Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
einem einzigen Vorfall zu berichten: General Cosmic verliert
über Nacht anderthalb Milliarden.

3.
    Der Verlust war in Wirklichkeit weitaus größer.
    General Cosmic war ein Konzern, der aus einer großen Reihe scheinbar unabhängiger Unternehmen
bestand. Das, was sich General Cosmic Company nannte, war in Wirklichkeit nur das
Verwaltungszentrum Hunderter von Teilunternehmungen.
    Solche Dinge waren den Börsenleuten nicht verborgen geblieben. Obwohl Adams die Verflechtung
mit äußerster Vorsicht betrieben hatte, war von etwa zwanzig der insgesamt
einhundertdreiundneunzig Einzelunternehmen bekannt, daß sie zur General Cosmic gehörten.
    Als nun ruchbar wurde, daß General Cosmic mit der peruanischen Goldmine im Betrag von
anderthalb Milliarden Dollar hereingefallen war, fielen die Kurse der zwanzig bekannten
Teilunternehmen ins Bodenlose.
    Durch diese Vorgänge nervös gemacht, entledigten sich auch die Aktionäre der Unternehmen, von
denen bisher noch nicht bekannt war, daß sie zur General Cosmic gehörten, auf dem schnellsten Weg
ihrer Aktien und machten dadurch die GCC-Baisse um so heftiger. Glücklicherweise hielt jedoch die
GCC selbst von jedem beteiligten Unternehmen mindestens neunzig Prozent des Aktienkapitals in der
Hand, so daß dieser Effekt zwar spürbar, aber keineswegs gefährlich war.
    Der Kurssturz wurde letztlich dadurch zum Halten gebracht, daß eine Reihe besonders schlauer
Spekulanten am Nachmittag dieses Tages GCC-Aktien in rauhen Mengen zu kaufen begann. Sie hielten
die ganze Sache für einen wohlgelungenen Börsentrick und glaubten, sich auf diese Weise reich zu
machen.
    Wie sich später herausstellte, hatten sie richtig kalkuliert. Allerdings nicht etwa deshalb,
weil das Ganze nur ein Trick gewesen wäre, sondern weil die GCC auf genügend kräftigen Beinen
stand, um einen solchen Verlust wieder wettzumachen.
    Rhodan erreichte gegen Mittag des Katastrophen-Tages New York. Vom Flugplatz aus suchte er
Homer G. Adams auf und fand einen Mann, der den Glauben an sich verloren hatte und vom
Nervenzusammenbruch nicht mehr allzuweit entfernt war.
    Rhodan verlor eine wertvolle Stunde, die er damit zubrachte, Adams neuen Mut einzuflößen. Sein
Hauptargument war: »Die General Cosmic verfügt über ein Kapital von mehr als zweihundert
Milliarden Dollar. Durch die Goldmine und den Börsensturz haben wir insgesamt vier Milliarden
verloren. Es lohnt sich nicht, deshalb den Kopf hängen zu lassen. Wir haben Wichtigeres zu
tun.«
    Aber erst nach geraumer Zeit interessierte es Homer G. Adams zu hören, was denn dieses
Wichtigere sei. Rhodan verlangte Auskunft darüber, wie es zu dieser Fehlspekulation gekommen
war.
    »Nicht, weil ich Ihnen mißtraue«, fügte er sofort hinzu, »sondern weil in der letzten Zeit
Kräfte am Werke sind, die es sich offenbar zum Ziel gemacht haben, die Dritte Macht zu ruinieren.
Ich hoffe, durch Sie eine Spur zu finden, Adams, begreifen Sie das endlich.«
    Homer G. Adams gab einen ausführlichen Bericht. Er war es gewöhnt, ein Mikro-Aufnahmegerät mit
sich herumzutragen. Alle Gespräche, die er mit Bradley oder mit anderen geführt hatte, waren
aufgezeichnet. Es waren mehr diese Aufzeichnungen, die Rhodan interessierten, als Adams' direkter
Bericht.
    Die Spur war ohne psychoanalytische Vorkenntnisse zu finden. Rhodan hörte sich das ganze Band
an und spielte dann Adams jenes erste Gespräch mit Bradley vor, das im Schnellimbiß an der Ecke
der Wall Street geführt worden war.
    Adams hörte aufmerksam zu.
    »Fällt Ihnen etwas auf?« fragte Rhodan schließlich.
    Adams dachte nach. Dann schüttelte er verwundert den Kopf. »Nein, nichts.«
    »Sind Sie üblicherweise der Mann«, fuhr Rhodan fort, »der leichtfertig Geld verleiht?«
    Adams protestierte. »Das bin ich niemals gewesen. Aus verschiedenen Gründen.«
    Rhodan verzichtete auf die Darlegung der Gründe. »Warum haben Sie Bradley dann dreißigtausend
Dollar geliehen?«
    Adams zuckte mit den Schultern. »Mein Gott, er war mir sympathisch. Ich habe mir selbst den
Kopf darüber zerbrochen, warum ich ihn so gern mochte – es war eben einfach so.«
    Rhodan nickte und zeigte auf das winzige Aufnahmegerät. »Ist Ihnen nicht aufgefallen, daß
Bradley nicht nach dem Grund gefragt hat, warum Sie ihm das Geld leihen wollten?«
    »Nein«, gestand Adams überrascht.
    »Ich weiß natürlich nicht, was die Psychologen dazu sagen werden«, meinte Rhodan. »Aber nach
meiner Ansicht sollte man von

Weitere Kostenlose Bücher