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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Rhodan an ihr vorbeisehen, und plötzlich wußte er, wie er sie von ihrem närrischen Plan abhalten
konnte.
    »Sie wissen ebensogut wie ich«, antwortete Thora, »daß dieses Boot genug Waffen an Bord hat,
um mit Welten von der Sorte der Erde fertig zu werden.«
    Rhodan hatte eine fieberhafte Tätigkeit begonnen. Er wandte seinen Blick nicht von Thoras
Gesicht und stellte sich einen Schritt dichter an das Gerät heran. Mit der rechten Hand gab er
Bull Zeichen. Er deutete auf den Boden des Ganges, dorthin, wo er mit der gegenüberliegenden Wand
zusammenstieß.
    »Ich werde unter der Energiekuppel landen«, sagte Thora unterdessen, »und den irdischen
Regierungen zu verstehen geben, was ich brauche.«
    Rhodan nickte, während er die Finger seiner rechten Hand spreizte. Der Zeigefinger seiner
rechten Hand deutete immer noch auf den Boden des Ganges; aber der Daumen wies auf den Bildschirm
des Interkomgeräts. Rhodan konnte nicht sehen, ob Bull ihn verstand.
    »Ich werde ihnen nicht verheimlichen, daß ich ihren Planeten in einen Haufen Asche verwandle,
wenn meine Wünsche nicht erfüllt werden.«
    »Das ist der sicherste Weg für Sie, wieder nach Hause zu kommen, wie?« fragte Rhodan
spöttisch. Währenddessen hatte er die Gestik seiner Hand geändert. Er krümmte den Handrücken und
zeigte mit dem Mittelfinger aufwärts. Nach einer Weile machte der Zeigefinger Bewegungen, wie
wenn er eine Pistole abdrückte.
    »Überlegen Sie doch!« sagte Rhodan so ruhig er konnte. »Sie vernichten die Erde, weil sie Ihre
Wünsche nicht erfüllt. Was bleibt Ihnen dann? Ein kümmerliches Lebensende auf Mars oder Venus.
Ist es das, was Sie haben möchten?«
    Thora winkte ab.
    »Glauben Sie, die Erde wird es soweit kommen lassen? Ich werde es an Hinweisen nicht fehlen
lassen, daß sie auf keine Gnade zu hoffen haben.«
    Für diese Worte begann er sie zu hassen.
    »Sie werden Sie auslachen«, erwiderte er höhnisch und machte eine kleine Pause, als er hinter
sich Bull davonschleichen hörte. »Sie werden Sie auslachen, sich verschanzen und dann zusehen,
wie Sie nach der Verwüstung der Erde erst recht nicht wissen, was Sie nun anfangen sollen!«
    Thora schien ein Stück zu wachsen.
    »Das werden sie nicht tun!« schnaubte sie. »Niemand läßt sich umbringen, wenn es es vermeiden
kann.«
    Rhodan lehnte sich bequem an die Wand, um ihr zu zeigen, daß er sich gern in ein längeres
Gespräch einlassen wollte.
    »Sehen Sie: dies ist die Stelle, an der Sie den Menschen falsch einschätzen. Sie sollten sich
da keine allzu großen Hoffnungen machen. Mit ein paar Feiglingen, die nachgeben möchten, um ihr
Leben zu schonen, ist Ihnen ohnehin nicht geholfen.«
    Er wollte ihr noch mehr sagen. Aber in diesem Augenblick sah er auf dem Bildschirm eine
Bewegung. Dicht neben dem Platz, an dem Thora stand, war in der Wand des Zentraleraums das etwa
mannskopfgroße Loch der Frischluftzuführung. Dieses Loch war die Öffnung eines etwa anderthalb
Meter breiten Schachtes, der senkrecht durch das Boot führte und die von den Aufbereitungsräumen
kommende Frischluft verteilte.
    In dem Loch erschien zunächst der Lauf einer Pistole und dahinter eine fleischige, behaarte
Hand.
    »In Ordnung, Chef!« sagte Bull so laut, daß Rhodan ihn über den Interkom hören konnte. »Dreh
dich zu mir um und nimm die Hände hoch, Mädchen!«
    Thora kam nicht mehr dazu. Als sie Bulls Stimme hörte, war sie halb herumgefahren; aber mitten
in der Bewegung überwältigte sie der Schreck. Sie stürzte vornüber und fiel mit ausgebreiteten
Armen polternd auf den Boden.
    »Gut!« schrie Bull aus seinem Loch. »Schieß die Tür entzwei, Chef, bevor sie wieder zu sich
kommt!«
    Rhodan nickte. Crests Namen rufend, lief er den Gang zurück bis zu dem Informationsraum, in
dem sie noch vor einer Viertelstunde unter dem Einfluß des Indoktrinators gelegen hatten.
    Crest stand in der Schottöffnung.
    »Geben Sie mir eine Ihrer Waffen!« verlangte Rhodan. »Eine, mit der ich das Schott zum
Zentralraum aufbekomme. Thor a ist bewußtlos. Wenn wir uns nicht beeilen, wird sie wieder wach,
und alles war umsonst!«
    Crest wandte sich um und lief davon.
    Eine halbe Minute später war er zurück. Er keuchte, als er Rhodan den schweren Strahler
reichte.
    »Hier! Aber seien Sie vorsichtig!«
    Rhodan stürmte davon. Im Laufen machte er die Waffe schußfertig. Fünf Meter vor dem Schott
bleib er stehen und richtete den Energiestrahl auf die elektronische

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