Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
zwanzig Mann nordöstlich Osaka
gelandet war und nach dem Schlupfwinkel des Unbekannten suchte. Nyssen wurde aufgefordert, alle
Informationen unverzüglich zur Verfügung zu stellen.
    Nyssen kehrte auf der Stelle um und fuhr zu seinem Hotel zurück. Er parkte seinen Wagen so,
daß er ohne Verzögerung wieder davonfahren konnte, und fuhr mit dem Lift hinauf in seine
Etage.
    Das erste, was er sah, als er sein Zimmer betrat, war Michikai. Michikai lag auf dem Boden und
hatte ein Loch in der Stirn.
    Die beiden Männer, die Michikai gebracht hatten, standen zu beiden Seiten der Tür. Jeder von
ihnen hielt eine Pistole in der Hand und ließ keinen Zweifel daran, auf welches Ziel er im
Notfall zu schießen gedachte.
    Nyssen erschrak tatsächlich, aber im Lauf zweier Sekunden faßte er sich wieder. Nach außen hin
jedoch gab er sich den Anschein, als sei er gerade an einem Nervenzusammenbruch
vorbeigekommen.
    Dreißig Kilometer weiter hatte der Mann, der auf Rhodans Befehl hin für die Verbindung mit
Nyssen zuständig war, alle Mühe, das Gemurmel zu entziffern.
    »… Hotel, Tor der himmlischen Vögel – Zimmer zwo-eins-eins-sieben – zwei
Männer – gefangengenommen.«
    Die Entfernung von Nyssen bis zu den beiden Männern betrug drei Meter. Der aktive Teil des
Mikrophons war in die Haut des Halses eingesetzt und nahm selbst schwächste Kehlkopfschwingungen
auf. Nyssen hatte eine gute Chance, daß die beiden sein Gemurmel nicht verstanden. Er gab sich
Mühe, eine Menge Speichel zu erzeugen und ließ einen Speichelfaden zum linken Mundwinkel
hinauslaufen, so daß er nun vollends wie ein zu Tode erschrockener Irrer aussah.
    Einer der beiden Männer kam auf ihn zu. Er grinste. »Warum so schreckhaft, mein Junge? Wir
wollen dir nichts tun.«
    Er bewegte sich geschickt. Keine Sekunde lang kam er dem anderen in die Schußlinie.
    »Was – was wollt ihr?« fragte Nyssen stotternd.
    Der Mann zeigte auf Michikais Leiche. »Diesen Mann hier abliefern und dich zu einer
Spazierfahrt einladen.«
    »N-nein!« protestierte Nyssen schreiend. »Ich will nicht!«
    »Halt den Mund, du Narr! Wir waren dabei, als du den armen Kerl dort umlegtest, verstanden?«
Dabei deutete er ein zweites Mal auf Michikai. »Du kannst uns dankbar sein, daß wir dich nicht
der Polizei übergeben, sondern mitnehmen.«
    »Wohin?« fragte Nyssen furchtsam.
    »Das wirst du schon merken. Hast du Waffen?«
    »Nein – ja, schon.«
    Er deutete auf die linke Schulter. Den schweren Neutronenstrahler würden sie sowieso finden,
ob er es ihnen verriet oder nicht.
    Der Mann trat um ihn herum und griff ihm von unten her in die Achselhöhle. Er löste den
Halfter und betrachtete die Waffe.
    »In Ordnung«, sagte er, nachdem er Nyssen abgeklopft hatte. »Wir können gehen.«
    Der andere öffnete die Tür und trat auf den Gang hinaus. Nyssen setzte sich in Bewegung.
    Der Portier, an dem sie vorbeigingen, merkte nichts davon, daß man Nyssen gewaltsam von hier
wegbrachte. Unbehelligt erreichte Nyssen mit seinen beiden Begleitern den Wagen, in dem die
beiden gekommen waren. Ein Chauffeur ließ den Motor anlaufen, während sie einstiegen. Nyssen saß
auf dem Hintersitz zwischen seinen beiden Bewachern.
    Als der Wagen anfuhr, brummte er mit minimalem Atemaufwand: »Fahren weg« in das
Telekom-Mikrophon und hoffte, daß sein Verbindungsmann den richtigen Sinn erfassen würde.
    Das Auto wand sich eine halbe Stunde lang durch den morgendlichen Verkehr der großen Stadt.
Dann gewann es eine der breiten Ausfallstraßen und schoß in nordöstlicher Richtung davon.
    Nyssen hatte Zeit gehabt, einen Plan zu entwickeln. Er wußte, daß es jetzt vor allen Dingen
darauf ankam, nicht unter den hypnotischen Einfluß des Unbekannten zu geraten.
    Es mußte einen Weg geben, eine Beeinflussung zu verhindern.
    Zum Beispiel, den Unbekannten durch Ergebnisse ablenken, die ihm wichtiger erscheinen mußten
als eine Beeinflussung seines neuen Gefangenen.
    Auf der gesamten Fläche des Fünf-Kilometer-Kreises, dessen Lage Rhodan nach Tako
Kakutas Sprungdaten bestimmt hatte, gab es nur drei Gebäude. Eines davon war eine halb zerfallene
Scheune, die beiden anderen waren Landhäuser im typisch japanischen Stil.
    Rhodan war mit zwanzig Mann im Lauf der Morgendämmerung in einem Transporter hier angekommen.
Der Transporter kehrte sofort um, nachdem er seine Last abgeladen hatte.
    Rhodan und seine Begleiter trugen arkonidische Kampfanzüge. Sie waren mit Mikrogeneratoren

Weitere Kostenlose Bücher