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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fühle ich mich auch, Perry. Der Mann ist ein Wunderdoktor.«
    »Er versteht eine ganze Menge«, gab Perry zu.
    »Wir haben keinen Arzt wie Haggard«, entgegnete Crest. »Wir besitzen die Mittel zur
Lebensverlängerung – und das machte uns sorglos. Wir degenerierten, denn unser maßloser
Dünkel ließ es nicht zu, daß wir uns mit anderen Völkern vermischten.«
    »Was halten Sie von einer Blutauffrischung mit Hilfe der Menschen?«, meinte Rhodan.
    »Wie stellen Sie sich das vor?« fragte Crest und lächelte schwach. »Ich gebe zu, Ihre
körperlichen und geistigen Eigenschaften, mit unserem Wissen kombiniert, ergäben intelligente
Superwesen – rein theoretisch, selbstverständlich. Erst in Generationen würde sich das
Ergebnis eines solchen phantastischen Experiments abzuzeichnen beginnen. Nein, ich glaube, jede
Hilfe für die Arkoniden kommt zu spät. Außerdem – können Sie sich vorstellen, daß Thora
ernstlich daran denken würde, ihr Blut mit dem eines in ihren Augen primitiven Menschen zu
vermischen?«
    »Allerdings nicht.« Perry schüttelte den Kopf.
    Crest drückte auf einen Knopf. Dicht neben seinem Lager glitt die nach innen gewölbte Wand zur
Seite und gab eine ovale Luke frei. Die beiden Männer befanden sich etwa in vierzig Meter Höhe
und hatten einen großartigen Blick auf die schier endlose Wüste. Die Sonne stand hinter dem
Schiff hoch am Himmel. Weit im Norden erstreckte sich eine flache Hügelkette.
    »An manchen Stellen erinnert mich diese Welt an meine Heimat, wie sie früher einmal ausgesehen
haben muß«, sagte Crest leise. »Dann wurden wir Mittelpunkt eines galaktischen Reiches und
konnten uns eine echte Natur nicht mehr leisten.«
    »Ich möchte Arkon gern besuchen, Crest.«
    Der weißhaarige Wissenschaftler lächelte nachsichtig.
    »Vielleicht wären Sie enttäuscht, Perry. Doch – eines Tages werden Sie Arkon
kennenlernen.«
    Perry lehnte sich überrascht vor.
    »Ich? Arkon kennenlernen? Ist das Ihr Ernst?«
    Crest legte sich wieder zurück. Er sah gegen die niedrige Decke der Kabine. Dann blieb sein
Blick auf Perry hängen.
    »Ja, Sie werden Arkon sehen, Perry Rhodan. Es kann niemals eine Vermischung unserer Völker
geben, aber es könnte sein, daß die Menschen unter der Anleitung der Arkoniden das Erbe des
galaktischen Imperiums übernehmen. Wie gefällt Ihnen diese Vision?«
    Perry holte tief Luft.
    »Sie ist viel zu phantastisch, um ernsthaft erwogen werden zu können, Crest. Sie beherrschen
ein Sternenreich und würden es niemals freiwillig aufgeben. Auf der anderen Seite ist der Mensch
nicht reif, an ein solches Reich überhaupt nur im Traum zu denken.«
    »Ich fürchte, Sie sind es nun, der die Menschen unterschätzt. Ich habe lange mit Haggard
sprechen können. Er teilt meine Auffassung.«
    »Selbst wenn ich an die Fähigkeiten der Menschen glaube, so kann ich auf keinen Fall an die
Selbstlosigkeit der Arkoniden glauben.«
    »Beurteilen Sie uns nicht nach Thora«, riet Crest. »Sie ist die Kommandantin einer Expedition
und besonders für ihre Aufgabe geschult worden. Ihr eiskalter und logischer Verstand ist das
Ergebnis intensiver Indoktrination.«
    »Was bedeutet das?«
    »Indoktrination ist eine hypnotische Lehrmethode, bei der brachliegende Gehirnpartien
aktiviert und die bereits funktionierenden intensiviert werden.«
    »Eine Art Hypnoschulung?«
    »Ja, so könnte man es auch nennen. Mit ihrer Hilfe ließe sich selbst aus einem primitiven
Wesen – sofern es über ein Gehirn verfügt – ein intelligentes Geschöpf machen. Ich habe
die Absicht, Ihnen mit dieser Methode einiges Wissen der Arkoniden zu übermitteln.«
    Perry wich unwillkürlich zurück.
    »Was …? Sie wollen …?« Er schnappte nach Luft. »Warum?«
    Crest lächelte noch immer.
    »Sie bestehen nur aus Mißtrauen, mein Freund. Sie glauben, ich könnte nichts uneigennützig
tun – und Sie haben recht. Ich denke sehr weit. In großen Zügen sehe ich die Zukunft vor
mir, aber es ist nicht mehr die Zukunft der Arkoniden allein. Zwei verwandte Völker werden die
Milchstraße beherrschen – die Arkoniden und die Terraner. Merken Sie es sich gut, Perry: Die
Terraner! Sie wissen wohl, wie groß der Unterschied zwischen einem Menschen und einem Terraner
ist? Sie, Perry, haben den Weltraum gesehen – Sie wurden ein Terraner. Jeder wird es dort
draußen in der Unendlichkeit. Die anderen aber, besonders jene, die uns angreifen, sind Menschen,
die noch lange nicht wissen,

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