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Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einer Falle saß. Wenn Rhodan – der Overhead zweifelte keine Sekunde daran, daß die
Unsichtbaren Rhodans Leute waren – auf die Gefangenen keinen so großen Wert legte wie er,
Monterny, es zunächst geglaubt hatte, dann konnte er das Haus von seiner Geistertruppe zu jedem
beliebigen Zeitpunkt in die Luft sprengen lassen.
    Daß er das tun würde, war nach den ersten Beobachtungen nicht mehr sonderlich
wahrscheinlich.
    Aber Monterny war der Mann, der sich stets rechtzeitig vorsah. Unter dem Haus – in einem
Keller, der nur ihm selbst zugänglich war – begann ein Gang, der erst in einem Kilometer
Entfernung wieder an die Oberfläche mündete.
    Ein Kilometer, schätzte der Overhead, sollte genug sein.
    Genau eine Stunde nach seiner Gefangennahme begann Nyssen mit allen Kräften gegen
die Tür zu trommeln. Er hämmerte eine Viertelstunde lang, dann hörte er Schritte.
    Er klopfte so lange, bis die Tür sich zu öffnen begann. Dann erst wich er zur Seite und duckte
sich.
    Der Wächter hatte die Pistole zwar in der Hand, aber Nyssen kam aus einer anderen Richtung als
der, in der ihn der Mann vermutete.
    Nyssens Handkante traf ihr Ziel auf den Zentimeter genau. Mit einem wilden Aufschrei ließ der
Wächter die Waffe fallen.
    Er war langsam im Vergleich zu Nyssen. Nyssens wohlgezielter Faustschlag schmetterte den
Wächter auf den harten Boden.
    Eine Minute lang war er bewußtlos. In der Zwischenzeit hatte Nyssen die Waffe an sich genommen
und sich davon überzeugt, daß der Gang vor dem Raum verlassen war.
    »Hör zu!« forderte er seinen Wächter auf. »Ich bin in einer bösen Lage, wie du weißt. Ich
brauche dich, um hier herauszukommen. Ich lege nicht den geringsten Wert darauf, wieder
eingefangen zu werden. So wenig Wert, daß ich dich sofort erschießen werde, wenn du irgend etwas
tust, was mir nicht gefällt. Hast du das verstanden?«
    Der Mann war Japaner. Er nickte hastig. Nyssen war überzeugt davon, daß er nur noch unter
relativ schwachem, posthypnotischem Einfluß stand.
    »Hier gibt es noch einen zweiten Gefangenen«, stellte Nyssen fest. »Wo ist er?«
    Der Wächter machte eine hilflose Handbewegung auf den Gang hinaus.
    »Wie viele Wächter gibt es insgesamt hier unten?«
    »Fünf.«
    »Führe mich zu dem anderen Gefangenen, aber so, daß wir keinem Wächter in die Arme
laufen.«
    Der Japaner führte Nyssen ein paar Minuten lang durch die Gänge.
    Dann fanden sie Crest.
    Der Arkonide brauchte eine Weile, um das Glück zu begreifen, das ihm widerfuhr. Nyssen hatte
Mühe, ihm seinen Plan auseinanderzusetzen.
    »Wir sind noch lange nicht in Sicherheit«, erklärte Nyssen mit Bestimmtheit. »Der Unbekannte
hat seinen Stützpunkt noch fest in der Hand. Wir müssen an den Neutronenstrahler herankommen, den
man mir abgenommen hat.«
    Crest verstand schließlich. Darüber hinaus war er mit allem einverstanden, was Nyssen ihm
vorschlug. Bei geöffneter Tür schrie er mit voller Lungenkraft in den Gang hinaus, und sein
Wächter, der verwundert über so viel Lärm herbeigelaufen kam, wurde von Nyssen
niedergeschlagen.
    An den anderen drei Wächtern schlichen sie sich vorbei. Crest bezog mit der erbeuteten Waffe
am Lift Posten, während Nyssen mit dem Japaner hinauffuhr. Der Japaner selbst gab ihm den Tip, wo
er die Neutronenwaffe wiederfinden könne. Es war dasselbe Zimmer, in dem einer seiner Bewacher
für eine Minute verschwunden war, als sie hier ankamen.
    Nyssen, obwohl über die Besatzung des Hauses nicht informiert, unternahm den Versuch, seine
Waffe wiederzuerbeuten und hatte Erfolg. Mit seinem Wächter kehrte er in den Keller zurück.
    Im Keller manipulierte er – von Crests Anweisungen kräftig unterstützt – eine Weile
an der Waffe herum und deponierte sie dann an einem Ort, den er für ebenso wirkungsvoll wie
sicher hielt.
    Schließlich setzte er sich mit Rhodan in Verbindung.
    Wenige Minuten später gingen Rhodans Leute, deutlich sichtbar, von zwei Seiten her
zugleich gegen das Landhaus vor. Der Angriff aus westlicher Richtung begann etwa zwei Minuten
früher als der aus südlicher. Das hatte zur Folge, daß das Haus für diese zwei Minuten an der
südlichen Front fast unbewacht war.
    Nyssen und Crest nutzten die Zeit. Sie liefen Rhodans Leuten in die Arme, als sie etwa hundert
Meter von dem Haus entfernt waren.
    Rhodan wurde verständigt und blies den Angriff sofort ab. Einer der Männer, mit Mikrophon und
Lautsprecher bewaffnet, drang in den Innenhof des

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