tausch.« Sie strahlte. »War das nicht großartig von Sir Vivian?«
    Redfern keuchte: »Sie meinen, dieser Fnit ist …«
    »O nein«, versicherte sie. »Keineswegs. Es war ein höchst glücklicher Zufall. Unser Fnit-Verbindungsmann gab uns ein vorzügliches Bild der Braut des Glühenden, und natürlich, mit Ihrer Hilfe, wußten wir, wo sich der Harem befand. So gingen sie alle, um sie zu holen, und …« – Miß Garney errötete reizend – »Mr. Cowper sagte, daß sie die Braut fanden, und sie befand sich in einer äußerst kompromittierenden Situation. Mit eben diesem hier! Stellen Sie sich vor, Mr. Redfern! So gut wie eine Königin, am Abend vor ihrer Hochzeit mit dem Glühenden, und sie erlaubt, mit diesem gewöhnlichen, vulgären …«
    »Warten Sie eine Minute«, bat Redfern mit rauher Stimme. »Was ist daran so gelungen?«
    »Nun, Sie begreifen doch, oder nicht, Mr. Redfern? Sir Vivian ist unterwegs, um

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