Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
hatte
die Strukturschaltung wie verabredet vorgenommen, und drei Männer hatten sich blitzartig in
Bewegung gesetzt.
    Niemals zuvor war Captain Albrecht Klein so schnell gerannt. Es waren die Sprünge eines
Wahnwitzigen gewesen, die ihn durch die kleine Lücke innerhalb des schwachleuchtenden
Energieschirms gebracht hatten.
    Rhodans hochgewachsene Gestalt hatte im grellen Feuerschein des infernalischen Stahlgewitters
so drohend und geheimnisumwittert gewirkt, daß Peter Kosnow unwillkürlich zur Waffe gegriffen
hatte.
    Das aus dem Silberstab hervorbrechende Flimmern hatte Kosnow augenblicklich handlungsunfähig
gemacht. Noch immer klang in ihm jener Befehl nach, den er kraft seines eigenen Willens nicht
mehr aufheben konnte.
    »Stehen bleiben, nicht rühren, keine Handlungen vornehmen.«
    Das war alles gewesen. Perry Rhodan war nicht mehr der Mann, der vor einigen Wochen auf der
Erde gelandet war. Sorge und Leid hatten sein schmales Gesicht gezeichnet. Die zuckenden Lippen
wiesen darauf hin, daß er mit seiner Nervenkraft nahezu am Ende war.
    Klein hatte sich wie betäubt umgesehen. Niemals hätte er mit einem derartigen Effekt des
rasenden Trommelfeuers gerechnet. Die Energiekuppel war zur schwingenden Glocke geworden. Auch
der chinesische Abwehroffizier, Li Tschai-Tung, war seines bewußten Willens beraubt worden. Der
Psychostrahler der Arkoniden hatte seine Wirkung nicht verfehlt.
    Nur Albrecht Klein war noch vollkommen klar. Dafür sah er in die Mündung einer
Maschinenwaffe.
    Klein hatte vorsichtshalber die Hände erhoben; eine unwirkliche Geste inmitten dieser Hölle.
Sekunden später hatte er bestürzt erkannt, daß die geplante Unterhaltung weder in der
erforderlichen Schnelligkeit, noch mit der nötigen Exaktheit durchgeführt werden konnte. Es war
ausgeschlossen, das eigene Wort zu verstehen.
    Erst innerhalb des Zeltes erhielt Klein den Helm, mit dessen Hilfe er nun über den Sprechfunk
einige Auskünfte erteilen konnte.
    Draußen dröhnten die Geschütze. Im Kommandobunker des Generalleutnants Tai-Tiang wurden die
Augen angestrengt im sinnlosen Bemühen, die Geschehnisse in der Kuppel zu erfassen.
    Drei hohe Geheimdienstoffiziere rechneten die Chancen für die Einsatzagenten aus. Wenn der
Inhalt nur einer Druckflasche versprüht wurde, war der Fall ›Dritte Macht‹ endgültig
erledigt.
    Captain Klein sah sich aufmerksam um. Der gefährlich leuchtende Reaktor entging ihm
ebensowenig wie die huschenden Schatten der beiden Mediziner hinter dem Vorhang.
    Dann spürte er Rhodans Blick, den er unruhig erwiderte. Nach einem deutlich hörbaren Schlucken
sagte er:
    »Ehe Sie etwas fragen – greifen Sie bitte in die Innentaschen unserer Kombis. Sie werden
je eine handlange Druckflasche aus Leichtstahl finden. Wir haben den Befehl erhalten, den Inhalt
dieser Flaschen innerhalb Ihrer Energiekuppel abzublasen.«
    Bully fuhr herum. Sein breites Gesicht war verzerrt, und der Zeigefinger spielte mit dem Abzug
der Rak-Maschinenpistole. Rhodan verblieb in seiner starren Haltung. Nur seine Augen hatten sich
verwandelt. Sie schienen Klein zu sezieren.
    »In den Innentaschen«, wiederholte Klein erschöpft. »Nun fangen Sie schon an. Wir haben keine
Zeit zu verlieren. Wenn unsere Vorgesetzten ahnten, daß wir friedlich vor Ihnen stehen, könnten
wir gleich hierbleiben.«
    Rhodan fragte nichts. Bully dagegen handelte. Kosnow und Li wehrten sich nicht, als die
gefährlichen Ladungen den Besitzer wechselten. Klein sah auf die Zylinder. Als Rhodans tiefe
Stimme aufklang, fuhr er zusammen.
    »Was enthalten die Druckbehälter?«
    »Einen radiobakteriologischen Kampfstoff, der Sie im Zeitraum weniger Stunden ausgeschaltet
hätte. Die Idee stammte von mir.«
    Klein wunderte sich über Rhodans Ruhe. Sogar die Mündung der Maschinenwaffe hatte sich
gesenkt.
    »Von Ihnen?« fragte Bully zornig zurück. »Und jetzt wollen Sie den großen Helden spielen? Zu
Ihrer Information, Klein: Ich hätte Sie nicht in die Kuppel eingelassen.«
    »Ansichtssache«, fiel Rhodan trocken ein. »Captain, haben Sie den Plan deshalb entwickelt, um
unauffällig zu uns vordringen zu können? Ich hätte unter Umständen auf eine ähnliche Idee wie
Bully kommen können.«
    Kleins Respekt stieg ins Grenzenlose. Das Unwirkliche der Situation wurde durch die
fremdartige Einrichtung des Zeltes noch gesteigert. Klein war froh, daß der etwas impulsive
Kosnow geistig ausgeschaltet war.
    »Genauso war es. Wir erhielten sogar den

Weitere Kostenlose Bücher