Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 003 - Der Unsterbliche

Titel: Silberband 003 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
anders«, warf Rhodan ihm vor. Seine Hand lag immer noch auf dem
Hebel. »Hast du inzwischen kalte Füße bekommen?«
    »Im Gegenteil.« Bully grinste schwach. »Der Boden brennt mir unter den Füßen.«
    Haggard enthielt sich jeder Bemerkung, genau wie Anne und John. Ihr Vertrauen galt Perry
Rhodan. Er würde keine unüberlegten Schritte unternehmen. Seine Nähe bedeutete Sicherheit.
    Auch der Roboter schwieg, aber das hatte nicht viel zu bedeuten.
    »Fertig?« fragte Rhodan.
    Sie nickten.
    Rhodan biß die Zähne zusammen. Seine Lippen bildeten einen feinen Strich. In seine Augen trat
ein erwartungsvoller Glanz. Mit einem entschlossenen Ruck drückte er den Hebel nieder.
    Im Gegensatz zu den sonstigen Transmittersprüngen trat sofort ein Effekt ein, der ihnen nicht
völlig unbekannt war. Ein stechender und ziehender Schmerz entstand in ihrem Gehirn, pflanzte
sich fort und kroch mit quälender Langsamkeit durch das Rückgrat. Vor ihren Augen verschwamm das
Bild ihrer Umgebung, und der Denkprozeß setzte aus.
    Das alles aber dauerte in Wirklichkeit nur Bruchteile von Sekunden – oder Ewigkeiten.
Dann war alles vorbei. Das Denken setzte wieder ein. Der Schmerz verschwand. Die Augen konnten
wieder sehen.
    »Oh, verdammt«, murmelte Bully und klammerte sich an den Roboter. »Das ist auch kein reines
Vergnügen. Noch einmal mache ich das nicht mit.«
    »Du wirst wohl, wenn du wieder zurück willst«, sagte Rhodan. »Wo sind wir?«
    »Das fragst du mich?« wunderte sich Bully und versuchte, mit seinen Augen die herrschende
Dämmerung zu durchdringen. Sie standen immer noch innerhalb des Transmitterkäfigs, aber sie
wußten, daß es nicht mehr der Käfig war, in den sie vor Sekunden eingestiegen waren. Es mußte die
Empfangsstation sein.
    Zweifellos hatte das Gerät sie innerhalb eines Gebäudes wieder verstofflicht. Die Luft war
dumpf und stickig, als habe sie sich schon lange nicht mehr erneuert. Dumpf glühten verborgene
Lichtquellen.
    Rhodan öffnete die Tür des Transmitterkäfigs. Im gleichen Augenblick, als sei das ein Signal
gewesen, wurde es hell. Die verborgenen Lichtquellen nahmen an Intensität zu. Reglos verharrten
die Menschen, der Arkonide und der Roboter, um sich zu orientieren.
    Der Transmitter stand inmitten eines riesigen Saales ohne Ausgang. Wenigstens war ein solcher
nicht erkennbar. Angefüllt mit Maschinen und seltsam geformten Gegenständen, gab es trotz der
Weite des Raumes nur wenig freien Platz.
    »Gehen wir«, sagte Rhodan, aber seine Stimme klang merkwürdig gepreßt. Als erster trat er
hinaus in die Halle und auf den ebenen und fugenlosen Boden. »Wo mag die nächste Aufgabe
warten?«
    Als wollten die unbekannten Unsterblichen ihm eine Antwort auf seine Frage geben, flammte an
der hohen Decke eine Schrift auf. Es war die gleiche Schrift, die sie schon kannten –
Zeichensymbole und Bilder. Ehe jedoch Rhodan in der Lage war, auch nur den ersten Buchstaben
optisch zu erfassen, erlosch die Schrift wieder. Schockiert erkannte Rhodan, daß er seine Chance
verpaßt hatte. Die Schrift war ein Hinweis gewesen, ein Teil der Aufgabe. Wenn er schon nicht
fähig war, blitzschnell vergehende Eindrücke in seinem Gedächtnis festzuhalten, hätte er
zumindest an einen Filmapparat denken müssen. Das hatte er versäumt. Damit schien jedes weitere
Vorgehen sinnlos.
    John Marshall, der Telepath, fing Rhodans Gedanken auf.
    »Verzweifeln Sie nicht«, sagte er. »Sie werden uns nicht hierhergelockt haben, um uns ohne
Resultat wieder umkehren zu lassen. Wenn wir auch die Bedeutung der Schrift niemals erfahren
werden – vorausgesetzt, sie wiederholt sich nicht –, so werden noch andere Aufgaben auf
uns warten.«
    »Die Schriftzeichen«, unterbrach Crest, »werden vom Positronengehirn entziffert werden. Einer
von uns wird sie zurückbringen, und der Teleporter Ras Tschubai kann die Lösung in wenigen
Minuten holen.«
    »Sie vergessen«, sagte Rhodan bitter, »daß die Schrift bereits wieder verschwunden ist. Wie
können wir etwas entziffern lassen, das gar nicht mehr existiert?«
    Zum erstenmal seit Beginn ihres Abenteuers lächelte Crest, und es war ein feines, überlegenes
Lächeln.
    »Sie haben auch etwas vergessen, Rhodan. Mein fotografisches Gedächtnis nämlich. Wollen Sie,
daß ich Ihnen den Satz niederschreibe, der eben an der Gewölbedecke sichtbar geworden war?«
    Hörbar atmete Rhodan auf.
    »Verzeihen Sie, Crest, ich hatte es wahrhaftig vergessen. Bitte, schreiben

Weitere Kostenlose Bücher