Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Erfindung?« wollte er wissen.
    Er war sehr schnell wieder ruhig geworden. Zu schnell, fand Rhodan.
    »Das wissen Sie genausogut wie ich«, antwortete er. »Sie produzieren seit fünfzehn Jahren
Eggen, Pflüge und ein paar kleinere Maschinen – alles Dinge, die die Menschheit schon vor
ein paar tausend Jahren erfunden hat. Erst in den letzten Tagen haben Sie zum erstenmal in der
Geschichte Ihres Betriebs eine wirkliche Neuerung herausgebracht – und die haben Sie mir
gestohlen.«
    Raleigh verzog keine Miene.
    »Können Sie das beweisen?« fragte er.
    »Natürlich, möchten Sie, daß ich es tue – vor Gericht?«
    Raleigh nickte.
    »Ich bestehe sogar darauf«, antwortete er mit sicherer Stimme.
    In diesem Augenblick wußte Rhodan, daß ihm sein Bluff nichts einbringen würde. Raleigh wußte
zu genau, woher die Robotsteuerung für seine Pflüge kam, um auf einen solchen Trick
hereinzufallen.
    »Sie werden es bereuen«, versuchte Rhodan es noch einmal.
    Raleigh stand auf.
    »Ich nicht«, sagte er steif, »aber Sie.«
    Rhodan erhob sich ebenfalls. Mit einer unauffälligen Handbewegung brachte er den kleinen
Psychostrahler aus der Tasche und richtete ihn auf Raleigh.
    Raleigh sah es sofort und verzog das Gesicht zu einem häßlichen Grinsen. Er hatte keine
Angst.
    »Sie werden mir jetzt sagen, wer Ihre Hintermänner sind«, forderte Rhodan. Er preßte den Abzug
der Psychowaffe nieder und wartete darauf, daß der Befehl, in hypnotische Impulse übertragen,
Raleigh zum Sprechen bringe.
    Aber Raleigh grinste immer noch.
    Rhodan spürte, daß nicht alles so verlief, wie er es vorausberechnet hatte. Warum unterlag
Raleigh dem Einfluß des Psychostrahlers so langsam? Oder …
    »Ich dachte mir etwas Ähnliches«, stellte Raleigh zynisch fest. »Was ist das für ein Ding, das
Sie da in der Hand haben? Ein Hypnotisator?« Er lachte überheblich. »Diesmal sind Sie an den
Falschen gekommen. Sie – Sie – rhodanitischer Weltverbesserer.«
    Rhodan spürte den blanken Haß aus diesen Worten, und er spürte ebenso, daß Raleigh ihn nicht
selbst erkannt hatte, vorläufig wußte er nur, woher er kam.
    Rhodanitischer Weltverbesserer. Der Ausdruck wäre zum Schmunzeln gewesen, aber in diesem
Augenblick gab es nichts mehr zum Schmunzeln.
    Raleighs Arbeitszimmer hatte zwei Türen, und sie öffneten sich beide gleichzeitig. Die Männer,
die mit vorgehaltenen Automatik-Pistolen in den dunklen Öffnungen erschienen – je zwei auf
beiden Seiten –, ließen keinen Zweifel über ihre Absichten zu.
    »Nehmt ihn fest!« befahl Raleigh.
    Rhodan gab sich noch nicht geschlagen. Er wußte, daß er keine Zeit mehr hatte, nach dem
Impulsstrahler zu greifen, aber vorläufig erschien es ihm noch unglaublich, daß außer Raleigh
auch dessen Helfershelfer gegen hypnotische Beeinflussung unempfindlich sein sollten.
    Er drehte sich also leicht zur Seite, bis der Wirkungskegel des Psychostrahlers die eine der
beiden Türen umfaßte und befahl: »Ihr werdet mich in Ruhe lassen! Nehmt die Waffen herunter!«
    Die Männer taten nichts dergleichen. Nebeneinander kamen sie in das Zimmer hereinmarschiert,
und Rhodan hörte, daß auch die beiden anderen an der Tür hinter ihm sich in Bewegung gesetzt
hatten.
    Nur eine Zehntelsekunde lang hemmte die Überraschung, daß sein sonst so wirkungsvoller
Psychostrahler bei dieser Aktion nicht mehr wert war als das Metall, aus dem er bestand, sein
Denkvermögen. Blitzschnell war er sich darüber im klaren, daß es jetzt vor allen Dingen Zeit zu
gewinnen galt. Zeit, damit Captain Farina in die Entwicklung eingreifen konnte.
    »Halt!« rief Rhodan den Männern entgegen. »Noch einen Schritt weiter – und ich mache aus
euch ein Häufchen Asche!«
    Er hob den Psychostrahler einen Zoll höher und krümmte ostentativ den Finger. Die Männer
blieben stehen, und Rhodan erkannte seine Chance. Er mußte reden.
    »Ihr denkt jetzt«, begann er mit spöttischem Grinsen, »ihr braucht nur auf eure Abzüge zu
drücken, und schon ist es zu Ende mit mir, wie? Vergeßt nicht, daß ich, selbst wenn ihr mich
gleich richtig trefft, noch lange genug zu leben habe, um euch mit auf die Reise zu nehmen.«
    Es war ein närrisches, kindisches Geschwätz, aber es brachte Zeit ein und machte die vier
Leibwächter unsicher. Einer von ihnen sah zu Raleigh hinüber.
    Raleigh wußte nicht, woran er war.
    »Er blufft«, brummte er. »Das Ding ist eine Hypnowaffe, man kann damit nicht schießen.«
    Aber so ganz

Weitere Kostenlose Bücher