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Silberband 003 - Der Unsterbliche

Titel: Silberband 003 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fünf Meter vor dem Roboter an. Der Anblick war alles andere als
vertraueneinflößend. Aus den beiden Augen strahlte Glut. Feine, silbern schimmernde Fühler
spielten nervös und streckten sich Rhodan entgegen, als erwarteten sie etwas von ihm. Ein
Metallstab auf dem Kopf begann zu vibrieren. Unbeirrt drehten sich die wuchtigen und hohen Räder,
brachten die Maschine langsam voran und verrieten nichts von der Absicht, in ihrer Bewegung
innezuhalten.
    Es war eine instinktive Geste, als Rhodan dem Roboter beide Hände entgegenstreckte und
befehlend sagte: »Halt!«
    Das Ding rollte weiter.
    Rhodan ging ohne jeden weiteren Versuch zurück zu den Wartenden.
    »Marshall, geben Sie ihm einen telepathischen Befehl. Vielleicht reagiert er darauf.«
    Der Telepath nickte stumm und trat einen Schritt vor. Währenddessen war die Drohung durch den
zweiten Roboter ebenfalls akut geworden. Das Gebilde aus unbekannten Metallegierungen und
rätselhafter Elektronik näherte sich weiter, als übe der andere Roboter eine magische
Anziehungskraft auf ihn aus. Beide mußten die Absicht haben, unter allen Umständen
zusammenzukommen und alle Hindernisse erbarmungslos niederzuwalzen.
    Anne Sloane fand in ihrer Verzweiflung den einzig richtigen Ausweg.
    Ohne ein Wort zu sagen, ging sie dem sich von hinten nähernden Roboter entgegen und hielt erst
wenige Schritte vor ihm an. Mit der Routine ihrer langen Ausbildung zwang sie ihren Geist, sich
zu konzentrieren. Sie ahnte, daß ihr Können einer Bewährungsprobe ausgesetzt war, wie sie es noch
niemals gegeben hatte. Es war die Furcht vor dem Mißerfolg, die ihre geistige Kraft zu lähmen
drohte, gleichzeitig aber bewirkte die Todesangst den gegenteiligen Effekt.
    Anne Sloanes Mentalenergien bündelten sich und eilten dem Koloß entgegen. Sie trafen ihn wie
die Strahlen eines unsichtbaren Scheinwerfers.
    Rhodan achtete mehr auf die fruchtlosen Versuche Marshalls und bemerkte so nicht sofort den
Erfolg von Anne Sloanes Bemühungen. Aber dafür hörte er sie um so wirkungsvoller. Lediglich
Bully, der sich umgedreht und Anne beobachtet hatte, gelangte so in den Genuß des einmaligen
Schauspiels.
    Es war, als sei der Roboter gegen eine unsichtbare Mauer gerollt, denn seine Räder blockierten
plötzlich. Sie ruckten noch ein- oder zweimal, dann standen sie still. In der Luft hing plötzlich
der Gestank nach verbrannter Isolation. Dabei nahm die Hitze, die von der glühenden Kugel
ausging, ständig zu.
    Der Gang war nicht breit, und der bewegungslose Metallkörper des Roboters blockierte ihn, um
keinen Menschen vorbeizulassen. Das Hindernis war zwar zum Stillstand gekommen, aber es war nicht
beseitigt. Außerdem nützte es nur wenig, solange der andere unaufhaltsam weiter auf sie zurollte.
Beide jedoch konnte Anne Sloane nicht gleichzeitig abstoppen.
    Das Gehirn der Telekinetin arbeitete blitzschnell. Noch ehe Bully etwas sagen konnte, hatte
sie den einzig richtigen Ausweg bereits gefunden.
    Sie erhöhte ihre Anstrengungen. Die konzentrierten Energien ihres Geistes hoben den Roboter
an.
    Langsam und mit sich wieder drehenden Rädern schwebte das metallische Ungeheuer zögernd nach
oben. Zehn Zentimeter, zwanzig – dann einen halben Meter.
    Anne Sloane fühlte, wie ihre Kräfte nachließen. Lange konnte sie das nicht mehr aushalten.
Wenn es ihr nicht gelang, das Hindernis aus dem Weg zu räumen und unschädlich zu machen, dann
waren sie alle verloren.
    Jetzt waren es zwei Meter, und dann drei. Nun war die Höhe der Maschinen erreicht. Aber Anne
Sloane gab sich mit ihrem Erfolg nicht zufrieden. Sie hob den Koloß weiter an, mehr als fünf
Meter über der oberen Fläche der Maschinenbauten. Nun noch ein wenig seitwärts, zwei, drei
Meter …
    Der Roboter hing für eine Sekunde mit sich drehenden Rädern über der Metallmasse der
Maschinen, ehe er zu stürzen begann.
    Das Bersten und Splittern ließ Rhodan und die anderen herumfahren. Auch Marshall vergaß seine
sinnlosen Bemühungen, den zweiten Roboter mit telepathischen Befehlen zum Gehorsam zu zwingen. Er
fuhr herum und sah noch, wie der gewaltige Körper des Angreifers auf einer mächtigen Maschine
regelrecht zerschellte und in seine Einzelteile zerfiel. Gleichzeitig sah er aber auch wie alle
anderen, daß Anne Sloane in sich zusammensackte und zu Boden fiel, ehe jemand hilfreich
hinzuspringen konnte. Die Anstrengung war für sie zu groß gewesen.
    Rhodan erfaßte die Situation mit einem Blick.
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