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Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ziehen.
    Tiff schilderte die Lage.
    »Wir bringen Sie hinaus«, schloß er.
    Deringhouse ließ sich wieder sinken und machte eine abwehrende Handbewegung.
    »Keine Rede davon«, sagte er. »Ich habe Zeit gehabt, mir den Kopf über Rhodans Plan zu
zerbrechen. Sie sind in wichtiger Mission unterwegs, Tifflor, und am besten wird es sein, wenn
Sie sich aus dem Staub machen und mit Rhodan Verbindung aufnehmen. Nehmen Sie die Mädchen und
diese beiden mit«, dabei deutete er auf Eberhardt und Hump, »und vergessen Sie nicht, sich zu
bewaffnen.«
    Rhodan erhielt Nyssens Meldung wenige Sekunden vor der Transition. Er leitete sie
an McClears weiter und schärfte dem Kapitän ein: »Wir werden die K-9 heraushauen müssen. Achten
Sie darauf, daß die feindlichen Schiffe kampfunfähig gemacht, aber nicht zerstört werden.«
    Kurz darauf verschwanden die beiden Schiffe spurlos aus ihrer bisherigen Position und gingen
in den Hyperraum. Zwei Lichtjahre entfernt, in nur drei Astronomischen Einheiten Abstand von der
orangefarbenen Sonne des Doppelsystems, tauchten sie wieder auf.
    21.17 Uhr Terrania-Zeit.
    Der Kampf begann.
    In der militärischen Raumflotte der Springer war die ›Gruppe‹ die kleinste
selbständige Einheit. Eine Gruppe bestand aus fünfundzwanzig bis fünfunddreißig Schiffen und
stand unter der Führung eines Mannes, dessen Rang dem eines irdischen Fregattenkapitäns
entsprach.
    Kapitän Harlgas war mit seiner Gruppe dem System Beta-Albireo am nächsten gewesen, als Ornafer
seinen verzweifelten Hilferuf über Hyperfunk in den Raum geschickt hatte.
    Harlgas hatte sofort gehandelt.
    Wenige Sekunden nach Beendigung der Transition hatte er sich ein klares Bild von der Lage
gemacht. Die in Bedrängnis geratene ORLA XI entfernte sich mit hoher Geschwindigkeit aus dem
System. Ihr am nächsten stand ein feindliches Schiff arkonidischen Typs. Etwas weiter von ihr
entfernt gab es noch ein drittes Fahrzeug, das so klein und ungefährlich aussah, daß Harlgas es
ohne Risiko angreifen zu können glaubte. Wenige Sekunden später erzielten die Geschütze der
Gruppe einen Treffer auf dem kleinen Fahrzeug und machten es manövrierunfähig. Harlgas ließ das
Feuer einstellen und wartete darauf, was der Feind nun unternehmen würde. Dabei ließ er das
weitaus größere Schiff, das zunächst untätig in etwa dreißigtausend Kilometern Entfernung
gewartet hatte und dann plötzlich Fahrt aufnahm, keine Sekunde außer acht.
    Er begriff ziemlich schnell, daß der Gegner zum Angriff ansetzte, und schickte die Schiffe
seiner Gruppe in Verteidigungsposition.
    Es wäre ihm wohler gewesen, hätte er gewußt, was er da für einen Gegner vor sich hatte. Ein
kurzes Gespräch mit Orlgans auf der ORLA XI hatte ihn darüber belehrt, daß die Schiffe zwar
arkonidischer Herkunft waren – wie er selbst gesehen hatte – der Gegner aber nicht zu
den Arkoniden gehörte.
    Noch komplizierter wurde die Lage, als der Orter meldete, daß ein winziges Fahrzeug das
manövrierunfähige Schiff verließ.
    Harlgas wies zwei seiner Kapitäne an, das kleine Fahrzeug zu verfolgen. Die anderen
siebenundzwanzig hielt er auf den angewiesenen Positionen und schärfte ihnen ein, den
herannahenden Gegner auf keinen Fall zu unterschätzen.
    Der Zerstörer löste sich planmäßig von der K-9 und schoß in den Raum hinaus. Tiff
beschleunigte mit mäßigen Werten. Die Maschine war eine Weiterentwicklung der alten
Raumjagdzerstörer.
    »Wohin?« fragte Hump.
    »Deringhouse hat gesagt, wir sollten mit Rhodan Verbindung aufnehmen«, antwortete Tiff. »Ich
habe zwar keine Ahnung, wo Rhodan steckt, aber …«
    »… aber wenn Deringhouse etwas sagt«, unterbrach ihn Hump, »dann glaubst du ebenso fest daran,
als hättest du's in der Bibel gelesen, nicht wahr?«
    Tiff blieb ruhig.
    »Nicht ganz so fest«, gab er zurück. »Aber Deringhouse muß wissen, was er sagt.«
    Der Platz in der Kanzel war knapp bemessen. Es gab nur drei Sitze, und der Bequemlichkeit
halber hatten Hump und Eberhardt je eines der Mädchen auf den Schoß nehmen müssen.
    Wegen der drohenden Gefahr blieben die Raumanzüge geschlossen, und die Verständigung ging den
Umweg über den Helmfunk. Tiff sah, wie das Bild auf dem Tasterschirm in Bewegung geriet. Der
Taster war der Bewegung der feindlichen Flotte gefolgt und hatte sie als Schwarm bewegungsloser
Punkte abgebildet. Jetzt jedoch lösten sich zwei Punkte aus dem Schwarm und begannen auf das
Zentrum des Schirms

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