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Signale des Körpers: Körpersprache verstehen (German Edition)

Signale des Körpers: Körpersprache verstehen (German Edition)

Titel: Signale des Körpers: Körpersprache verstehen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vera F. Birkenbihl
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mir? (Leise, fast bittend gesprochen.)
Mitarbeiter:
Jetzt ja.
    Leider klingelte an dieser Stelle der Seminarwecker, der das Rollenspiel auf fünf Minuten begrenzt hatte. Die Gruppe applaudierte, wobei sie zum Teil auch begeisterte Bemerkungen machte, denn jeder hatte beobachtet, daß hier ein echtes »Drama« stattgefunden hatte. Der Chef und sein Mitarbeiter hatten an jenem Abend noch ein langes Gespräch im Hotel. Es war dies ein »Schlüsselerlebnis« für beide gewesen.
    Wiederum hatte die Körpersprache den Ausschlag gegeben. Als der Chef zunächst loben sollte, während es ihm innerlich »gegen den Strich ging«, hatte die Körpersprache ihn »verraten«, aber einige Minuten später, als er mit der Information »herausplatzte«, da überzeugte sie. Jeden: Den Mitarbeiter wie die Zuschauer!
    Interessanterweise berichteten beide mir ca. ein Jahr danach, in einer späteren Trainingsphase, abends im Privatgespräch, daß sie nunwunderbar miteinander auskämen. Und der Mitarbeiter sagte augenzwinkernd: »Fragen Sie nicht, ob er mich je wieder gelobt hat. Er tat es nicht, nicht mit Worten jedenfalls. Aber jetzt genügt ein Augenkontakt in einer Verhandlungssituation, die wir gemeinsam meistern, und ich weiß, daß er meine Strategie befürwortet. Oder ein kurzer Blick, den ich nur aus den Augenwinkeln wahrnehme, zeigt mir, daß ich die Richtung ein wenig ändern sollte …« Der Chef warf ihm gerade in diesem Moment einen solchen »Mini-Blick« zu, woraufhin beide gleichzeitig lächelten! Das ist Körpersprache, aktiv eingesetzt!!!

Abschlußbemerkung
    Wenn dieses Buch ein klein wenig dazu beiträgt, daß Sie im Berufs- oder Privatleben, oder gar in beiden Aspekten ihres einzigen Lebens einige Erleichterungen bzw. Kommunikations-Erfolge bewirken können, dann hätte es sich gelohnt: Sowohl die jahrelange Vorbereitung und das Schreiben selbst als auch Ihr Durcharbeiten – denn mit einem einmaligen Lesen allein würde das »Studium« der körpersprachlichen Signale wohl kaum »abgeschlossen« sein.
    Deshalb finden Sie im Anhang C noch einmal alle Regeln zusammengefaßt zur Wiederholung (mit Angaben dazu, wo sie sich im Text befanden, falls Sie nachlesen möchten). Außerdem hoffe ich, daß Sie die letzten sechs Seiten ausschneiden und als Poster aufziehen werden. Wenn Sie es an die Wand hängen, können Sie durch gezielte »Kontrollblicke« auf dieses Poster immer wieder mal einen Schwerpunkt zur Beobachtung festlegen (s. auch Ende von Kap. 9 ).
    Falls Sie Bemerkungen, Diskussionsbeiträge oder auch Kritik »anbringen« möchten, so schreiben Sie mir (an den Verlag). Solche Beiträge können dann bei einer späteren Auflage berücksichtigt werden. Meine Hoffnung, daß dieser Text Ihnen wirklich helfen kann, begleitet Sie.

Anhang A
Von der Körpersprache zum Körpertanz
    Kinesiker wissen seit geraumer Zeit, daß Analog-Signale weit mehr Informationen beinhalten, als das bloße Auge live wahrnehmen kann. Wenn man nämlich einen Film in der Zeitlupe betrachtet, sieht man bereits Details, die einem bei normaler Geschwindigkeit nicht aufgefallen wären. Wenn man hingegen den Film mit Spezialkameras aufnimmt, kann man anschließend jeden einzelnen »Frame« (d. h. jedes Einzelbild) untersuchen. Hierbei stellt man wiederum fest, daß man bei mehr als 40 Bildern pro Sekunde weit mehr Information wahrnehmen kann, als bei 16.
    Studien dieser Art führten zunächst zum Konzept der Körpermusik. D. h. man stellte fest, daß kleine und Kleinstbewegungen unserer Hände und Arme, unseres Kopfes, ja sogar des Augenblinzelns im eigenen Sprachrhythmus abliefen. Diese Selbstsynchronie ist bei allen Menschen zu beobachten, mit folgenden Ausnahmen: Wenn pathologische Entwicklungen vorliegen oder bei pyhsiologischen Gehirnschäden. So sind z. B. Schizophrene, autistische Kinder, Patienten mit Parkinson, Epilepsie oder Aphasie sowie Stotterer nicht synchron mit sich selbst! D. h. daß eine Hand sich z. B. synchron mit ihrem Sprechrhythmus bewegt, während die andere Hand dies nicht tut. Interessanterweise gibt es im Englischen ein Idiom, welches diesen Prozeß beschreibt: Man sagt von solchen Menschen, sie seien »out of sync« (außerhalb der Synchronie), wobei diese Redewendung schon vor dieser Entdeckung der Kinesiker entstanden ist! Wieder einmal hat der Volks-Mund etwas vorausgeahnt!
    Diese Kleinst-Bewegungen der Körper-Musik werden seit Jahren in vielen Kinesik-Forschungsstätten untersucht, da sie einige herkömmliche Thesen über

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