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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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müsse, wo die Jacht auf ihn warte. Da aber der
Kommandant bereits auf dem Weg war, mußte er sich unterwegs seiner gesamten Belegschaft erwehren,
die ihn nur aufhielt.
    »Ich weiß, ich weiß«, rief er so laut, daß es alle hören konnten, eilte hinaus auf den Kai,
drängte sich durch die Massen auf ihn einstürmender Hafenarbeiter, die ihm ebenfalls mitzuteilen
gedachten, daß er sofort zu Pier sieben kommen solle. Atemlos erreichte er die Jacht. Unterwegs
gesellte sich wortlos der Kommandant der Panzertruppen zu ihm. Gemeinsam bestiegen die beiden
Männer die schmale Gangway, die inzwischen ausgelegt worden war. Bully hatte den eingeschalteten
Strahler so gelegt, daß er die Pier und das Oberdeck bestrich. Man sah die Waffe nicht, aber sie
wirkte.
    Haggard konnte seine Unruhe nicht ganz verbergen, aber Bully trat den beiden Besuchern
unbefangen entgegen.
    »Ich freue mich über Ihren Besuch«, sagte er. »Ich danke Ihnen für die großartige
Truppenparade, die Sie zu meinen Ehren veranstaltet haben. Das war aber nicht nötig,
Hafenkommandant. Ich benötige in zwei Stunden zwanzig Arbeiter, die die Ladung löschen. Wollen
Sie das veranlassen? Danke, Sie können gehen.«
    Der Hafenkommandant machte eine hastige Ehrenbezeigung und verschwand. Der Panzeroffizier
schien auf etwas zu warten.
    »Wer befehligt den Truppenaufmarsch in Hongkong?« fragte Bully.
    »Marschall Roon persönlich.«
    Roon? War das nicht der Offizier gewesen, der sie als erster besucht hatte? versuchte Bully
sich zu erinnern. Natürlich, dem Marschall gehörte ja auch der Hubschrauber. Den konnte er sich
bei der Gelegenheit gleich wieder abholen.
    »Verstanden. Ich werde Marschall Roon sofort benachrichtigen.«
    Zehn Minuten später bewegte sich eine Gruppe höherer Offiziere vom Hauptkai her über die
schmale Pier. In ihrer Mitte leuchteten die goldenen Streifen Marschall Roons.
    Der Psychostrahler lag wohl verborgen unter einer Taurolle. Er bestrich die Gruppe, aber
niemand konnte eine Wirkung bemerken, solange er nicht durch einen Befehl beeinflußt wurde. Nach
einer kurzen Besprechung kam Roon mit zwei Offizieren an Bord der Jacht. Er hatte schon längst
vergessen, warum er eigentlich hier war. Nur das Bewußtsein, einem Befehl Folge leisten zu
müssen, leitete ihn. Bully drückte seine Brust nach vorn und strich sich über sein
Borstenhaar.
    »Marschall Roon? Ich freue mich, daß Sie so schnell erschienen sind. Meine Herren
Offiziere – willkommen an Bord. Darf ich fragen, Marschall, wie Ihnen die kleine Luftreise
damals bekommen ist? Sie erinnern sich doch sicher. STARDUST, Wüste Gobi. Ein Major Butaan war
ebenfalls anwesend.«
    »Selbstverständlich entsinne ich mich. Ein merkwürdiges Phänomen. Eine Erfindung des Teufels.
Außerdem wurde mein Hubschrauber gestohlen. Sie sind Captain Reginald Bull, wenn ich nicht irre.
Ich muß Sie auffordern, sich zu ergeben.«
    »Aber Marschall, wo wir doch so gute Freunde sind – natürlich machen Sie nur Spaß. Sie
erhalten Ihren Hubschrauber zurück, und damit ist der Vorfall vergessen. Einverstanden?«
    »Einverstanden«, willigte Roon ohne Zögern ein.
    »Außerdem werden Sie alle Truppen aus Hongkong zurückziehen und einen Tagesbefehl an die Armee
erlassen. Die STARDUST darf nicht mehr angegriffen werden. Ebenso sichern Sie dem Transport
Reginald Bulls freies Geleit und jegliche Unterstützung zu. Ebenfalls verstanden?«
    »Verstanden!«
    »Gut. Dann schicken Sie mir innerhalb einer Stunde drei geländegängige Fahrzeuge. Eins davon
besetzen Sie mit zehn hohen Offizieren. Sie sollen sich Decken oder Schlafsäcke mitnehmen. Die
beiden anderen müssen leer sein, da sie Fracht aufzunehmen haben. Verstanden?«
    Marschall Roon salutierte vor Bully.
    »Befehl wird ausgeführt. Sonst noch etwas?«
    »Ja, Marschall. Weisen Sie künftig jeden Befehl ab, der eine Aktion gegen die STARDUST und
ihre Besatzung betrifft. Geben Sie diese Anordnung an Ihre untergeordneten Stellen weiter.«
    Mit einer strammen Kehrtwendung marschierte Roon von Deck. Auf der Pier begannen die anderen
Offiziere auf ihn einzureden, aber er brüllte sie derart an, daß sie die Köpfe einzogen und
schwiegen. Er war der Marschall. Er mußte ja wissen, was er tat.
    Haggard hatte alles schweigend beobachtet. Die Fassungslosigkeit stand ihm noch im Gesicht
geschrieben.
    »Es ist erstaunlich«, begann er, aber Bully unterbrach ihn.
    »Sie werden noch viel mehr staunen, wenn Sie mit Crest gesprochen

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