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Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon

Titel: Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Planeten um ihre Sonne. Dort sieht es anders
aus. Dort hätten wir auch nicht nach Gutdünken herumfliegen können. Nehmen Sie also um Himmels
willen nicht an, die Gefahren wären vorüber. Wir können nur dann zur GANYMED zurück, wenn man uns
eine reguläre Startgenehmigung erteilt. Ich werde mich in einigen Stunden auf den Weg machen, um
den Imperator persönlich zu sprechen. Crest und Thora werden mich begleiten. Und …«, Rhodan
zögerte für eine Sekunde, »…und glauben Sie ja nicht, daß ein unerlaubter Start ebenso glücken
würde wie unsere Landung auf Arkon. Wenn wir gegen den Willen des Robotgehirns nur die Nase in
den freien Weltraum stecken, dann werden wir von hundert gleichzeitig feuernden Schiffsgeschützen
in Asche verwandelt. Entweder unsere Verhandlungen haben Erfolg, oder wir sind so gut wie
verloren. Das wäre alles. Schlafen Sie, unterhalten Sie sich oder gehen Sie spazieren.
Konzentrieren Sie sich aber auf Ihr Unternehmen.«
    Rhodan streifte den hinderlichen Raumanzug ab. Tiefe Schatten senkten sich in die Schlucht
hinab. Weit über den schweigenden Männern huschte ein seltsames Fahrzeug über das leuchtende Band
der Straße hinweg. Seine Insassen hatten nicht angehalten. Bei all diesen Wundern war dieser
Felsriß nicht bewundernswert genug.

28.
    Imperator Orcast XXI, bekannt als geistvoller Spötter, liebenswürdiger Zyniker,
bezaubernder Gesprächspartner und Schöpfer bemerkenswerter Kunstwerke, entschloß sich, die
erhobene Rechte mit der Handkante nach vorn auszustrecken, was zur Folge hatte, daß der
robotgesteuerte Individualtaster der Wasserspiel-Automatik um eine Nuance aus seiner mechanischen
Fassung geriet.
    Der Imperator runzelte in verständnisvoller Ironie die sorgsam gepflegten Augenbrauen, als der
Chef des Protokolls verzweifelt ächzte: »Die Handfläche nach vorn, Euer Erhabenheit. Die
Tasterpositronik benötigt den vollen Impulsstrom aus Euer Erhabenheit Innenhand.«
    Orcast gab auf, so, wie er unter drängenden Worten oder Befehlen generell aufgab. Seine Rechte
glitt herum. Das dumpfe Tosen im Innern der schwebenden Wasserkugel mäßigte sich zu einem
rhythmischen Brausen, das sich Sekunden später in zahllosen harmonischen aufeinander abgestimmten
Tonfolgen verlor.
    Die tausend Meter durchmessende Wasserkugel begann unter dem Zug der
Antigravitationskomposition zu zerstäuben. Wundervolle Farbreflexe entstanden in dem flutenden
und wogenden Element, das getreu nach dem neuen Meisterwerk geometrische Figuren zu bilden
begann.
    Die Masse der geladenen Gäste wurde ob des gebotenen Kunstgenusses aufmerksam. Man entschloß
sich, die Haltung so zu verändern, daß man nach oben sehen konnte. Dicht über dem Innenhof des
Kristallpalasts entfaltete sich das kunstvolle Spiel.
    »Überwältigend«, gestand Orcast seinen bevorzugten Gästen. »Ich frage mich jedoch ernsthaft,
warum es der Gottheit aus dem Geschlecht der Weltältesten nicht gestattet wird, nach Belieben die
Hand auszustrecken. Mir scheint, als wäre es mit meiner gepriesenen Göttlichkeit nicht weit
her.«
    Gemäßigtes Gelächter belohnte die Betrachtungen des Herrschers. Orcast ergötzte sich mit einem
ironischen Lächeln an der Verlegenheit seines Protokollchefs.
    »Wie dem auch sei«, fuhr er fort, »mein alles wissender Geist sieht sich außerstande, die
barbarischen Hungergefühle meines offenbar weniger geistvollen Organismus nach den Regeln des
Anstands zu unterbinden. Mein Gruß dir, Offentur. Deine Komposition sollte in die Geschichte der
neueren Kunstfertigkeiten eingehen.«
    Orcast erhob sich von dem pulsierenden Lager. Sein Blick streifte das weite Rund des Parks.
Weit über ihm wurden gebändigte Wassermassen von einer plötzlich aufstrahlenden Atomsonne in
fluoreszierende Dämpfe verwandelt.
    Das Fest dauerte bereits drei Stunden. Man verstand, daß der Imperator allein zu speisen
beliebte. Die jüngeren Philosophen vertraten ohnehin die Ansicht, das In-den-Mund-Schieben und
Zermalmen sogenannter Genußmittel wirke ebenso anstößig und sittenwidrig wie der organisch
bedingte Vorgang der Verdauung. Nach Epfantrin dem Älteren seien beide Tätigkeiten so eng
miteinander verwandt, daß ein wirklich reiner Geist nicht umhin käme, während der Essenszeremonie
Vergleiche und Folgerungen anzustellen.
    Orcast gehörte zu den Verfechtern der neuen Philosophie. So zog er sich gemäßigten Schrittes
zu seinem Palastgleiter zurück, der ihn unter den Zurufen der

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