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Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon

Titel: Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verstehen, daß er über die ungebührliche Form sehr
wohl unterrichtet war. Orcast nickte wortlos. Sein überall bekanntes Lächeln hatte sich verloren.
Immer hastiger durchforschte er die Züge des Unbekannten.
    »Ich bedaure, Euch zu dieser Stunde belästigen zu müssen«, betonte Rhodan nochmals. »Ich sah
leider keine andere Möglichkeit.«
    »Ihr hättet um eine Audienz ersuchen können«, hüstelte Orcast mit einem Blick zu Gucky
hinüber.
    »Es gehört zu unseren Eigenschaften, unmögliche Dinge von vornherein zu unterlassen, Euer
Erhabenheit. Da ich leider kein Wasserspiel-Komponist bin, sondern nur ein Mann mit ernsthaften
Anliegen, das Wohl Eures Imperiums betreffend, wäre es sinnlos gewesen, Eure Hofbeamten zu
belästigen.«
    Rhodans feiner Spott war wohl verstanden worden. Orcast ließ sich seufzend auf sein Lager
zurücksinken.
    »Auch das noch«, stöhnte er. »Versprüht Euren ätzenden Hohn nicht im Ruheraum eines
Herrschers, der außerhalb dieser Wände kaum noch zu herrschen hat. Ich glaube, Euer
ungewöhnliches Anliegen zu erraten. Das Reich wird von einem Automaten verwaltet. Was also
gedenkt Ihr zu tun, wenn ich Euch mit dem besten Willen nicht behilflich sein kann?«
    Rhodan fuhr innerlich zusammen. Er spürte die tiefe Resignation des Imperators. Gucky strahlte
einen Impuls des Erschreckens aus.
    »Er ist wie Staub im Orkan«, empfing Rhodan auf englisch geflüstert die Nachricht des
Ilts.
    Rhodan fing sich. Sein Lächeln drückte Bedauern aus. Als er die wartenden Arkoniden
herbeiwinkte, ahnte er bereits, daß das gefährliche Vordringen zu Orcast XXI sinnlos gewesen war.
Dieser Mann hatte nicht die Macht, die Entscheidung des Robotgehirns zu beeinflussen.
    Thora und Crest betraten den Raum. Sie in stolzer, hochaufgerichteter Haltung, er etwas
schlurfend. Orcast fuhr erneut hoch. Erstaunen zeichnete sich in seinen jungen und trotzdem
seltsam alt wirkenden Zügen.
    »Wir kennen uns, Orcast«, sagte Thora kalt. »Der Palast meiner Familie ist zu dem deinen
geworden. Ich bin gekommen, um mein Recht zu fordern. Crest, Erster Wissenschaftler des Rates,
hielt dies allerdings für zwecklos. Ich bitte um eine Sofortentscheidung. Wir haben keine Zeit zu
verlieren.«
    Rhodan verfolgte die entbrennende Diskussion sehr aufmerksam, bis ihn das Gefühl der Müdigkeit
überfiel.
    Orcast sagte die Wahrheit, was Gucky laufend bestätigte. Dieser Scheinherrscher wußte noch
nicht einmal, daß Thora und Crest vor 13 Jahren irdischer Zeitrechnung ausgeschickt worden waren,
um den Planeten des ewigen Lebens zu finden.
    Ebensowenig war Orcast darüber informiert, daß Rhodans Raumschiff auf Naat festgehalten wurde.
Er bedauerte zutiefst, auch nicht die geringste Hilfe leisten zu können.
    Thora brach innerlich zusammen. Wortlos sank sie auf einem anderen Lager nieder.
    Orcast war verstört. Die Eröffnung über Thoras Notlandung auf dem irdischen Mond und die
Heimkehr mit einem terranischen Raumschiff waren zu überraschend gekommen. Niemals zuvor hatte
der Imperator so deutlich gespürt, wie hilflos er persönlich war. Dies ging auch aus seinen
Worten hervor: »Es wäre ein Vergnügen, Euch die Landung zu gestatten und den Zeitpunkt der
Heimreise in Euer Ermessen zu stellen. So aber bleibt mir keine andere Wahl, als Euch Dank zu
sagen für die Errettung wertvoller Angehöriger meines Volkes. Ich kann nichts für Euch tun, es
sei denn, Ihr wolltet sicheres Geleit aus dem Palast als Hilfeleistung auffassen. Es liegt nicht
in meiner Macht, die Beschlüsse des Robotgehirns aufzuheben.«
    »Veranlassen Sie eine vernünftige Programmierung«, fiel Rhodan etwas heftig ein.
    Orcast zeigte ein müdes Lächeln. »Ihr besitzt die Tatkraft der Vorfahren. Wahrscheinlich könnt
Ihr Euch nicht vorstellen, was auf Arkon geschieht.«
    »Berufe den Galaktischen Rat ein«, meldete sich Thora. »Das Gehirn muß sich dem einstimmigen
Beschluß unterwerfen.«
    »Es wird sich noch nicht einmal zur Speicherung des Beschlusses bereit finden«, lehnte Orcast
ab.
    Rhodan sah sich um. Gucky bestätigte die Wahrheit der Aussage. Die Situation wurde unwirklich.
Tiefste Hoffnungslosigkeit drohte Rhodans Verstand zu überwältigen. Mit einer gewissen Machtfülle
des Imperators hatte er immerhin noch gerechnet, zumindest aber hinsichtlich solcher Beschlüsse,
die für die Existenz des Großen Imperiums nebensächlich waren.
    Die fundamentale Situationsberechnung an Bord der GANYMED hatte ausgesagt, daß dem

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