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Silberband 003 - Der Unsterbliche

Titel: Silberband 003 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihm geschossen. Lassen Sie sich nicht mehr verblüffen und behalten
Sie Ihre Nerven. Jetzt geht es hart auf hart.«
    »Aber die Waffe lag doch im Gras«, wiederholte Everson flüsternd.
    »Natürlich lag sie dort. Sie wissen genau, daß ER die Zeitreise beherrscht. Wir haben es
selbst erlebt. Irgendwie ist die Kugelspritze aus der irdischen Vergangenheit besorgt worden.
Denken Sie nicht darüber nach. Ich verstehe das auch nicht. Ich weiß jetzt nur, daß ER über
unsere Heimatwelt genau informiert ist. Woher hätte ER sonst wissen sollen, daß wir auf die
Sioux-Indianer und Custers Kavalleristen mit einem so heftigen Gefühlssturm reagieren würden? Das
war Absicht. Wir sollen zermürbt werden. Geht Ihnen ein Licht auf, Everson?«
    Der wuchtig gebaute Offizier hatte plötzlich sehr nachdenkliche Augen.
    »Der Teufel soll ihn holen«, knirschte er. »Ich bin bald verrückt geworden.«
    Rhodan lächelte verständnisvoll. Dann steckte er die Waffe in den breiten Gürtel seiner
Kombination.
    »Sie gestatten doch, Everson? Mehr als sechs Patronen haben Sie ohnehin nicht. Sie können sich
aber welche anfertigen lassen, wenn Sie Spaß daran haben.«
    Zehn Minuten später landete das Schlachtschiff zum zweiten Mal auf dem Boden der künstlichen
Welt. Es geschah auf einem kreisrunden, mehr als zwei Kilometer durchmessenden Gelände, auf dem
die STARDUST bequem Platz fand.
    Sie war mit ausgefahrenen Landebeinen mehr als 800 Meter hoch.
    Der am Rand des Platzes hochwuchtende Turm war aber noch um gute 500 Meter höher. Schlank und
zerbrechlich wirkend wies er zur Kuppel des Energieschirms empor, der – aus dieser
Entfernung betrachtet – ein völlig echt erscheinender, strahlend blauer Himmel mit zarten
Wölkchen war.
    Die Triebwerke verstummten nach langem Flug. Draußen war alles still und ruhig. Hier gab es
weder Tiere noch menschenähnliche Lebewesen.
    Alles atmete Ruhe und Frieden aus. Das allgegenwärtige Summen konnte nicht als Lärm bezeichnet
werden. Es schien zu dieser Welt zu gehören wie all ihre technischen Wunder.
    Rhodan blieb einige Augenblicke ruhig sitzen und sah sich um. Die optische Bildwiedergabe war
klar, farbig und brillant.
    Der große Platz schien das Zentrum dieser Maschinenstadt zu sein. Hier hatten die unbekannten
Erbauer die wahrscheinlich wichtigsten Gebäude errichtet. Es waren architektonisch gewagte
Metallkonstruktionen, die glatt, sauber und fugenlos aus dem ebenfalls metallisch glänzenden
Boden wuchsen. Alles aber wirkte harmonisch und aufeinander abgestimmt.
    Perry Rhodan legte mit einer müden Bewegung den Funkhelm ab und griff zur leichten
Schirmmütze. Summend schwang der Drehsessel herum.
    Die Männer standen in der Zentrale verteilt. Die Sprechanlage lief. Im Schiff wurde kein Wort
gesprochen.
    »Das Ende der großen Fahrt«, sagte Rhodan leise. »Jemand erwartet uns, ER oder ES. Was ES ist,
werden wir wahrscheinlich niemals genau erfahren. ES ist etwas, das länger als die Sonne lebt.
Crest, ich bin glücklich, Sie endlich an das Ziel Ihrer Träume gebracht zu haben. Steigen wir
aus. Oder wollen Sie jetzt auch nicht mehr?«
    Der Arkonide hatte die Kleidung seiner Heimat angelegt. Die weite violette Robe mit den
schimmernden Symbolen auf dem Brustteil war das Zeichen der herrschenden Dynastie auf Arkon.
    »Ich will, vielen Dank«, entgegnete er gefaßt. »Werden Sie mich begleiten?«
    Rhodan erhob sich aus dem Sessel. Groß, hager, miserabel rasiert und mit leicht angeschmutzter
Uniform stand er vor dem Vertreter eines Volkes, dem die Menschheit viel zu verdanken hatte. Eins
war gewiß: Wenn Crest nicht auf der Suche nach dieser Kunstwelt auf dem irdischen Mond
notgelandet wäre, hätte die Menschheit noch einige Jahrhunderte auf den Beginn der
überlichtschnellen Raumfahrt warten müssen.
    Rhodan gehörte nicht zu den Männern, die erwiesene Wohltaten vergaßen. Langsam strich er die
schweißverklebten Haare aus der Stirn zurück. In seinen Augen flimmerte leichte Ironie, als er
sagte: »Ihr Burschen seht aus wie Straßenräuber. Wann haben wir uns eigentlich zum letztenmal
gewaschen? Ich kann mich nicht erinnern, nach dem Blitzstart von Ferrol eine Dusche gesehen zu
haben.«
    Bully wischte seufzend die Hände an der Uniform ab. »Wann, zum Teufel, hätten wir bei dem
Inferno ein Bad nehmen sollen?«
    »Sie fallen kaum auf, Mr. Bull«, warf Thora beißend ein. »Ich habe mir in Ihrer Gegenwart
längst Geruchsfilter in die Nase gesteckt. Arkoniden

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