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Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sicher war er seiner Sache selber nicht, und seine Männer merkten es.
    Sie blieben stehen und starrten Rhodan an.
    »Nun?« fragte Rhodan. »Wollt ihr probieren? Es ist ein schneller und schmerzloser Tod, das
verspreche ich euch.«
    Einer der vier Männer warf plötzlich den Kopf in den Nacken und schrie: »Ach was! Er blufft
doch nur …«
    Rhodan sah, wie sein Finger sich um den Abzug krümmte, und dachte mit Bedauern daran, daß
Farina nun in jedem Fall zu spät kommen würde.
    »Ein vorzüglicher Tip, Mister Adams!« jubelte Bradley. »Hanson & Sons ist seit
gestern um zwölf Punkte gestiegen.«
    Adams fühlte sich von dem überschwenglichen Ausbruch nur wenig beeindruckt. Er lächelte ein
wenig spöttisch und sagte: »Haben Sie nur Geduld. Sie werden noch weiter steigen. Wenigstens noch
um dreißig Punkte, schätze ich.«
    Bradley setzte sich vor die andere Seite des Schreibtisches. In den vergangenen drei Tagen war
er wenigstens zweimal am Tag bei Adams gewesen. Adams empfing ihn in einem kleinen Büroraum, der
durch nichts verriet, wer Adams in Wirklichkeit war.
    Er hatte sich schon ein paarmal gefragt, was ihn dazu veranlaßt habe, an Elmer Bradley einen
solchen Narren zu fressen. Aber er fand keine Antwort darauf. Der junge Mann gefiel ihm
einfach.
    Er gefiel ihm so sehr, daß er ihm am ersten Tag ihrer Bekanntschaft dreißigtausend Dollar
geliehen hatte, damit er seinen Schaden wieder wettmachen konnte. Bradley hatte sich des
Vertrauens als würdig erwiesen und Adams die erworbenen Aktien vorgezeigt. Adams selbst hatte ihm
den Hanson-Sons-Tip gegeben und damit eine gute Nase gehabt. Insgesamt waren seit vorgestern
Hanson & Sons um einundzwanzig Punkte gestiegen – das heißt: Bradley hatte an den
eingezahlten dreißigtausend bereits gut verdient.
    »Ich habe etwas für Sie«, sagte Bradley plötzlich und machte dazu ein Gesicht, als habe er
Weihnachtsgeschenke eingekauft.
    Adams zog die Brauen in die Höhe. »So? Zeigen Sie her!«
    Bradley zog ein mehrmals zusammengefaltetes, zeitungsähnliches Gebilde aus der Tasche, das
sich bei näherer Betrachtung als privater Börsenprospekt erwies.
    Adams studierte ihn sorgfältig, und je länger er las, desto aufgeregter wurde er.
    »Das hat die Welt noch nicht gesehen«, stieß er schließlich hervor. »Der Mann muß ein Narr
sein.«
    Bradley machte ein etwas verlegenes Gesicht.
    »Ich dachte, daß es Sie interessieren würde«, sagte er. »Aber ich verstehe nicht allzuviel
davon. Wollen Sie's mir erklären?«
    Adams nickte eifrig und begann: »Jemand – ein Peruaner – gibt vor, eine sehr
ergiebige Goldmine gefunden zu haben. Das abbauwürdige Vorkommen wird auf mehr als zehn Millionen
Tonnen geschätzt. Gutachten liegen vor. Der Mann hat mit all dem Geld, das ihm zur Verfügung
stand, den nötigen Boden erworben und will nun eine Aktiengesellschaft zur Ausbeutung der Mine
gründen. Die peruanischen Finanzgesetze sind ziemlich lasch. Er hat also seine Idee
ausgeschrieben, und da er selbst sich bisher noch keine Kompagnons gesucht hat, beziffert er den
Grundbesitz mitsamt der Goldgrube auf dreißig Prozent des Stammkapitals der zu gründenden
Gesellschaft und überläßt es jedem, der Lust hat, sich mit den übrigen siebzig Prozent und damit
der unantastbaren Majorität einzukaufen.«
    Adams' sonst so ausdruckslose Augen hatten zu glänzen begonnen. Er kümmerte sich nicht darum,
ob Bradley die Erklärung verstanden hatte. Er kam hinter seinem Schreibtisch hervor und humpelte
zur Tür hinaus. Bradley wartete länger als eine Stunde auf ihn. Erst dann begann er zu glauben,
daß er ihn an diesem Tag nicht mehr zu sehen bekommen werde, und verließ das Büro.
    Adams jedoch entwickelte inzwischen hektische Tätigkeit. Von seinem eigentlichen Büro aus gab
er Anweisungen an die Banken der General Cosmic, den für den Ankauf der peruanischen Aktien
nötigen Betrag zur Verfügung zu stellen. Der Betrag machte nach oberflächlicher Schätzung etwa
anderthalb Milliarden Dollar aus, und ebenso oberflächlich errechnete Adams, daß die General
Cosmic an der Goldmine wenigstens sechs Milliarden verdienen würde.
    Eine halbe Stunde, nachdem er den Prospekt gelesen hatte, führte Adams ein ausgedehntes
Telefongespräch mit Señor Ramirez in Callao, dem Besitzer des zukünftigen Minengrundstücks.
Ramirez war über alle Maßen erfreut, daß sich so schnell ein Partner gefunden habe, und
versprach, die geologischen Gutachten noch am

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