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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unüberlegte
Kurzschlußhandlung Thoras. Wenn man ihr nicht auf die Finger sah, konnte sie in ihrem Zorn das
größte Unheil anrichten und damit alle Zukunftspläne zum Scheitern bringen. In seinen gestrigen
Verhandlungen hatte Perry Rhodan feststellen können, daß man nicht bedingungslos gegen ihn
eingestellt war. Die weitsichtigen Industriellen hatten die Chancen erkannt, die er ihnen bot.
Jeder von ihnen war sich der Tatsache vollauf bewußt, daß Rhodan den alles vernichtenden
Atomkrieg verhindert hatte.
    Was würde Bully jetzt machen? Sicher, dank der Indoktrination besaß er unvorstellbare
Geisteskräfte und neue, ungeahnte Fähigkeiten, aber sein Charakter blieb. Nicht daß Bully immer
unüberlegt handelte, aber seine Impulsivität erhielt durch Perrys Gegenwart den notwendigen
Dämpfer.
    Der Mann am Nebentisch hatte die Zeitung beiseite gelegt. Auf seiner Stirn standen einige
steile Falten. Seine Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf den Nachbarn, der den soeben geleerten
Teller von sich schob. Mehrmals machte er Anstalten, sich zu erheben, aber er schien sich nicht
sicher zu sein. Dann endlich gab er sich einen Ruck, stand auf und schritt zum Nebentisch. Er
blieb vor Perry stehen, sah diesen fragend an und murmelte dann:
    »Sie gestatten? Ich möchte Sie etwas fragen.« Er deutete auf den freien Stuhl. Perry nickte
erstaunt. Innerlich wappnete er sich gegen einen eventuellen Angriff. Ein kleiner Druck auf den
Gürtel, und er würde von einer Energieglocke umgeben sein.
    Der Fremde setzte sich und lächelte krampfhaft.
    »Ich kann mich irren, mein Herr, aber zwei Faktoren sagen mir, daß ich es nicht tue. Sicher,
die Ähnlichkeit ist nur vage, aber ich könnte beschwören, Sie schon einmal gesehen zu haben. Doch
nicht das allein ließ mich vermuten, daß Sie Perry Rhodan sind. Fürchten Sie nichts. Es liegt mir
fern, Sie zu verraten. Dazu haben Sie zuviel für uns alle getan. Ich weiß nicht, wie ich Ihnen
mein Anliegen beibringen soll, Mr. Rhodan. Lesen Sie Zeitungen?«
    Perry schüttelte den Kopf.
    »Im Augenblick nur wenig.«
    »Vor einer knappen Woche stand allerhand über mich darin, wenigstens in Brisbane. Niemand
glaubt es, aber es ist wahr. Ich bin John Marshall, wenn der Name Ihnen etwas sagt.«
    Perry entsann sich. Er hatte die kurze Notiz gelesen und vergessen. Doch plötzlich gewann
dieser Bericht wieder an Bedeutung. Rhodans logisch arbeitender Verstand setzte ein und gab in
Sekunden die Antwort auf seine Frage, warum dieser Mann ihn erkannt hatte. Er hob die
Augenbrauen.
    »Sie sind der Gedankenleser, Mr. Marshall? Sie saßen neben mir am Tisch und fingen meine
konzentrierten Gedanken auf. So erfuhren Sie, wer ich bin.«
    Als der andere nickte, fuhr Rhodan fort: »Es ist also gefährlich, seine Gedanken in Ihrer
Gegenwart Spazierengehen zu lassen. Wie lange können Sie das schon?«
    »Seit meiner Kindheit, wenn auch nur unbewußt. Erst vor einer Woche wurde mir klar, daß ich
Telepath bin.«
    »Wann wurden Sie geboren?«
    »Ende 1945.«
    Perry erwog verschiedene Möglichkeiten. Sein aktiviertes Gehirn arbeitete fieberhaft.
    »Hiroshima!« sagte er sachlich. »Die Strahlung! Es muß also noch mehr Mutanten geben.«
    »Mutanten?«
    »Veränderung der Erbmasse«, erklärte Perry. »Der Strahlungseinfluß wirkte auf Ihr embryonales
Gehirn, bevor Sie geboren wurden.« In der winzigen Pause, die Perry machte, entstand vor seinem
geistigen Auge wieder eine gewaltige Zukunftsvision. Mutanten! Eine völlig neue Perspektive! Wenn
es ihm gelang, die fähigsten Mutanten der Erde zu finden und für sich zu gewinnen, konnte er eine
Truppe aufstellen, die nicht zu schlagen war. Wenn die Menschheit in den Weltraum vorstieß,
brauchte sie die Hilfe paranormal begabter Männer und Frauen. Fasziniert fragte sich Rhodan,
warum solche Talente gerade jetzt auftauchten, da die ersten Außerirdischen auf die Erde gekommen
waren. Er erschauerte. Eine Ahnung rätselhafter kosmischer Zusammenhänge stieg in ihm auf. Er
unterbrach seine Gedanken, denn er sah Johns verblüfftes Gesicht. Fast hätte er vergessen, daß
der andere ja seine Gedanken zu lesen verstand. Automatisch schirmte er sein Gehirn durch einen
Block ab, eine Fähigkeit, die ihm ebenfalls der Indoktrinator verliehen hatte. »Warum haben Sie
mich angesprochen?«
    John Marshall lächelte unsicher.
    »Es war meine Absicht, aus meinen Fähigkeiten Kapital zu schlagen«, bekannte er freimütig.
»Seit gestern verhandelte

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