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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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daß ihr Planet nichts als eine Ausgangsbasis für die Zukunft
darstellt.«
    Crest ließ einige Sekunden verstreichen und gab Perry die Gelegenheit, die ungeheuerliche
Zukunftsvision in sich aufzunehmen. Dann fuhr er fort:
    »Die Arkoniden werden in wenigen Jahrhunderten nicht mehr in der Lage sein, ihr Reich
zusammenzuhalten. Schon jetzt versuchen hier und dort Planeten, ihre Selbständigkeit
zurückzugewinnen – eine Selbständigkeit übrigens, die ihnen nichts nützt, denn sie würden
sich gegenseitig zerfleischen. Wenn also der Friede der Galaxis bestehen bleiben soll, muß eine
starke Hand die Zügel halten. Die Arkoniden werden es bald nicht mehr können. Ehe wir jedoch das
kosmische Reich zerfallen lassen oder es einem Stärkeren und vielleicht Grausameren überlassen,
teilen wir es lieber mit einem Verbündeten, der erst durch uns das wurde, was er sein wird. Mit
einem Freund, der uns Dank schuldet. Wir begegneten bis heute niemand, der dazu geeigneter wäre
als die Bewohner des Planeten Erde am Rand der Milchstraße. Verstehen Sie nun, daß ich egoistisch
handle?«
    Langsam nickte Perry Rhodan. Er begriff.
    »Aus diesem Grunde habe ich mich gegen den Willen Thoras entschlossen, Sie unserem
Indoktrinator anzuvertrauen. Da ich jedoch zwei Menschen auf meiner Seite wissen möchte, bitte
ich Sie, mir den Namen Ihres besten Freundes mitzuteilen. Er soll die gleiche hypnotische
Ausbildung erhalten wie Sie. Ich darf wohl annehmen, daß Sie Reginald Bull vorschlagen, Perry
Rhodan?«
    Perry nickte.
    »Was umfaßt diese Ausbildung?«
    »Fürchten Sie keine Zeitvergeudung«, lächelte der Wissenschaftler der Arkoniden. »Wenn wir
noch heute beginnen, werden Sie und Bull bereits morgen über ein Wissen verfügen, wie es die
gesamte Menschheit nicht besitzt. Auch werden gewisse Hirnpartien aktiviert, die normalerweise
ungenutzt sind. Wie weit sich andere Fähigkeiten herausbilden, kann ich leider nicht voraussagen.
Es ist möglich, daß sie aktiviert, aber noch nicht voll entwickelt werden.«
    »Das ist – unglaublich.«
    »Später werden Sie es verstehen, wenn Sie erst unser Wissen besitzen. Wir haben den
Indoktrinator deshalb an Bord, um weniger intelligente Lebewesen zu schulen. Die so behandelten
Individuen sind danach in der Lage, fortschrittliche Ideen zu vermitteln. In Ihrem Fall jedoch
gehe ich radikal vor. Jede Stufe wird ausgeschaltet. Sie überspringen Jahrtausende. Sie werden
ein Mensch sein, wie er erst in zehntausend Jahren geboren würde.«
    Crest schwieg und ließ Perry Zeit, seine Gedanken zu ordnen.
    Die scheinbar großzügige Haltung des außerirdischen Wissenschaftlers wurde verständlich. Wenn
er den Menschen half, diente er in erster Linie seinem eigenen Volk. Der Mensch sollte den
geschwächten Arkoniden beistehen, damit sie ihr Sternenreich nicht verloren.
    »Ich bin einverstanden«, sagte Rhodan ruhig, obwohl er nur mit Mühe seine Erregung
niederkämpfte. »Was aber wird Thora dazu sagen?«
    Crest zuckte die Schultern.
    »Sie wird sich damit abfinden müssen. Ich bin der Wissenschaftler der Expedition und muß
entscheiden …«
    »Sie aber ist die Kommandantin!« warf Perry ein.
    »Stimmt! Sie ist für das Raumschiff und den Flug verantwortlich, aber nicht für die
wissenschaftlichen Maßnahmen. Ich trage die volle Verantwortung dafür. Ich weiß genau, was ich
tue.«
    Davon war Perry überzeugt.
    Zwei Stunden später führte Crest Perry und Bully in einen bisher verschlossen gewesenen Teil
des Schiffes. Inmitten komplizierter Maschinen, die durch eine Unmenge von Kabeln und Leitungen
verbunden waren, standen zwei isolierte Stühle mit elektronischen Kopfhauben. Daran waren
Metallklemmen angeschlossen, die in die Maschinen führten. Irgendwo summte es. Lichter blinkten
auf und erloschen wieder.
    »Der Indoktrinator. Nehmen Sie bitte Platz. Sie werden das Bewußtsein verlieren und nichts von
dem bemerken, was um Sie herum vor sich geht. Die Anlage arbeitet automatisch. Hier an dieser
Skala stelle ich den Grad der Wissensübermittlung ein. Wie Sie sehen, wähle ich den höchsten Grad
für Sie beide. Damit werden Sie geistig Arkoniden. Ihr angeborener Charakter aber bleibt
unberührt.«
    Bully blickte mißtrauisch auf die Kopfhauben.
    »Die Dinger sehen aus wie elektrische Stühle. Ich komme mir vor wie in Sing-Sing.«
    »Was ist das?« fragte Crest.
    »Eine Institution zur Aufbewahrung von Verbrechern«, klärte Perry ihn sarkastisch auf. »Bully

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