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Silberband 003 - Der Unsterbliche

Titel: Silberband 003 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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um
seine Beherrschung und vergaß dabei, daß es den Menschen wohl anstand, auf Ferrol Zurückhaltung
und Beherrschung zu zeigen.
    »Hoffentlich müssen sie nicht wieder ihr Dampfbad nehmen«, grollte er. »Was gibt es da noch zu
überlegen?«
    Giftig schaute er zur gekrümmten Gestalt des Thort hinüber. Der Herrscher war schon lange im
Amt. Wer nach ihm kam, stand noch nicht fest. Seine Würde war keineswegs erblich.
    Rhodan suchte den Blick des alten Ferronen. Die blaßblaue Haut dieser Wesen störte die
Menschen längst nicht mehr. Auch der scharfe Kontrast der äußerst dichten, kupferfarbenen Haare
konnte nun leicht übersehen werden.
    Unangenehmer für den menschlichen Beobachter waren die sehr kleinen, tief in den Höhlen
liegenden Augen, die von den mächtigen Buckelstirnen noch weit überschattet wurden.
    Gewiß – unter einer grellen, glühenden Riesensonne mochten das biologische
Voraussetzungen sein. Die Augen waren vor der hohen UV-Strahlung gut geschützt, und die dichten
Haare behüteten den Schädel vor Verbrennungen. Es mußte alles so sein, da es in der allmächtigen
Natur nur selten eine Fehlplanung gab.
    Dennoch empfand Rhodan die kaum sichtbaren Augen als störend. Praktisch konnte man einen
Ferronen niemals mit dem Blick festnageln. Seine Gefühle waren kaum zu erraten.
    Der Thort schien aufmerksam zu werden. Sein Schädel hob sich. Der winzige Mund verzog sich zu
einem freundlichen Lächeln. Es wirkte ebenfalls ungewohnt.
    »Ich werde an Bord meines Schiffes erwartet«, betonte Rhodan. »Wenn Sie sich nun entschließen
könnten? Bestehen noch Unklarheiten?«
    Rhodans Ferronisch war gut. Die arkonidische Hypnose-Schulung bewährte sich immer wieder. Ohne
sie wären die Menschen niemals fähig gewesen, die Arkonidentechnik innerhalb von nur drei Jahren
zu begreifen, geschweige denn, sie zu beherrschen. Jedoch hatten nur Rhodan und Reginald Bull die
allumfassende Schulung erhalten. Die Piloten beispielsweise waren nur auf ihren speziellen
Wissensgebieten unterrichtet worden.
    »Wir bitten um Geduld«, gab der Thort zurück. »Das Abkommen wird einschneidende Veränderungen
im Leben eines jeden Ferronen bringen. Unsere durch die Invasion zum großen Teil zerstörte
Industrie läuft eben erst wieder an. Wir werden zu überlegen haben, ob die Handelsbeziehungen
zwischen Ihnen und uns generell einer staatlichen Kontrolle unterliegen müssen, oder ob wir einen
freien, von der Regierung nicht kontrollierten Güteraustausch bewilligen dürfen.«
    Das war klar – endlich einmal klar. Rhodan verstand völlig, in welchen Nöten sich der
Thort befand. Allerdings handelte es sich hier um eine rein interne Angelegenheit der Ferronen.
Rhodan konnte es gleichgültig sein, welche besonderen Gesetze dazu erlassen wurden.
    »Ich biete Ihnen eine Bedenkzeit an. Ihre Sonne ist heiß. Wenn Sie uns gestatten würden, die
Mittagsstunden in der Umgebung unseres Schiffes zu verbringen?«
    Lächelnd fügte Rhodan hinzu: »Ich bitte um Ihr Verständnis. Die Schwerkraft Ihrer Welt beträgt
1,4 g, also 0,4 g mehr, als wir es gewohnt sind.«
    Der Thort erhob sich sofort. Lossoser, führender Ferronen-Wissenschaftler und Mitglied des
Gesetzgebenden Ministerrats, erkundigte sich offenbar nach der Belastungsfähigkeit der Menschen.
Es war eine erfreuliche Geste.
    »Wir werden Sie durch den Verbindungsoffizier Chaktor benachrichtigen lassen«, teilte der
Thort mit. »Noch heute wird es zum Abschluß des Vertrages kommen.«
    »Ihre internen Angelegenheiten sind selbstverständlich Ihre Sache«, beteuerte Rhodan. »Darf
ich mich erkundigen, inwieweit die beschädigten Einheiten Ihrer Raumflotte wiederhergestellt
sind? Die Nachrichten meiner Erkundungspiloten klingen beunruhigend. Ihr Flottenkommando sollte
sich vorsorglich auf erneute Schwierigkeiten vorbereiten.«
    Das kleine Gesicht des Thort umwölkte sich.
    »Wir sind dabei, die nach Ihren Anweisungen hergestellten Strahlkanonen zu montieren«,
erklärte ein Flottenoffizier. »Die Industrie läuft auf höchsten Touren. Werden Sie uns die
Unterlagen zur Fabrikation der Energiefeld-Projektoren bald überlassen?«
    Bully hüstelte. Sein kurzer Blick zu Rhodan war jedoch überflüssig.
    »Wir werden nach vollzogener Unterschriftsleistung darüber sprechen können«, belehrte Rhodan
ihn mit einem feinen Lächeln. »Ich darf mich einstweilen verabschieden?«
    Sie verabschiedeten sich. Der Thort sah den Wesen, von denen er nicht genau wußte,

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