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Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mehr erreichen können. Wenn man ein Unternehmen von der Größe der GCC mit
mehr als zehn Prozent ihres Stammkapitals hereinfallen läßt, bedeutet dies gewöhnlich das Ende
des Unternehmens. Das alles lag in Ihrer Hand, Bradley. Sie haben es sich zwischen den Fingern
hindurchgleiten lassen, Bradley. Aus Angst haben Sie überstürzt gehandelt und dabei erreicht, daß
ich von jetzt an bei Anschlägen auf die General Cosmic besonders vorsichtig operieren muß, wenn
ich es mir überhaupt noch leisten kann, gegen die GCC vorzugehen. Sie werden sich einer neuen
Schulung unterziehen, Bradley.«
    Bradley zuckte zusammen.
    Er hatte, nachdem Monterny ihn, den hervorragenden Telepathen, aufgespürt hatte, eine erste
Schulung durchmachen müssen und war der festen Überzeugung, selbst in der Hölle könne es nicht
schlimmer sein. Die Schulung diente lediglich dem Zweck, Bradleys parapsychologische Fähigkeiten
bis zur Grenze ihrer Kapazität zu aktivieren und Bradley mit den Zielen des Overhead vertraut zu
machen. Vertraut gleichzeitig mit der Erkenntnis, daß es gegen diese Ziele keinen Widerspruch
gab.
    Bradley, der, abgesehen von seiner besonderen Begabung, ein völlig normaler Mensch gewesen
war – auch in seinen Ansichten –, hatte zweimal versucht, sich dem Zugriff seines neuen
Herrn zu entziehen.
    Zweimal hatte er die brutale Macht des Overhead zu spüren bekommen. Zweimal hatte er jenen
geistigen Hammerschlag verspürt, der seinen eigenen Willen von einer Sekunde zur anderen
wegwischte und nur noch die Befehle des Overhead gelten ließ. Befehle, die auf der Stelle
ausgeführt werden mußten.
    Bradley konnte sich ausmalen, daß die zweite Schulung womöglich noch unerfreulicher sein würde
als die erste. Aber er widersprach nicht.
    »Morgen wird Sie jemand abholen«, erklärte der Overhead. »Gehen Sie mit ihm – und aus
Ihnen wird ein anderer Mensch werden.«
    Monterny beendete das Gespräch. Das Gewirr der grellen Linien auf Bradleys Bildschirm
erlosch.
    Monterny aber gab von seiner Zentrale aus die Anweisung, daß weitere Teile der Aktivität
seiner Gruppe zur japanischen Nebenstelle zu verlagern seien.
    Von den zukünftigen Unternehmungen versprach er sich mehr, wenn ihr Ausgangspunkt näher an der
feindlichen Basis lag.
    General Cosmic erholte sich wieder. Die Kurse zogen wieder an, und die kaufwilligen
Spekulanten begannen zu jubeln.
    Aber ein paar tausend Kilometer weiter westlich gab sich ein Mann insgeheim alle Mühe, den
Todesstoß gegen die Dritte Macht und damit automatisch auch gegen die General Cosmic so gründlich
wie möglich vorzubereiten.
    Clifford Monterny, genannt der Overhead, versammelte seine Mutanten in der japanischen
Nebenzentrale und informierte sie über seine Absichten.
    »Diesmal wird es keinen Fehlschlag geben«, erklärte er. »Am Ende dieses Unternehmens wird es
Perry Rhodan und seine Dritte Macht nicht mehr geben.«
    In Terrania waren inzwischen die Arkoniden Crest und Thora bei den psychologischen
Untersuchungen an dem Gefangenen Raleigh in ein Stadium gelangt, in dem sie die ersten wichtigen
Auskünfte zu bekommen hofften.
    Der Auswertungssektor des Tastergeräts fraß sich zunächst durch den Wust von Erinnerungen
hindurch, die mit der Sacramento-Affäre nichts zu tun hatten.
    Bilder aus der Kindheit, aus Raleighs Schulzeit, Militärdienst, Studien an der Technischen
Hochschule in Kalifornien.
    Der A-Sektor verwarf sie und stieß schließlich auf das Wesentliche.
    Crest schrie vor Überraschung auf, als er das erste Bild aus der Serie der gewünschten
Informationen zu sehen bekam: ein Mann mit verwaschenen Umrissen und unerkennbarem Gesicht, der
gewissermaßen aus der Luft heraus neben Raleigh in dessen Büro erschienen war und ihm einen
heftigen Schrecken versetzt hatte.
    Thora starrte mit großen Augen auf die kurze Bildfolge, die Crest in stetiger Wiederholung
abrollen ließ.
    »Das ist doch nicht möglich«, sagte sie.
    Crest nickte, noch ein wenig verwirrt. »Doch. Von diesem Augenblick an stand Raleigh unter
hypnotischem Einfluß. Offenbar konnte der psychologische Druck bereichsweise verringert oder
verstärkt werden. Raleigh erinnert sich zum Beispiel noch an den Vorgang als solchen, aber dafür,
daß er das Bild jenes Mannes aus dem Gedächtnis verlor, hat der Unbekannte gesorgt. Sieh dir das
an: keine Figur, kein Gesicht, nichts.«
    Thora starrte Crest von der Seite her an.
    »Das klingt so«, erkundigte sie sich, »als hieltest

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