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Signale

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Titel: Signale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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Und doch, wie fade und unbedeutend, dachte Redfern verliebt, wurden diese großen Schönheiten, verglich man sie mit der Lieblichkeit aus Fleisch und Blut von …
    Er schluckte und betrachtete die Pinups noch einmal näher, als der Rest der Gruppe, zankend und nach Luft schnappend, durch die Schleuse kam. Er sah Miß Garney hastig an und warf ungläubig einen weiteren Blick auf die Bilder.
    Irgendwo, irgendwie stimmte etwas nicht, dachte er mit Schrecken. Es kam Redfern nicht mehr so vor, als sei er fünfzehn Monate im Raum gewesen, weshalb sogar die erstbeste Hexe in seinen nach Weiblichkeit gierenden Augen anziehen wirken würde. Er hatte vergessen, wieviel mehr anziehend das weiche, geschmeidige Fleisch der Jugend sein konnte als die strengen, harten Gesichtszüge von Miß Garney. Er wußte nur, daß hier die Pinups waren, und dort war Miß Garney, und daß er einen schrecklichen Irrtum begangen hatte.
    Der Dolmetscher zwitscherte: »Alles ist beisammen. Ihr werdet euch nun selbst verbrennen, wie es unserem Vertrag entspricht.«
    Redfern ignorierte die Schreie der anderen. »In Ordnung, wir fangen sogleich an.«
    »Einen Augenblick«, zirpte der Fnit. »Der Glühende hat mich beauftragt, euch an die Bedingungen zu erinnern. Erstens, du hast behauptet, es sei für euch sehr umständlich, auf diese Weise zu sterben, die wir zunächst für euch vorgesehen hatten – das heißt, mit den Maden der Weibchen des Glühenden in eurem Fleisch.«
    »Äußerst umständlich«, bemerkte Redfern zustimmend.
    »Und zweitens, daß ihr einverstanden seid, euch selbst zu verbrennen, bis zum Tode, einschließlich dieses Gebildes, in dem wir gegenwärtig miteinander reden.«
    »Richtig«, sagte Redfern.
    »Der Glühende wundert sich, daß dieses Metall brennen soll. Er zweifelt deine Worte nicht an, aber er muß Sicherheiten haben. Du hast versprochen, daß ihr zu seinen Ehren in Flammen aufgehen wollt, und wenn dies nicht geschehen sollte, werden wir entsprechende Schritte einleiten.«
    »Wir werden in Flammen aufgehen, ganz klar«, versprach Redfern.
    »Aber«, beharrte der Dolmetscher, »wenn nicht, dann erinnert der Glühende euch, drittens, daran, daß es auf unserem Planeten sechsundzwanzig weitere Menschen gibt. Solltet ihr euch unserer Gerechtigkeit entziehen wollen, werden sie die Larven austragen müssen, an eurer Stelle. Alle. Und nun geht an die Arbeit.« Und der Fnit kletterte rückwärts aus der Schleuse.
    Redfern schlug das Schott zu und verriegelte es. General Glick protestierte: »Hören Sie, wir werden das Schiff doch nicht anzünden, Sir! Wir sind nicht die Leute, die …«
    »Lassen Sie mich zufrieden«, sagte Redfern mürrisch. »Aber schnallen Sie sich vorher an.« Er sah sich nicht einmal um, ob sie es taten. Sie können ruhig ein bißchen durchgeschüttelt werden, dachte er, und legte die Finger auf die Kontrollen des Haupttriebwerks.
    Es gab ein Röcheln, ein Aufbrühen und ein röhrendes Donnern, und alle beweglichen Objekte in der Kabine wirbelten durcheinander, als sie von der Oberfläche von Kapella XII abhoben.
    Vierzig Minuten später befanden sie sich in einer Umlaufbahn um den Planeten, und Redfern richtete seine alten Zusatztriebwerke auf den Übergang in den Hyperraum aus; die weite Heimreise begann.
    Die vier anderen in der engen Kabine betasteten ihre blauen Flecken und schrien ihn an, einzeln und im Chor. Redfern wandte ihnen schweigend den Rücken zu.
    General Glicks dröhnender Baß grollte zwischen den anderen Stimmen: »… das allerpeinlichste Benehmen, das ich je in meinem Leben beobachten durfte, Sir! Haben Sie nicht gehört, was der Fnit sagte? Die anderen Menschen! Betrogen! Dem schändlichsten Tod überlassen! Was wird man im Klub dazu sagen! Irren Sie sich nicht, Sir, man wird das herausfinden! Alle Menschenkinder auf Kapella XII massakriert, um Ihre feige Haut zu retten. Und jetzt fliegen wir wie ängstliche Knaben in dieser Rattenfalle, obwohl unser eigenes Schiff dreimal größer und schneller ist …«
    »Reden Sie doch gar nicht mit ihm, Sir Vivian«, empfahl Miß Garney eisig. »Er ist es nicht wert.«
    »Nun«, sagte der General nach einer Atempause, »ich glaube, Sie haben recht. Aber wenn ich daran denke«, setzte er sein Genörgel fort, »daß mein Name, der Name von General Sir Vivian Mowgli-Glick in Verbindung mit einer so kleinmütigen, memmenhaften, elenden Tat wie dieser genannt werden wird!«
    Mr. Cowper sagte: »Unterhalten wir uns lieber über die neue Lage, General.

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