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Signale des Körpers: Körpersprache verstehen (German Edition)

Signale des Körpers: Körpersprache verstehen (German Edition)

Titel: Signale des Körpers: Körpersprache verstehen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vera F. Birkenbihl
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Assoziation (Herr Dr. Preise) zu reagieren.
    Wahrscheinlich bietet die Tatsache, daß diese Methode so wirkungsvoll ist (wenn es gilt, mehr über den anderen zu erfahren), eine Erklärung dafür, daß viele Psychoanalytiker sie fast ständig einsetzen. SHEPARD, ein amerikanischer Psychiater hat diese Taktik in seinem Buch (79) das HHM-Spiel genannt. Eine Variante davon ist das Füllhalter-Kratz- oder Räusper-Spiel: Hier produziert der Analytiker ab und zu ein Geräusch um anzudeuten, daß er nicht eingeschlafen ist, während er den Patienten durch seine Schweigetaktik dazu bringt, ständig zu sprechen!
    Probieren Sie es selbst einmal: Setzen Sie die nächsten Tage so viele Kontrollfragen wie möglich ein und stellen Sie fest, ob Sie die Schweige-Methode anwenden können. Falls es Ihnen (noch) zu schwerfällt, lernen Sie die anderen beiden Techniken, also die offene bzw. geschlossene Frage. Letztere können Sie wahrscheinlich im Privatbereich häufiger einsetzen als erstere.
    Wenn wir in diesem Buch später gewisse Behauptungen aufstellen überdie Bedeutung eines Signals, dann sind diese bitte nicht als »Wörterliste« zur sofortigen Übersetzung anzusehen, sondern immer als Beobachtungshilfe. Erst Ihre eigene Erfolgskontrolle kann von Fall zu Fall feststellen, ob die Interpretation jeweils stimmt.
    Worauf aber wollen wir achten? Was können wir sehen, hören, wahrnehmen?
    Wenn wir akzeptieren, daß eine »Wörterliste« nicht unser Ziel darstellen kann, dann erhebt sich die Frage nach der »Grammatik« der Körpersprache. Welchen Oberbegriffen können wir einzelne Signale zuordnen? Wie entwickeln wir ein Gefühl für den »Satzbau«, d. h. für mehrere Signale, die nur im Verband miteinander eine Aussagekraft beinhalten? Darum soll es im folgenden gehen.

2.3 Zuordnung der Signale (Vor-Übung)
    In der Praxis muß die Zuordnung blitzschnell geschehen, da sich die Situation, die wir beobachten wollen, ständig verändert. Das meinen wir ja mit dem Begriff »live«-beobachten. Der Ausdruck hat sich schnell eingebürgert um lebendige (»echte«) Situationen von aufgezeichneten (rerun) oder lange vorher gespeicherten (canned) zu unterscheiden. Und dieses Element des lebendigen zwingt uns, schnell und zielsicher zu arbeiten. Deshalb empfiehlt sich ein Üben im »Trockenkurs«, d. h. jetzt gleich! Im Seminar dauert es in der Regel ca. 10 Minuten, bis die Teilnehmer willkürlich genannte Signale entweder sofort einordnen oder aber blitzschnell als »Grenzfall« bestimmen können. Im folgenden finden Sie daher eine Vor-Übung:
    Versuchen Sie bitte, untenstehende Liste von nicht-sprachlichen Signalen den fünf Kategorien Haltung, Mimik, Gestik, Abstand und Tonfall zuzuordnen. Alle Signale werden in einem Satz »versteckt«, der die Gesamtsituation ein wenig umreißt, bzw. erahnen läßt. Beispiel: »Sie lächelte verträumt«. Analyse: Mimik

    1. Er schrie: »Einmal möchte ich es erleben, daß du tust, was man dir aufgetragen hat!«

    2. Sie wich einen Schritt zurück: »So also stellst du dir das vor?!«

    3. Er stand, lässig ans Büffet gelehnt, den rechten Fuß über den Knöchel des linken gelegt

    4. Nachdem die vierjährige Belinda ihrer Mutter versichert hatte, daß sie ihren Mantel schon alleine zuknöpfen konnte, erwiderte die Mutter: »Natürlich kannst du das, mein Schatz!« während sie gleichzeitig den Mantel der Kleinen selbst zuknöpfte.

    5. Während NIXON behauptete, den Kontakt zu den jungen Leuten zu suchen, streckte ermehrmals abwehrend beide Arme aus, als wollte er sie von sich wegschieben.

    6. Sie wartete, auf den Ballen ihrer Füße wippend, bis die Helferin das Formular ausgefüllt hatte.

    7. Er ging zum Fenster und öffnete es.

    8. Sie blickte ihn stumm an, wobei ihre Nasenflügel vor verhaltener Erregung bebten.

    9. Der Kaffee war so heiß, daß er ihn reflexartig ausspuckte.

    10. Er sagte ironisch: »Lassen Sie das Kupplungspedal immer sehr schnell sausen, das ist enorm gut für’s Getriebe.« (Nach WATZLAWICK, 88).

    Wir wollen uns nun diese zehn Beispiele gemeinsam ansehen:

Zu 1:
Eindeutig TONFALL.
Zu 2:
Hier könnte man sowohl HALTUNG als auch ABSTAND beurteilen, wobei letzteres den Schwerpunkt auf einen anderen Aspekt legt. Und genau darum geht es bei den »Grenzfällen«. Hier gibt es keine endgültige Antwort, da die Wertung immer von der Interpretation der jeweiligen Situation abhängt. (Manche Autoren würden einen plötzlichen Schritt zurück sogar als »Gebärde« bezeichnen und

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