Silberband 002 - Das Mutantenkorps
Freunde mit arkonidischen Hilfsmitteln den Entschluß des Innenministers beschleunigt. Es gibt ein Psychogerät, das die Entschlußfreudigkeit des Individuums beeinflußt. Sie haben es bereits in Tätigkeit gesehen, als Kakuta die Gangster entwaffnete.«
»Das ist alles schön und gut«, wehrte sich Adams mit der letzten Faser seines gesunden Mißtrauens. »Sie haben mir mit Kakuta einen echten Teleporter vorgestellt. Sie haben ferner innerhalb weniger Minuten die unglaublichsten technischen Errungenschaften demonstriert. Aber da ist noch Ihre Behauptung, daß Sie bereits meine Absichten kannten, als ich das Zuchthaus verließ. Ich habe zwar in den letzten Wochen alle Zeitungsberichte über Perry Rhodan mit Bewunderung verfolgt, und in mir reifte auch der Wunsch, diesem Mann zu helfen, wenn ich die Möglichkeit dazu hätte. Aber ich habe über diese Pläne zu keinem Menschen ein Sterbenswörtchen verlauten lassen.«
»Sie haben daran gedacht. Das genügte für mich.«
Da Adams wiederum nicht sofort antworten konnte, half ihm der lächelnde Japaner weiter. »John Marshall ist ebenfalls Mutant. Damit erklärt sich alles, Mr. Adams. Er ist Telepath. Wenn Sie an etwas denken, kann er sich einen Vers darauf machen.«
Adams versuchte zu lachen. »Langsam wird mir schwindlig, meine Herren. Ich bin nicht mehr der Jüngste. Sie sollten etwas Rücksicht auf mich nehmen.«
»Wenn Sie in den Dienst der Dritten Macht treten, werden Sie sich an manches Unglaubliche gewöhnen müssen.« Er warf einen Blick zum Himmel empor. »Da kommen unsere Freunde. Geben Sie mir Ihre Tasche, Mr. Adams.«
»Kommt nicht in Frage! So alt bin ich nun auch nicht, daß ich für ein paar Kilo Papiergeld einen Gepäckträger brauche. Übrigens, eines haben Sie mir noch zu erklären vergessen: Der Anführer der Banditen hat Ihnen doch Rangun als Ziel angegeben. Trotzdem wußten Sie, daß er hier landen würde. Haben Sie das auch telepathisch herausgefunden?«
»Natürlich! Meine Verhandlungsbereitschaft war nur Bluff. Ich brauchte lediglich eine kurze Unterhaltung mit dem Mann, um seine wirklichen Pläne zu erfahren. Als ich dann wußte, daß er westlich von Madura landen würde, brauchte ich unsere Freunde in der Gobi lediglich darüber zu informieren. Den Rest haben sie dann besorgt.«
Vor Marshall, Adams und Kakuta sank das Arkonidenschiff herab. Eine Schleuse öffnete sich. Die drei Männer setzten sich in Bewegung und gingen auf das Schiff zu. Sie hatten noch zweihundert Meter zu gehen, als Perry Rhodan in der Schleuse erschien und auf die Erde sprang. Langsam kam er ihnen entgegen und winkte mit der Hand. Dann standen der Gründer der Dritten Macht und sein ›Finanzminister‹ sich zum ersten Mal gegenüber.
»Willkommen, Mr. Adams! Ich freue mich, daß Sie den Weg zu uns gefunden haben.«
»Es war ein komplizierter Weg, Mr. Rhodan! Aber ich kam ihn gern. Ich kann das Faulenzen nicht vertragen. Das hat mir in den letzten vierzehn Jahren Schwierigkeiten gemacht. Sie haben Geldsorgen, nicht wahr …?«
Sie reichten sich die Hände, und es war, als hätten sie sich schon immer gekannt.
3.
Wenn man in New York von der Ecke Broadway und Fifth Avenue nach Norden geht, erreicht man linker Hand ein 22stöckiges Hochhaus, das etwa gegen Ende der dreißiger Jahre erbaut wurde. Seine Fassade ist kaum noch erkennbar, da etwa drei Dutzend Firmen ihre Neonreklame darangehängt haben. Über die Schönheit oder Häßlichkeit dieses Schmucks machte sich in New York seit langem niemand mehr Gedanken, denn letzten Endes sah dieses Haus nicht anders aus als die übrigen in Manhattan. Lediglich in einigen Büros der Nachbarschaft fiel es auf, daß an diesem sonnigen Montag in der Frühe sich Bauarbeiter an der Fläche zwischen dem siebenten und neunten Stockwerk zu schaffen machten. Die Reklame für eine Zahnpastamarke, ein Haarwasser und einen rutschfreien Autoreifen verschwand innerhalb weniger Stunden. Bis zum Abend prangten an derselben Stelle die drei großen Buchstaben G C C in Gelb mit blauen Konturen. Allein das Tempo der Montage war bewundernswert und ließ für nachdenkliche Beobachter durchaus Rückschlüsse auf die Mentalität des Auftraggebers zu.
Was G C C allerdings zu bedeuten hatte, bekam man erst im Lauf des nächsten Tages heraus, als eine ganzseitige Anzeige in der New York Times darauf hinwies, daß die General Cosmic Company Ltd. ihr Büro eröffnet habe. Der Werbetext wies das Unternehmen als eine Agentur für innerbetriebliche
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