Signale
auslieferten, war er …«
»Ruhe!« zwitscherte der Fnit erneut. »Vernehmt Eu re Todesart. Es ist beschlossen, daß Ihr jener dienen sollt, die Ihr geraubt habt. Da es ein Para-Weibchen ist, ein Empfänger von Eiern, werdet Ihr die Larven aus ihren Eiern tragen, bis sie ausschlüpfen.«
Redfern, der eine scheußliche Erinnerung an paralysierte Käfer hatte, welche die Brut der irdischen Wespen ernähren müssen, krächzte: »Wartet eine Minute! Laßt uns darüber reden. Ihr könnt uns nicht umbringen; Ihr werdet das – Para-Weibchen, oder wie Ihr es nennt, nicht finden.«
Es gab eine Unterhaltung zwischen dem Dolmetscher und dem Glühenden; der Dolmetscher verfiel wieder in Englisch und erklärte: »Das ist nicht so – wir berichtigen dich. Wir wissen, daß das Para-Weibchen sich in dem großen Schiff befindet, und daß Ihr von dort bis hierher gelaufen seid, so daß es nicht weit sein kann. Wir brauchen bloß nach dort zu gehen.«
»Aber es ist Nacht!« schrie Redfern. »Ihr wißt, wie wir Erdenmenschen sind – wir können in der Nacht umherlaufen und wenn es kalt ist und überhaupt! Un sere Schiffe sind im Innern so kalt wie die Luft außer halb; das Weibchen wird erfrieren. Es wird Euch nichts einbringen, sie zu finden, wenn sie erfroren ist, oder?«
Seine Bemerkung verursachte ein wahnsinniges Zwitschern. Der Glühende war aufgebracht; er hob alle acht Beine und rasselte entsetzlich seinen Artgenossen zu. Der Dolmetscher sagte: »Du hast die Wahrheit gesprochen. Wenn das Para-Weibchen der Nachtkälte ausgesetzt ist, wird es sterben. Dafür werden wir Euch unverzüglich töten.«
»Halt!« brüllte Redfern, als der Glühende den Wächtern etwas zuzwitscherte. »Wollt Ihr sie nicht retten?«
»Das ist unmöglich«, erklärte der Dolmetscher. »Du hast gesagt, daß sie erfrieren wird, und es bringt uns keinen Nutzen, wenn wir sie erfroren finden. Wir können nicht hinaus, um sie zu befreien, und wenn wir könnten, würde sie den Rückweg in die Stadt nicht überstehen.« Er machte eine Bewegung mit seinen Kinnbacken, was bei den Fnits ein philosophisches Achselzucken bedeutete. »Es wäre besser für uns, Euch als Träger der Larven zu verwenden«, sagte er bedauernd, »aber das ist ohne das Para-Weibchen nicht möglich, und deshalb …« Er deutete vielsagend auf die Wächter.
»Aber wir können sie retten!«
Der Dolmetscher fragte wißbegierig: »Wie?«
»Wir können unser Schiff erwärmen, wie Ihr wißt. Erlaubt uns nur, zum Schiff zurückzukehren, und wir beheizen es. Am Morgen könnt Ihr kommen und sie abholen.«
Der Dolmetscher machte eine Geste, die für ein Nicken stand. »Sehr interessant«, sagte er. »Nein.«
»Aber warum nicht?« wollte Redfern wissen.
»Der Glühende in seiner Weisheit versteht, daß Ihr entfliehen wollt. Es ist besser, daß das Para-Weibchen stirbt, als Euch entkommen zu lassen. Es gibt noch mehr Para-Weibchen.«
»Wir versprechen, daß wir nicht fliehen«, sagte Redfern hoffnungsvoll. »Wir …«
Er hielt mit offenem Mund ein.
»Was?« fragte der Fnit einen Augenblick später.
Redfern schluckte. »Kann ich – kann ich kurz mit dem Glühenden sprechen? Allein?«
»Das ist nicht möglich«, meinte der Dolmetscher. »Der Glühende spricht kein Englisch, wie du weißt, so daß du …«
»Ich meine, allein bis auf dich. Ohne die anderen Menschen.«
Miß Garney warnte: »Mr. Redfern, ich nehme selbstverständlich an, Sie wollen uns nicht verkaufen.«
Redfern kam nicht mehr zu einer Antwort, denn der Glühende erhob sich majestätisch auf sämtliche Beine und zirpte in befehlendem Tonfall. Die Fnit-Wächter packten Miß Garney und die Männer und schleppten sie mit klirrenden Ketten hinaus.
Der Dolmetscher sagte: »Du darfst sprechen.«
Natürlich war es eine Lüge gewesen; die Schiffsheizung hielt die Temperatur weit über der Temperatur außerhalb. Aber Redfern litt noch unter Schüttelfrost, als er ankam, und schaltete die Heizung eine Stufe höher.
Das Para-Weibchen schnatterte ihn wütend an. Er sagte: »Mach dir keine Sorgen. Der Alte kommt morgen in der Frühe.«
Er legte Pelzjacke und Handschuhe ab und starrte trübsinnig auf die Kontrollen. Nichts hätte ihn mehr aufhalten können, den Fnit aus der Schleuse zu werfen, den Golightly-Antrieb anzuwerfen und Capella XII gemütlich zu verlassen. In weniger als drei Wochen wäre er daheim …
Er seufzte und dachte mit wenig Vertrauen an die Leichtgläubigkeit der Fnits. Wenn nur Miß Garney, die
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