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Signale des Körpers: Körpersprache verstehen (German Edition)

Signale des Körpers: Körpersprache verstehen (German Edition)

Titel: Signale des Körpers: Körpersprache verstehen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vera F. Birkenbihl
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und daßder zweite Spieler sich im Beachten eben dieser Signale übt! Hierbei könnte der Mittelspieler den anderen hinter seinem Rücken (z. B. mit der Hand) ein klares Signal geben, damit die Zuschauer (die hinter ihm plaziert sind) sehen, wann der andere »nah genug« war und wie viele Schritte dieser andere Spieler weiterging, bis er es selbst merkte.
    Ich möchte jedem, der in einer beratenden Tätigkeit arbeitet, raten, solche Übungen so oft wie möglich zu machen. Diese Spiele können einerseits sehr lustig werden, andererseits aber wiederum das Auge für jene Signale schärfen, die viele Kunden aussenden (und sich verärgert fühlen, weil man sie nicht beachtet!). Dabei muß klar sein, daß die meisten Kunden ebenso unbewußt mit vagen unangenehmen Gefühlen reagieren, wie Julius FAST (Zitat auf Seite 148) so schön beschreibt. Das bedeutet, daß der Ärger, den der Kunde verspürt, sich Momente später oft auf den Inhalt der Worte des Beraters zu beziehen scheint. So erlebte ich z. B. einmal ein Arztgespräch eines Pharmareferenten. Der Arzt hatte uns im Gang empfangen, da beide Behandlungszimmer, sowie sein Büro von wartenden Patienten besetzt waren. Der Pharmareferent rückte dem Arzt zu nahe, dieser sandte Signale aus, welche nicht beachtet wurden. Die Stimme des Arztes wurde immer aggressiver (s. auch Kap. 8 ) was der Pharmareferent zum Anlaß nahm, seinerseits nachdrücklicher (mit mehr Nach-DRUCK also) zu sprechen. Dann sagte der Arzt plötzlich: »Hören Sie? Ich habe grundsätzlich etwas dagegen, alles mit Enzympräparaten behandeln zu wollen! Außerdem habe ich jetzt sowieso keine Zeit!« Damit verschwand er in einem der Zimmer. Als wir die Praxis verließen, meinte der Berater, der Zorn des Arztes hätte sich auf seine Ausführungen zum Indikationsbereich der Enzympräparate bezogen. Eine spätere Nachprüfung meinerseits in einem Gespräch mit dem Arzt bestätigte hingegen meinen Eindruck (meine Erfolgskontrolle also): Er sagte: »Wissen Sie, ich kann Leute, die einem so auf die Pelle rücken, nicht ausstehen!« Das heißt erstens, daß dieser Arzt sehr wohl wahrgenommen hatte, daß ihn das Abstandsverhalten geärgert hatte, wenngleich er dies nicht verbal zum Ausdruck gebracht hatte als der Pharmareferent noch anwesend war. Zweitens: Gerade in solchen Situationen geht der Arzt oft unbewußt davon aus, daß ihm schon aus Status-Gründen ein größerer »Freiraum« zugestanden werden müßte. (Ich glaube, daß dieser zweite Aspekt unserem Arzt nicht wirklich bewußt geworden war, aber ich kann mich irren. In diesem Punkt wollte ich aus offensichtlichen Gründen keine Kontrollfrage stellen!)

7.4 Die öffentliche Zone
    Im angelsächsischen Bereich verwendet man nach Prof. HALL (38b) die Zonenbegriffe, derer wir uns hier bedienen. Nun lautet der Name für diese vierte Zone »public zone«, wobei das Wort »public« zwar »öffentlich« bedeutet, in seiner semantischen Bedeutung jedoch etwas vom deutschen Sprachgebrauch abweicht. Bei uns scheint »öffentlich« immer mit »Öffentlichkeit« verbunden zu werden. Wir denken also eher an »die Gesamtheit von Menschen … im Gegensatz zu (einem Bereich) der nicht allen zugänglich ist« (DUDEN).
    Unter der »öffendichen« Zone verstehen wir jedoch jeden Abstand, der über die persönliche Zone hinausgeht (auch wenn zwei Personen, die sich kennen, sich in diesem Abstand miteinander unterhalten, z. B. Nachbarn über einen Gartenzaun hinweg).

    Abb. 13
    Mit öffendicher Zone meinen wir überdies den Abstand, der einen Lehrer von seiner Klasse, einen Chef von seinen Konferenzteilnehmern trennt (wenn er vor der Gruppe steht), sowie die Distanz zwischen einem Redner und seinem Publikum. Was die Größe dieser Zone angeht, so könnte man etwas überspitzt formulieren: Die Größe der öffentlichen Zone kann (fast) bis ins Unendliche gehen, nämlich so weit wie Kameras Bilder von Menschen übertragen können.
    Derzeit also kann die öffendiche Zone sozusagen bis zum Mond gehen,da dies bisher der am weitesten entfernte Ort war, von wo uns live Fernsehaufzeichnungen erreichten.
    Es mag verwunderlich scheinen, daß wir die Kamera in unsere (von HALL abweichende) Definition hineinnehmen, aber das hat einen spezifischen Grund: Viele Schauspieler sowie Menschen aus dem »öffentlichen Leben« klagen, daß ihr Publikum ihnen »zu nahe« tritt, wenn es ihnen begegnet. Dies gilt sowohl in bezug auf körperliche Distanz als auch im übertragenen Sinn: Zum Beispiel

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