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Silberband 003 - Der Unsterbliche

Titel: Silberband 003 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bereuen.«
    Kerlon sah keine Möglichkeit zur Rettung. Sicherlich hatte man in den Schiffen den Vorfall
beobachtet, aber wie sollte man ihnen helfen, ohne sie selbst in Gefahr zu bringen?
    Gagat stieß ein höhnisches Lachen aus, zog sein Schwert zurück und gab seinen Leuten einen
Wink.
    »Je zwei Mann nehmen einen Gefangenen in die Mitte. Achtet darauf, daß ihr sie jederzeit töten
könnt und laßt euch nicht überraschen. Nur so können wir sie in Sicherheit bringen.«
    Kerlon sah Crest an. In seiner Stimme war leichter Vorwurf, als er sagte: »Mit scheint, Sie
hatten noch nicht genügend Gelegenheit, die Sitten der Eingeborenen zu studieren, sonst hätte das
nicht geschehen dürfen. Was nun?«
    »Keine Sorge, Kerlon. Es wird nicht lange dauern, bis wir wieder frei sind. Meine Freunde
wissen bereits, was geschehen ist, und sie können jederzeit handeln. Vielleicht warten sie nur
auf eine günstige Gelegenheit. Wenn es soweit ist, Kerlon, tun Sie mir den Gefallen und wundern
sich über nichts. Fragen Sie auch nicht.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ruhig jetzt! Die Barbaren schöpfen sonst Verdacht. Nur soviel: Meine Freunde stehen mit mir
in ständiger Verbindung. Sie hören sogar, was wir sprechen. Sie werden gleich eingreifen, aber
gleichzeitig hoffe ich, daß sich Ihre Leute in den Schiffen ruhig verhalten.«
    Diese Hinweise waren erforderlich, denn in Kerlons Augen mußten die nun folgenden Ereignisse
mehr als unwahrscheinlich sein. Ihm war, als erlebe er alles nur im Traum.
    Gagats Schwert machte sich selbständig. Es entglitt seiner Hand und stieg langsam nach oben,
wo es wenige Meter über dem Gras reglos in der Luft schweben blieb. Die Barbaren waren so
verblüfft, daß sie vergaßen, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. So war es nicht erstaunlich, daß
dem ersten Schwert neun weitere folgten. Als seien sie schwerelos geworden, schwebten die
Schwerter in die Höhe und bildeten mit dem ersten ein sichtbar geordnetes Ornament gegen den
klaren Himmel. Sie schwebten mit den Spitzen zueinander und formten einen Kreis. Eine Lücke
zeigte lediglich an, daß noch das elfte Schwert fehlte.
    Sein Besitzer war nicht gewillt, es trotz aller Zauberei so leichtfertig aufzugeben.
Krampfhaft versuchte er, den Griff in der Hand zu behalten.
    Aber Anne Sloanes telekinetische Fähigkeiten waren stärker.
    Das Schwert stieg in die Höhe, den sich verzweifelt anklammernden Barbaren mit sich ziehend.
Der tapfere Krieger strampelte wild mit den Beinen und versuchte, mit den Füßen den Boden
wiederzufinden. Vergeblich. Er hing bereits zwei oder drei Meter über der Grasnarbe. Unerbittlich
zog das Schwert ihn in die Lüfte. Endlich sah der Barbar ein, daß es sinnlos war, sich dem Willen
der Götter zu widersetzen.
    Er ließ los und fiel zur Erde zurück. Anne machte sich nicht die Mühe, seinen Sturz
abzubremsen. Sie hatte genug damit zu tun, das Ornament der elf Schwerter ruhig in der Luft zu
halten.
    Die Barbaren waren waffenlos.
    Crest zog in aller Ruhe seinen Strahler und richtete ihn auf Gagat.
    »Ihr seht, wie sinnlos es ist, sich gegen uns aufzulehnen. Verschwindet! Bei der nächsten
Begegnung könnte ich die Geduld verlieren.«
    Gagat warf einen letzten Blick auf die unerreichbar gewordenen Schwerter, entsann sich der
Wirkung der merkwürdigen Waffe in der Hand des Weißhaarigen und befolgte den Rat. An der Spitze
seiner Krieger trat er den Rückzug zum nahen Waldrand an.
    Kerlon hatte wenig Zeit, sich um die abziehenden Barbaren zu kümmern. Er starrte immer noch
verblüfft auf die elf schwebenden Schwerter. Hinter seiner Stirn arbeitete es.
    Crest sah sich zu einer Erklärung veranlaßt. »Ich sagte schon, Kerlon, daß Sie sich nicht
wundern sollten. Sie werden auch bemerkt haben, daß die Barbaren durch das Ereignis nicht
sonderlich überrascht wurden. Es gibt auf dieser Welt trotz ihrer Primitivität Dinge, von denen
wir nur wenig wissen. Was Sie sehen, ist das Werk eines Telekineten.«
    »Ich dachte es mir.« Kerlon nickte gefaßt. »Sie kennen ihn?«
    »Ein Ferrone, dessen Gehirn seiner Zeit voraus ist, mehr nicht. Unsere
Wissenschaft …«
    »Ich weiß«, sagte Kerlon. »Wir werden es niemals vollständig begreifen, bedauerlicherweise.
Nun, der Betreffende hat uns aus einer gefährlichen Situation gerettet, und wir sollten ihm
dankbar dafür sein.«
    »Das können wir, indem wir den Vorfall vergessen«, entgegnete Crest bedächtig. »Die Ferronen
glauben, wir hätten ihm diese

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