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Signum - Die verratenen Adler

Signum - Die verratenen Adler

Titel: Signum - Die verratenen Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roemling
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tun.« Damit gab er dem Centurio einen Wink, der mit seinem Bericht fortfuhr. Caius presste die Lippen zusammen und verließ das Zelt, um zu Silanus zurückzukehren.
    Der Tribun lag auf seiner Pritsche. Ohne die Augen zu öffnen, murmelte er: »Leg dich hin. Drei Stunden vor Sonnenaufgang verlassen wir das Lager. Morgen wird ein anstrengender Tag.«
    Es war merkwürdig, ihn ohne jede Bissigkeit reden zu hören. Wortlos griff Caius nach einer Decke und wickelte sich darin ein. Kaum hatte er sich auf dem Boden ausgestreckt, da spülte die Mattigkeit über ihn hinweg und riss ihn in den Schlaf.
    Als der Klang von Hörnern ihn weckte, hatte Caius das Gefühl, fast gar nicht geschlafen zu haben. Benommen richtete er sich auf.
    Ein dumpfer Schmerz schnellte bei jeder Bewegung durch seinen Körper und füllte seinen Kopf mit einem unbarmherzigen Dröhnen. Sein linkes Auge war inzwischen so zugeschwollen, dass nur noch ein schmaler Schlitz blieb.
    Silanus saß auf seiner Pritsche und streckte sich. Er sah blass aus. Ein Sklave erschien und legte ihm vorsichtig den Brustpanzer an, dann reichte er ihm den Helm. Silanus wirkte gelassen und aufgeräumt. »Wir brennen die Trosswagen ab und verlassen das Lager so schnell wie möglich«, sagte er. »Du bleibst in meiner Nähe. Hoffen wir, dass wir im Lauf des Tages freies Gelände erreichen. Sie werden es nicht wagen, uns dort anzugreifen. Überraschen können sie uns jetzt jedenfalls nicht mehr. Wir haben vielleicht zweitausend Männer verloren. Hört sich schlimm an, lässt sich aber verschmerzen.«
    Sie schwiegen eine Weile. Irgendwann blickte Silanus auf und sah Caius direkt ins Gesicht. Er schien zu ahnen, was dieser dachte. »Sie werden deinem Lucius schon nichts tun«, sagte er mitfühlend. »Er ist kein Soldat, und als Geiselkönnen sie noch Geld für ihn bekommen. Und davon hat sein Vater ja wohl genug.«
    Caius nickte. In der Tat hatte es keinen Sinn, dass sie jemanden wie Lucius umbrachten. Allerdings konnte sein Freund genauso gut im Getümmel umgekommen sein. Caius versuchte den Gedanken zu verdrängen und sich stattdessen an die Hoffnung zu klammern, dass Lucius noch am Leben war.
    Wieder erklangen von draußen Signale, und kurz darauf zeigte sich erneut der Sklave im Eingang. Silanus nickte und erhob sich stöhnend. Er gab Caius ein Zeichen, ihm zu folgen. Dann traten beide ins Freie.
    Soldaten waren dabei, Aufstellung zu nehmen. Trossknechte hatten Hunderte von Wagen zu großen Karrees zusammengeschoben und die Zugtiere ausgespannt. Während die Legionäre in erstaunlich schnellem Tempo mit geschultertem Gepäck abrückten, warfen einige Männer Fackeln in die Wagen, die zögerlich Feuer fingen.
    Silanus wurde von zwei Sklaven in den Sattel gehoben. Dann tauchte ein weiterer Sklave auf. Er hatte einen Brustharnisch in der einen Hand und einen Helm in der anderen.
    Â»Beeil dich«, sagte Silanus.
    Der Sklave legte Caius mit sicheren Handgriffen den Panzer an. Caius war überrascht, wie schwer das Metall an seinem Körper hing, der Harnisch fühlte sich viel zu groß an. Auf der Brust war eine große Beule. Ob am Vortag jemand in dieser Rüstung gestorben war? Anschließendsetzte ihm der Sklave den Helm auf und schloss den Kinnriemen. Caius kam sich lächerlich vor, außerdem machte das Gewicht des Helms seinem versteiften Nacken zu schaffen. Ein anderer Sklave brachte sein Pferd und half ihm in den Sattel.
    Silanus ritt los, und Caius folgte ihm. Sie überholten eine lange Kolonne von Legionären, die in Sechserreihen marschierte. Als sie das provisorische Tor im Fackelschein passierten, waren die Wachen bereits abgezogen.
    Caius ließ seinen Blick über den Zug schweifen. Wie ein Symbol der Unbeugsamkeit glänzte weit vorn ein Legionsadler. Davor schleppte sich ein unermesslicher Pulk von Trossleuten voran, Frauen, Kinder und notdürftig bewaffnete Männer. Zwischen ihnen kämpften sich einige Wagen mit Verwundeten über den aufgeweichten Boden. Unter den Planen stöhnte es bei jeder Unebenheit. Caius schaute sich ein letztes Mal um. Hinter ihnen loderten jetzt hohe Flammen empor.
    Die Kolonne tauchte in den Wald ein. Der Weg wurde enger und enger, und die Formationen mussten sich nach kurzer Zeit neu aufstellen, die Sechserreihen wurden aufgelöst und wichen einer unregelmäßigen Ordnung. In der Ferne war nichts als

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