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Silberband 002 - Das Mutantenkorps

Titel: Silberband 002 - Das Mutantenkorps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und Nacht unsere fähigsten Mitarbeiter – und mit ›unsere‹ meine ich alle Menschen. Zum erstenmal in der menschlichen Geschichte beschäftigt ein gemeinsames Problem die Bewohner unseres Planeten. Die inzwischen abgeschlagene Invasion dieser Insekten hat allen klargemacht, wie wichtig die Zusammenarbeit ist. Jeder, der auch nur in Gedanken nationalistische Ziele verfolgte, wäre ein Verbrecher an der Menschheit.«
    Mercant hatte das Gefühl, daß Adams nicht ohne Grund eine so lange Ansprache hielt. Er ließ sich jedoch nichts anmerken, sondern nickte beifällig.
    »Sehr richtig, Mr. Adams. Aber ich glaube kaum, daß noch jemand auf den Gedanken käme, eigene Ziele zu verfolgen.«
    »Sagen Sie das nicht, Mr. Mercant. Erst vor wenigen Tagen wurde in einem Industriewerk in China ein Spion des Westens gefaßt. Ich glaube kaum, daß er sich aus eigener Initiative dort herumtrieb.«
    Mercant faltete nervös die Hände. Er schüttelte den Kopf. »Bei einer so gigantischen Organisation wie der westlichen Abwehr dauert es lange, bis alle Leute zurückgerufen werden. Meine Agenten arbeiten zum größten Teil völlig selbständig.«
    »Derartige Zwischenfälle sollten aber im Interesse der terranischen Zusammenarbeit vermieden werden«, unterbrach ihn Adams nicht sehr höflich. »Durch die Dummheit eines einzelnen Mannes kann die endlich erfolgte Einigung erneut gefährdet werden. Es dauert ohnehin Jahrzehnte, bis das letzte Mißtrauen beseitigt ist. Ich weiß, daß Sie auf unserer Seite stehen, Mercant, aber Sie sollten sich auch von den letzten Bindungen lösen, die Ihnen einen Zwang auferlegen. Haben Sie verstanden, wie ich das meine?«
    Mercant nickte.
    »Sehr gut. Ich habe schon mit Rhodan gesprochen. Er vertritt jedoch die Auffassung, daß ich vorerst auf meinem Posten bleiben soll, weil wir nicht wissen können, wer ihn nach mir einnimmt. Das kleinere Übel ist immer das bessere.«
    »Stimmt«, gab Adams unumwunden zu. »Doch weiter im Text. Von unserer wissenschaftlichen Zentrale aus gehen die Aufträge in alle Welt. Schon heute werden in den großen Werken Teile der künftigen Raumflotte hergestellt. In einem halben Jahr, das kann ich Ihnen ruhig sagen, sind wir soweit, daß nach entsprechenden Anweisungen mindestens zehn lichtschnelle Raumkreuzer in wenigen Tagen zusammengebaut werden können. Sie sehen, was die Zusammenarbeit der Menschheit bewirkt. Etwas unmöglich Erscheinendes wurde Selbstverständlichkeit. Natürlich weiß noch niemand davon, und vielleicht wäre es gut, Sie behielten diese Information ebenfalls für sich.«
    Mercant nickte langsam. Adams beobachtete ihn aufmerksam. Hinter seinen Brillengläsern funkelten die listigen Augen belustigt. Er schien zu wissen, in welches moralische Dilemma er Mercant gestürzt hatte. Außerdem schien dieses Wissen ihm heimliche Freude zu bereiten.
    »Weiter liefern wir die Werkzeugmaschinen, die auf der Erde unbekannt sind«, fuhr er unbekümmert fort und gab so Mercant alle Informationen, die dieser nur unter größten Schwierigkeiten herausholen zu können erwartet hatte. »Sie wurden in Werken in anderen Erdteilen unter unserer Anweisung gebaut. Hinzu kommen Materialien, die Rhodan vom Mond holte. Sie wissen ja wohl, daß der große Forschungskreuzer der Arkoniden nur äußerlich zerstört wurde. Die Laderäume im Innern sind teilweise erhalten geblieben. In ihnen befinden sich die technischen Geheimnisse der Arkoniden.«
    Wieder nickte Mercant. Das war der springende Punkt. Auf dem Mond lagerten unfaßbare Schätze, aber der Westblock besaß nicht ein einziges Raumschiff, mit dem man sie heben konnte.
    In Nevada-Space-Port wurde fieberhaft gearbeitet, das wußte Mercant; aber zum erstenmal verwehrte der Sicherheitsdienst General Pounders auch Mercants Beauftragten den Zutritt zu den Werkshallen. Dort ging irgend etwas vor, wovon die Welt nichts wissen durfte.
    Mercant fiel es plötzlich wie Schuppen von den Augen. Blitzschnell begann er zu kombinieren. Er verglich seinen harmlos erscheinenden Informationsauftrag mit dem, was Adams ihm gerade gesagt hatte. Er begriff plötzlich, daß die Regierung des Westblocks sich nicht so strikt an die Abmachungen mit Rhodan hielt, wie zu erwarten gewesen war.
    Sein Ärger war ehrlich und entsprang seiner anständigen Gesinnung. Er sah Adams in die Augen und nickte. Ehe er jedoch etwas sagen konnte, fragte der Geschäftsführer der GCC:
    »Was sollten Sie noch erfahren, Mr. Mercant?«
    Der Chef der westlichen Abwehr

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