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Silberband 003 - Der Unsterbliche

Titel: Silberband 003 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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alles vorbereitet. Mache deine Sache gut.«
    Damit war das kurze Gespräch beendet. Chaktor spähte hinüber zu seinen Leuten. Nur sie wußten,
daß er, Chaktor, nicht wirklich zur oppositionellen Gruppe gehörte. Auch das war ein Gefahrenherd
erster Ordnung. Sie mußten später spurlos untertauchen.
    Wieder sah er zum wandernden Schatten hinüber. Als die scharfe Spitze den Pfosten berührte,
wurde weit draußen ein blitzendes Pünktchen erkennbar. Chaktors Haltung verkrampfte sich. Die
Hände seiner Begleiter umkrallten die versteckten Flotten-Dienstwaffen. Wie unbeteiligt schritt
Chaktor an einer anderen Gruppe von Werftarbeitern vorüber. Dabei hielt er sein Gesicht sorgsam
abgewendet. Sie kamen. Nun mußte es sich zeigen, wie gut oder wie schlecht Perry Rhodan
kalkuliert hatte.
    Chaktor war ein hervorragender Zerstörerkommandant. Ihn konnte nichts erschüttern,
vorausgesetzt, er befand sich im leeren Raum.
    Hier, auf dem festen Boden des achten Planeten, fühlte er sich unsicher und beengt. Er blickte
zu dem rasch größer werdenden Pünktchen hinüber. Dann drang das schrille Heulen des Triebwerks in
der Form mehrfach gebrochener Schallwellen an sein Gehör.
    Chaktor begann hastiger auszuschreiten. Weiter vorn, dicht neben der breiten Straße, war
freies und offenes Gelände. Dort mußte die Maschine landen. Der flache Gleiter kam in wilder
Fahrt herangeschossen. Hinter der Kontrollanlage saß eine junge Frau mit zerfetzter Uniform und
offenbar stark verbrannten Gesichtszügen.
    Ishy Matsu wußte, daß es sich um ein gewagtes Spiel handelte, das beim geringsten Versagen
Kopf und Kragen kosten konnte.
    Überhastet griff sie nach dem nur faustgroßen Kernreaktor aus der arkonidischen Produktion. Er
lief schon seit einigen Minuten. Das von ihm aufgebaute Energiefeld war kaum sichtbar, aber ein
sehr scharfer Beobachter würde das schwache Flimmern trotzdem bemerken. So hoffte sie, daß es da
unten keinen Beobachter dieser Art gab.
    Es war ein Spiel mit einigen unbekannten und daher nicht berechenbaren Faktoren. Ihr Gesicht
war schweißbedeckt, als sie die ferronische Maschine im steilen Gleitflug nach unten zwang.
    Vor ihr tauchten die Turmbauten der Versorgungssilos auf. Indem sie mit den Füßen die
Energiekontrollen betätigte und die vorderen Bremsdüsen auf vollen Gegenschub schaltete, bemerkte
sie auf dem Bildschirm der Heckbeobachtung das heranheulende Etwas.
    Wenn John Marshall etwas zu schnell hinter ihr landete, wenn er um eine Idee zu früh schoß,
mußte ein Rädchen aus der sorgfältig aufeinander abgestimmten Maschinerie der Planung
brechen.
    Sie schrie gellend, als ihr Gleiter viel zu hart den Boden berührte. Im Ansturm ihrer
unbewußten Reflexe gab sie nochmals volle Kraft auf die vier Bodendüsen.
    Die vom Grund abgeprallte Maschine bäumte sich dröhnend auf, schoß einige Meter torkelnd in
die Luft empor, bis sie im erneuten Aufkrachen zur Ruhe kam.
    Ishy Matsu hing benommen in den Anschnallgurten des Pilotensitzes. Es dauerte einige Sekunden,
bis ihr die jähe Stille bewußt wurde. Nur das Knistern und Knacken entspannenden Materials
erfüllte die enge Kabine der Viermannmaschine.
    Verworren empfing sie die Gedankenimpulse draußen hastender Ferronen. Natürlich – die
Bruchlandung hatte auch jene Leute aufmerksam werden lassen, die eigentlich gar nicht in den Plan
miteinbezogen werden sollten.
    Sekunden später vernahm sie Chaktors charakteristische mentale Schwingungen. Er befand sich in
heller Panik.
    Stöhnend wand sie sich aus dem Sitz und trat die zerborstene Tür der Kabine ein. Helles
Sonnenlicht flutete durch die Öffnung. Draußen gewahrte sie rennende Ferronen, darunter geduckt
stehende Männer mit schußbereiten Strahlwaffen in den verkrampften Händen.
    Chaktor brüllte etwas, was sie im allgemeinen Schreien der unbeteiligten Beobachter nicht
verstehen konnte. Sie fühlte nur, daß höchste Gefahr bestand.
    Mehr fallend als kletternd erreichte sie den Boden. Im gleichen Augenblick brüllte dicht über
ihr das Triebwerk eines anderen Gleiters. Im Gegensatz zu ihrer Landung erfolgte dort ein
vorbildliches Manöver. Marshall saß nicht zum ersten Mal hinter den Kontrollen einer solchen
Maschine.
    Ishy begann zu rennen. Vor ihr zuckten glühende Lichtfinger durch die hitzeflimmernde Luft
Ferrols. Entsetzt schreiende Werftarbeiter wichen vor den Strahlschüssen jener zwanzig Männer
zurück, die nun handelten.
    Chaktor hatte blitzartig reagiert.

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