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Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon

Titel: Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gäste um etwa 800 Meter nach oben
trug.
    Orcasts gewohntes Lächeln verlor sich. Sorgenschwer blickte er auf die 1.500 Meter
durchmessende Bodenrundung seines Palasts hinunter. Noch pulsierte in dem wundervollsten Park des
Planeten Arkon das Leben. Noch unterhielt man sich begeistert über die nebensächlichsten
Nebensächlichkeiten. Wie lange noch?
    Orcast fühlte sich müde und erschöpft. Eine vierstündige Festfolge verlangte zu viel von
Körper und Verstand. Er war es seinem Ruf schuldig, geistreich und witzig zu sein.
    Sein ergebener Leibsklave, ein Naat, bettete den Herrscher auf seine starken Arme.
    Ein transparenter Energieschirm wich unter den Körperimpulsen der Näherkommenden zurück.
    Orcast war nun weit von dem bunten Treiben entfernt. Wortlos ließ er sich von dem dreiäugigen
Titanen entkleiden und in weiche, duftende Umhänge hüllen.
    Wohlig genoß er das hautaktive Vibrieren des Ruhelagers.
    »Es war langweilig, Tranto«, beschwerte er sich vorwurfsvoll. »Gehört es nicht zu deinen
Pflichten, mir dilettantische Komponisten vom Rang eines Offentur vom Leib zu halten? Er
beleidigt meine Sinne mit seiner schwachen Gabe, wobei zu erörtern wäre, ob das, was er bot,
überhaupt als Gabe anzusprechen ist. Ich gestatte mir, etwas zu ruhen. Es dürfte mit das einzige
sein, was ich, die imperialistische Glorifizenz, noch zu gestatten habe. Eine bedauerliche
Tatsache, die nur der Spötter über sich selbst ohne totalen Verlust seiner restlichen Energien
überwinden kann.«
    Der Zyklop zog sich zurück. Er wußte, daß Orcast keine Antwort erwartete.
    Draußen, vor der offenen Aussichtswand des kleinen Ruheraums, klang helles Gelächter auf.
Robotgleiter mit köstlichen Getränken huschten von Terrasse zu Terrasse.
    Orcast wunderte sich einen Augenblick über die merkwürdige Haltung seines Leibsklaven. Seit
wann rannte der Zyklop wie benommen gegen die Tür an?
    Orcast verfing sich in müden Gedankengängen über Sinn oder Unsinn des Daseins. Er wurde erst
munter, als ein kleines, pelziges Geschöpf vor ihm erschien. Gucky grinste mit seinem einzigen
Nagezahn.
    »Hallo, alter Junge!« piepste der Mausbiber in einwandfreiem Interkosmo. »Leutnant Guck, wenn
Sie gestatten. Mitglied eines Spezialkommandos der Dritten Macht.«
    Gucky rutschte auf seinem breiten Hinterteil näher. Sein Mausegesicht war eitel Wonne. Orcast
war beherrscht genug, um seiner panikartigen Überraschung nur mit einem leichten Räuspern
Ausdruck zu geben.
    »Köstlich!« Er lächelte in gewohnter Maske. »Mir scheint, ich sehe in Euch das intelligente
Lebewesen eines meiner Planeten.«
    »Irrtum«, bedauerte der Mausbiber gänzlich unkonventionell. »Sie gestatten?«
    Für den Bruchteil einer Sekunde richtete sich sein Blick auf die hinter wunderschönen Pflanzen
verborgene Schaltanlage des Ruheraumes. Orcast empfand erstmals die drohende Gefahr, als der
Schalter für die Errichtung der schützenden Energiefelder ruckartig nach unten klappte.
    Orcast wollte sich erheben. Im selben Augenblick wurde er von unsichtbaren Kräften auf sein
Lager gepreßt.
    »Ich bin nämlich Leutnant Guck vom Mutantenkorps«, betonte der Mausbiber nochmals. »Noch nie
davon gehört, wie? Wieso ich hier hineinkam, denken Sie? Einfach, alter Junge. Ich bin
nämlich – ach so, ich soll ja nichts wiederholen. Nun ja, ich bin nebenbei auch ein
Teleporter. Sie werden sich doch nicht aufregen? Es ist mir verboten worden, Sie aufzuregen.«
    Gucky grinste noch freundlicher. Seine Mausenase runzelte sich weit nach oben, und die
zierlichen Vorderpfoten mit den kleinen Greifhänden fuchtelten in der Luft herum.
    Orcast kämpfte um seine Beherrschung. Er wußte genügend über die Bemühungen der
parapsychischen Wissenschaft, um das so jähe Auftauchen des kleinen Wesens verstehen zu können.
Hier waren Kräfte am Werk, die von der ausgefeilten Sicherheitsautomatik nicht mehr erfaßt werden
konnten.
    Gucky lockerte seine geistige Umklammerung. Orcast begann, in tiefen Zügen die Luft
einzusaugen. Sein Geist war plötzlich hellwach, was auch der telepathisch begabte Mausbiber
erfaßte.
    »Machen Sie keine Dummheiten, alter Junge«, bat er rasch. »Wir haben fast vier Stunden darauf
gewartet, bis Sie wieder allein waren. Es geht um eine kleine Besprechung, das ist alles. Der
Chef will Ihnen bestimmt nicht an den Kragen. Äh – haben diese Tücher überhaupt einen
Kragen?«
    Guckys große Augen inspizierten die duftigen

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