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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auffangen und vage deuten konnte.
    Mercant war kein ausgesprochener Telepath, aber immerhin vermochte er gewisse Emotionen
anderer zu spüren. Das Gehirn besaß so viele brachliegende Sektoren, daß vielleicht nur ein
geringer Anstoß genügte, um eine von ihnen zum Leben zu erwecken. Bei ihm mußte das geschehen
sein. Wenn er an sich arbeitete, konnte er die Fähigkeit des begrenzten Gedankenlesens vielleicht
weiter ausbauen.
    War er ein Mutant?
    Mercant betrachtete seine schlanken Finger, dann schüttelte er den Kopf. Nein, ein wirklicher
Mutant war er keineswegs. Immerhin besaß er die außergewöhnliche Fähigkeit, die es ihm
ermöglichte, Lüge von Wahrheit zu unterscheiden.
    Und so wußte er mit Sicherheit, daß bei der heutigen Konferenz von acht Anwesenden genau die
Hälfte völlig oder zumindest teilweise mit Perry Rhodan sympathisierte.
    Fast hätte er den fünften Mann vergessen, der zwar bedingungslos den Anordnungen der
Regierungen zu folgen hatte, mit dem Herzen jedoch bereits schwankte und sich Gedanken über die
wahren Ziele Rhodans zu machen begann.
    Sich selbst.

24.
    Seit fünf Tagen war kein Schuß mehr gefallen.
    Die vier Männer in der STARDUST spürten, daß sich etwas Entscheidendes anbahnte, aber sie
konnten nicht ahnen, was es war. Bully rannte wie ein gefangenes Raubtier durch das Zelt, wenn er
es nicht vorzog, um den Arkonidenraumer zu streifen und den Robotern bei der Arbeit zuzuschauen.
Unter dem Schutz der Energieglocke nahm er sein tägliches Bad im Salzsee. Oft lief er stundenlang
durch die Wüste und wagte sich manchmal bis zu der unsichtbaren Mauer vor, die sie von der
Außenwelt trennte.
    Kein Mensch war zu sehen. Sie schienen plötzlich allein auf der Erde zu sein. Die Truppen, die
den Stützpunkt einschlossen, hatten sich so weit zurückgezogen, daß sie selbst im Feldstecher nur
noch als Punkte zu erkennen waren. Von den Geschützen und Panzern war nichts mehr zu sehen. Es
lag etwas in der Luft.
    Auch Perry Rhodan spürte das. Von innerer Unruhe getrieben, verließ er am fünften Tag nach der
Feuereinstellung die STARDUST und schritt hinüber zu dem Kugelraumer der Arkoniden. Er hatte
Crest in diesen Tagen selten gesehen, denn der Wissenschaftler befolgte gehorsam die Anordnungen
seines Arztes Dr. Haggard, dem er seine Heilung verdankte. Meist lag er in künstlichem
Schlaf.
    Einer der Roboter blockierte die Einstiegluke.
    Perry wartete einige Minuten, aber als der metallische Wächter sich nicht von der Stelle
rührte, ging er auf ihn zu und versuchte, ihn beiseite zu schieben. Von oben kam die helle Stimme
Thoras:
    »Sie sind sehr unvorsichtig, Rhodan. Was wollen Sie?«
    »Ich muß Crest sprechen.«
    »Warum?«
    »Es gibt verschiedene Gründe. Einer davon ist, daß man mit Sicherheit einen Angriff auf uns
vorbereitet.«
    »Und? Glauben Sie vielleicht, wir könnten ihn nicht abwehren?«
    »Sie wissen, daß wir die Menschheit für unsere Pläne brauchen. Wenn Sie unser Volk bei einer
unüberlegten Abwehr vernichten, werden Sie Arkon niemals wiedersehen.«
    Damit berührte er den schwachen Punkt Thoras. Sie brannte darauf, diesen ›aufsässigen
Primitiven‹ eine gehörige Lektion zu erteilen, aber sowohl Perry Rhodan wie Crest hinderten sie
daran – sie, die Kommandantin der Expedition. Und sie sah auch ein, daß die beiden so
verschiedenen Männer recht hatten. Mit den Robotern allein ließ sich keine Raumschiffswerft aus
dem Boden stampfen.
    Sie sagte ein unverständliches Wort. Der Roboter schwenkte schwerfällig zur Seite und gab den
Weg frei. Perry kletterte die wenigen Stufen zum Ausstieg empor. Thora betrachtete ihn
abweisend.
    »Crest benötigt Ruhe.«
    »Ich weiß.« Rhodan nickte gelassen. »Aber Dr. Haggard hat mir erlaubt, jetzt mit ihm zu
sprechen.«
    »So, Haggard hat es erlaubt?« meinte sie verächtlich. »Ich werde wohl nicht mehr gefragt?«
    »Das ist in diesem Fall unnötig«, erwiderte Perry und schob sie sanft beiseite. Ohne sich auch
nur umzublicken, schritt er davon, betrat den Antigravlift und schwebte nach oben.
    Crest war wach. Er lag auf einem breiten Ruhebett in der geräumigen Kabine und betrachtete ein
abstraktes Farbenprogramm auf dem Bildschirm. Als Perry eintrat, schaltete er das Gerät aus und
richtete sich empor.
    »Hallo, Perry. Das freut mich, daß Sie wieder einmal Zeit für mich finden.«
    »Wie geht es Ihnen? Den Berichten Haggards nach zu urteilen, machen Sie eine zweite Jugend
durch.«
    »So ähnlich

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