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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war. Als er schwieg, kam wieder das dumpfe Wummern des Trommelfeuers durch. Der
Arkoniden-Reaktor leuchtete in einem hellblauen Farbton. Es sah beängstigend aus. Rhodan fragte
sich verzweifelt, welche Vorgänge innerhalb der Maschine ablaufen mochten. Nur Crest konnte
darüber Auskünfte erteilen, vorausgesetzt, es war mit solchen Informationen überhaupt noch getan.
Rhodan glaubte viel eher an einen baldigen Zusammenbruch des Meilers.
    Ehe er zu sprechen begann, richtete er den Psychostrahler auf die beiden anderen Besucher.
Kosnow und Li erwachten schlagartig. Es genügten einige knappe Erklärungen, um sie über die
Situation zu informieren.
    »Verzichten Sie bitte auf Fragen und Beschwerden«, drang Rhodans Stimme aus den
Lautsprechermuscheln der Helme. »Captain Klein hat mich über alles orientiert.«
    Seine Hand deutete auf den Reaktor.
    »Sehen Sie das? Das Leuchten ist nicht normal. Ich befürchte, daß wir mit unserer Macht am
Ende sind.«
    Klein fuhr auf. Ungläubig blickte er den großen Mann an.
    »Das Funkgerät der Arkoniden ist gestört. Sicherlich infolge der starken Bodenerschütterungen.
Crest, den die Berechnungen des großen Elektronengehirns ganz richtig als erkrankt ausgewiesen
haben, liegt in einem rätselhaften Dämmerschlaf. Damit ist die Funkverbindung zum Mond
abgeschnitten. Wenn Crest bis acht Uhr früh nicht erwacht, werde ich kapitulieren, zumindest aber
um einen Waffenstillstand ersuchen. Sie können sich nicht vorstellen, welches Unheil über die
Menschheit hereinbrechen kann, wenn dem Fremden etwas geschieht. Nein, fragen Sie nicht. Die
Dinge liegen zu kompliziert, um in wenigen Augenblicken erläutert zu werden.«
    »Aber die drei Atomschiffe!« stöhnte Kosnow. »Wird man sie unschädlich machen können?
Und – das ist eine andere Frage – was geschieht mit den Besatzungen, wenn die Leute des
Mondstützpunkts zum Angriff ansetzen?«
    »Wollen wir hoffen, daß die Sache human abgeht«, erklärte Rhodan betont sachlich. »Die
Kommandantin des Raumschiffs wird die letzte Entscheidung haben. Schließlich handelt es sich um
Angreifer.«
    »Und wenn die Bomben fallen?« rief Li Tschai-Tung erregt. »Was dann? Werden die Fremden eine
Abwehrmöglichkeit haben?«
    Rhodan gab sich alle Mühe, die in ihm tobende Erregung nicht zu zeigen. Er hatte nur noch den
Wunsch, möglichst bald allein zu sein. Die drei Männer durften nicht zuviel erfahren; schon
deshalb nicht, um sie nicht an sich selbst und an ihrem Glauben zerbrechen zu lassen.
    »Eine kalte Kernfusion läßt sich von einem Antineutronenfeld nicht aufhalten. Man wird auf dem
Mond jedoch Mittel und Wege finden, um die drei Raketen abzuwehren. Kümmern Sie sich nicht darum.
Klein, ehe Sie gehen, hätte ich eine Bitte.«
    Captain Klein stand auf. Sein Gesicht war grau und verfallen. Er ahnte, daß etwas nicht
stimmte. Bully konnte seine maßlose Niedergeschlagenheit nicht verbergen. Rhodan sah auf die
Uhr.
    »Achten Sie Punkt acht Uhr auf meinen Funksprech-Anruf«, sagte Rhodan. »Ich werde versuchen,
den Sender vorher zu reparieren. Gelingt das nicht, bleibt mir zur Verhinderung einer Katastrophe
keine andere Wahl, als aufzugeben. Wenn es in Ihrer Macht liegt, so sorgen Sie dafür, daß man mir
einen Waffenstillstand einräumt. Schicken Sie Parlamentäre, gewinnen Sie Zeit. Auf alle Fälle
aber sehen Sie zu, daß dieses Trommelfeuer sofort eingestellt wird. Geht das?«
    Klein zögerte mit einer Antwort. Li Tschai-Tung räusperte sich verlegen und sagte:
    »Ehe General Tai-Tiang das Feuer einstellen läßt, müssen Sie die Energiesperre niederlegen.
Wenn Sie nur um einen Waffenstillstand ersuchen, wird er sich nicht darauf einlassen. Er wird
Verdacht schöpfen und annehmen, daß Sie wegen erforderlicher Reparaturarbeiten Zeit gewinnen
wollen. Wir haben glänzende Psychologen im Kommandobunker. Unterschätzen Sie uns nicht. Die Sache
kann nur Zug um Zug gehen, das sollten Sie wissen.«
    Klein nickte zustimmend. Rhodan senkte den Kopf.
    »Dann warten Sie meinen Funkspruch ab. Ist er bis acht Uhr früh nicht bei Ihnen eingegangen,
haben wir die Entwicklung wieder im Griff. Wenn ich Sie aber anrufe, dann handeln Sie
schnell.«
    »Dieser Reaktor kann noch monatelang halten«, stammelte Klein. »Warum, um alles in der Welt,
wollen Sie die Flinte ins Korn werfen? Einmal wird das Trommelfeuer aufhören müssen. Die
Nachschubschwierigkeiten sind jetzt schon groß. Sechstausend Rohre wollen versorgt

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