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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dicht vor das Bankgebäude und hielt auf der gegenüberliegenden Seite. Als die
uniformierten Männer heraussprangen, setzte sich die schwarze Limousine in Bewegung, die vor dem
Portal der Bank gehalten hatte. Niemand achtete darauf. Wären die Insassen des Wagens an dem
Überfall beteiligt gewesen, so schloß der Inspektor, hätten sie nicht so lange gewartet, bis die
Polizei eintraf.
    Fred Hangler legte die Aktentasche vor sich auf den Schaltertisch und sagte mit ruhiger
Stimme:
    »Junger Mann, ich möchte das ganze Geld abheben, das Sie drüben im Tresor liegen haben. Hier
ist meine Vollmacht.« Er zog die Pistole und richtete sie auf den Beamten. Mit einem Auge
schielte er zu John Marshall hinüber, der wieder an seinem Butterbrot kaute und der Dinge harrte,
die da kommen sollten. »Lassen Sie die Alarmanlage in Ruhe«, warnte der Gangster. »Ehe die
Polizei hier ist, sind Sie tot.«
    »Das würde ich nicht behaupten«, sagte John Marshall kauend und nahm einen Schluck Milch.
»Wenn Sie sich umdrehen, können Sie sehen, daß sie bereits da ist.«
    Hangler starrte ihn fassungslos an. Der Beamte, den er bedroht hatte, nahm ihm mit einem
schnellen Griff die Waffe ab. Hangler drehte sich um. Er sah fünf Polizisten mit schnellen
Schritten über die Straße eilen und das Gebäude betreten.
    Der Inspektor stürmte allen anderen voran.
    »Was ist mit dem Überfall?« fragte er verdutzt und blieb stehen. Ihm bot sich wahrhaftig ein
merkwürdiges Bild. Hinter einem Schalter saß ein Mann und aß Butterbrote. Dazu trank er Milch. Am
anderen Schalter stand ein harmlos wirkender Mann, der von dem Beamten mit der Waffe bedroht
wurde. Im Hintergrund trat gerade ein seriös gekleideter Mann durch eine Tür, den Hut in der
Hand, fertig zur Mittagspause. Er blieb ebenfalls wie erstarrt stehen.
    »Was ist denn hier los, Myers?« wollte er wissen.
    Der Beamte mit der Pistole ließ Hangler nicht aus den Augen.
    »So ein Zufall!« hauchte er. »Lieber Himmel, so ein Zufall!«
    »Was für ein Zufall?« fragte der Inspektor. Der gut gekleidete Mann im Hintergrund, Direktor
der Bank, kam langsam näher.
    »Er wollte einen Überfall verüben«, erklärte Myers. »Marshall versuchte es mit einem Bluff und
sagte, die Polizei käme. Der Bursche hier wurde nervös, und ich konnte ihm die Waffe abnehmen.
Dann kam die Polizei wirklich. Das begreife ich nicht.«
    »Wir wurden alarmiert«, fauchte der Inspektor. »Sie wissen wohl schon nicht mehr, wozu der
Knopf neben Ihren Füßen ist.«
    »Ich habe keinen Alarm gegeben«, versicherte Myers. »Und wenn, dann wäre es wohl auch zu spät
gewesen. Der Kerl hier hatte ja kaum seine Wünsche vorgebracht, da erschienen Sie bereits.«
    »Wir haben eben eine schnelle Polizei«, strahlte der Direktor.
    Hangler hatte sich inzwischen gefaßt.
    »Sie können mir überhaupt keinen Überfall nachweisen«, sagte er patzig. »Die Waffe trage ich
immer bei mir. Ich wollte Geld abheben.«
    »Ja«, nickte Myers. »Mit der Pistole.«
    »Das wird sich alles aufklären«, mischte sich der Inspektor ein und gab seinen Leuten einen
Wink. Handschellen schnappten um die Gelenke des Gangsters. »Jedenfalls wurde bei uns vor genau
drei Minuten Alarm gegeben.« Er sah auf die Uhr. »Um genau zu sein – vor knapp vier
Minuten.«
    Myers sah ebenfalls auf die Uhr.
    »Vor vier Minuten bediente ich noch einen anderen Kunden und ahnte nichts von einem Überfall.
Marshall hatte bereits Pause gemacht.«
    »So?« machte der Direktor und warf seinem zweiten Kassierer einen vorwurfsvollen Blick zu.
»Morgens kommen Sie zu spät, dafür beginnen Sie früher mit der Pause. Das habe ich gern.«
    »Ich auch«, nickte John Marshall seelenruhig. »Deshalb habe ich ja die Stelle bei Ihnen
angenommen.«
    Die linke Augenbraue des Direktors hob sich. Myers grinste. Der Inspektor gab seinem
Gefangenen einen Stoß in den Rücken.
    »Spazieren Sie los. Wir werden uns noch eingehender unterhalten.« Er sah den Direktor an.
»Seien Sie froh, so entschlossene Leute zu beschäftigen. Sie hätten leicht Ihr Geld verlieren
können. Wenn das Verhör beendet ist, benötige ich noch Ihre Aussage, Mr. – eh – Myers,
wenn ich nicht irre.«
    Er marschierte an der Spitze seiner Begleiter aus der Bank. Zehn Sekunden später rollte der
Polizeiwagen davon.
    Marshall trank seine Milch aus.
    »Was sagten Sie soeben?« fragte der Direktor und betrachtete angewidert die geleerte
Milchflasche. Er schien sich nicht für dieses

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