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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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goldroten Augen, die ihn kühl und sachlich
anblickten.
    Mit einer Arroganz, die Perry die Zornesröte ins Gesicht trieb, sagte sie:
    »Warum rufen Sie mich?«
    »Crest möchte mit Ihnen sprechen«, antwortete Perry.
    »Dann holen Sie ihn gefälligst.«
    Perry gab keine Antwort. Er wandte sich ab. Crest nahm mit unbewegter Miene seinen Platz vor
dem Bildschirm ein. In melodisch klingender Sprache begann er zu reden. Seine Stimme klang
eindringlich, manchmal befehlend, dann wieder bittend. Hin und wieder antwortete Thora oder
stellte eine Frage. Schließlich sagte sie etwas und nickte. Dann erlosch das Bild. Der Schirm
wurde dunkel. Crest blieb noch eine Zeitlang bewegungslos vor dem Gerät sitzen, ehe er sich
erhob. Er seufzte.
    »Im Augenblick wird sie tun, was ich ihr befahl. Aber später, das ahne ich bereits, werden wir
Schwierigkeiten mit ihr haben. Sie hält sich an die alten Gesetze, ohne die Notwendigkeit einer
Änderung anzuerkennen. Sie wird sich wehren, wenn es darum geht, unsere Völker einander
näherzubringen.«
    »Vielleicht könnte ich mich mit ihr einmal ein paar Minuten lang mit dem Psychostrahler in der
Hand unterhalten«, schlug Bully vor. »Sie wird dann so brav wie die Offiziere der asiatischen
Armee.«
    »Wir haben einen Schutz gegen die Wirkung des Strahlers«, zerstörte Crest die Hoffnungen
Bullys. »Nein, sie wird aber eines Tages einsehen müssen, wo die Zukunft ihres Volkes liegt.
Jedenfalls ist sie jetzt über unsere Lage orientiert. Sie riet mir, in ein Raumboot umzusteigen,
das sie entsenden wollte. Danach wollte sie den Energiestrahl kreuz und quer über die Erde
wandern lassen. Ich konnte sie jedoch davon überzeugen, daß damit nichts erreicht würde. Ich
machte ihr außerdem klar, daß es um meine Heilung geht. Und nicht nur um die meine, denn ich
nehme an, daß viele Arkoniden an Leukämie leiden. Thora wird morgen mit dem Beiboot des
Kugelraumers über die Geschehnisse wachen. In einer stabilen Kreisbahn wird sie in tausend
Kilometer Höhe die Erde umkreisen. Ein Anti-Neutronenfeld wird jede Atomexplosion verhindern.
Magnetfelder werden Raketen von ihren Bahnen ablenken und ins Meer stürzen lassen. Der kleinere
Energiestrahl wird angreifende Luftflotten zur Landung zwingen. Abzapfkraftlinien werden die
Energieversorgung unterbrechen und den Funkverkehr lahmlegen. Sie können völlig beruhigt sein,
meine Herren, es wird keinen Krieg geben. Morgen bereits werden wir mit den Regierungen
verhandeln – und sie werden uns anerkennen müssen.«
    »Und bis dahin?« fragte Perry.
    »Können wir nur warten.«
    Eric Manoli legte Crest eine Hand auf die Schulter.
    »Bitte, legen Sie sich nun wieder hin. Sie müssen jede Anstrengung vermeiden. Wenn morgen
alles vorüber ist, wird Doktor Haggard Sie untersuchen. Ich bin davon überzeugt, daß er Ihnen
helfen kann.«
    Crest lächelte dankbar und suchte sein Lager wieder auf.
    »Wenn er es nicht vermag, dann niemand.«
    Haggard blickte Manoli fragend an.
    »Was konnten Sie bei ihm feststellen? Hatten Sie überhaupt die Gelegenheit, ihn zu untersuchen
und eine Diagnose zu stellen?«
    »Ich werde Ihnen meine bisherigen Beobachtungen mitteilen. Gemeinsam sollte es uns gelingen,
ihn wieder völlig herzustellen. Im Augenblick besteht keine Gefahr für ihn.«
    Perry sah durch die Beobachtungsluke hinauf in den nächtlichen Himmel. Die Sterne leuchteten
hell und klar. Der abnehmende Mond senkte sich gegen den Horizont. In ein oder zwei Stunden würde
er untergegangen sein.
    Morgen fiel die Entscheidung. Morgen würde die Welt von der Macht der Arkoniden überzeugt
werden.
    Die gigantische Kriegsmaschinerie lief an.
    Tausende von Übungen für den Ernstfall hatten bewiesen, daß sie reibungslos lief. Ein Druck
auf den Knopf genügte, um die Kettenreaktion auszulösen.
    Peking – 12 Uhr mittags …
    Der Präsident der AF nickte Marschall Lao Lin-To zu, der für den eingesperrten Marschall Roon
den Oberbefehl über sämtliche Streitkräfte übernommen hatte.
    Lao nahm den Hörer des Telefons ab, das durch eine direkte Leitung mit dem Einsatzkommando
verbunden war.
    »Dort Siebengestirn? Die Geschwader starten sofort. Einsatzstufe eins. Raketenabschußbasen
West: Feuerbefehl mit Reichweite sieben. Flotte: Auslaufen Ost! In zehn Minuten muß alles vorüber
sein. Sämtliche Erdtruppen in die Atombunker. Gegenangriff abwarten. Das ist alles. Ende.«
    Irgendwo näherte sich eine Hand dem roten Knopf. Sie zögerte eine

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